Ausgabe Juni | Juli 2019
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
Erste Praxistipps zur Umsetzung der neuen Produktnorm für Innentüren DIN EN 14351-2
Die Entwicklungsphase war lang, aber nun ist die DIN EN 14351-2 auf der Zielgeraden. Die Norm beschreibt 20 technische Eigenschaften von Innentüren – von der „normalen“ Zimmertür bis zur Objekttür mit Anforderungen an Schallund Brandschutz. Im November 2019 soll laut ift Rosenheim die Harmonisierung erfolgen, die eine CE-Kennzeichnung von Innentüren ermöglicht. Nachfolgend beantwortet das ift Rosenheim vorab einige wichtige Praxisfragen.
AM OBJEKT
Zu flach montiert – Zu geringes Gefälle führt zur Durchfeuchtung von Holzständerfassaden
In einer Wohnsiedlung wurden im Zuge einer Modernisierung die Balkonnischen zu Wohnraum umgebaut. Für die schnelle und feuchtefreie Umsetzung wurden Holzständerelemente gewählt. Doch schon wenige Wochen nach Fertigstellung traten erste Feuchteschäden auf, was eine umfangreiche Suche nach der Ursache auslöste. Unser Experte berichtet, wie er dabei vorging und schließlich die Ursache fand.
Betonbau in der Praxis – Drei typische Schadensbilder im Fertigteilbau
Für die Bemessung von Stahlbetonfertigteilen werden heute in der Regel Softwareprogramme genutzt. Trotzdem treten auch hier Schäden auf. Ursache ist oft die Ausbildung der Details, denen meist nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Drei Beispiele für entsprechende Schäden sollen exemplarisch zeigen, auf welche Aspekte in der Detailausbildung von Betonfertigteilen besonders geachtet werden sollte.
ZUR SANIERUNG
Scherbenhaufen und Kratzer – Schäden an Verglasungen beseitigen und vermeiden
Mit der zunehmenden Verwendung von Glas für die Gebäudehülle und den Innenausbau kommt es auch zur Zunahme an Beschädigungen oder gar Bruchschäden. Doch nicht immer müssen Scheiben gleich getauscht werden. So lassen sich chemische oder mechanische Oberflächenschäden mit einer Tiefe im Zehntel-Millimeterbereich in der Regel sanieren. Bezüglich thermischen oder mechanischen Glasbruchs sollte dagegen die Vermeidung im Mittelpunkt stehen.
Instandsetzung von Verkehrsflächen aus Beton – Teil 1: Ersatz von Fugenfüllungen, Oberflächenbehandlung, Oberflächenbeschichtung
Wie alle Verkehrsflächen sind auch Verkehrswege aus Beton zunehmenden Belastungen ausgesetzt, für die sie ursprünglich nicht dimensioniert waren. Die Folgen sind u. a. Risse, Kantenschäden, Griffigkeitsmängel und Lärmprobleme. Zur Instandsetzung solcher Schäden geben die aktuellen Regelwerke verschiedene Verfahren an die Hand. Welche Verfahren das sind, wofür sie sich eignen und wie sie umzusetzen sind, lesen Sie auf den kommenden Seiten. Der erste von zwei Teilen befasst sich in dieser Ausgabe mit Maßnahmen zur Substanzerhaltung und zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften.
IM DETAIL
Dichte Fenster – Auf die Befestigung und Anschlüsse kommt es an
Fenster werden größer und schwerer. Das stellt alle Beteiligten vor die Herausforderung, diese sicher zu befestigen. Gleichzeitig sind aufgrund moderner Bauweisen wie z. B. mit Wärmedämmverbundsystemen zahlreiche weitere Details von Bedeutung geworden, um Feuchteschäden an Fenstern wie auch der Wandkonstruktion zu vermeiden. Die wichtigsten Anschlusspunkte und ihre häufigsten Mängel stellt dieser Beitrag vor.
Barrierefreie Türschwellen – Vorschlag für die fachgerechte Umsetzung
Schwellen von Fenstertüren und Türen führen häufig zu Reklamationen, wenn die Schwelle nicht „dichthält“ oder sie zu hoch erscheint, sodass die Nutzung beeinträchtigt ist. Nicht zuletzt deshalb liegen barrierefreie Schwellen im Trend. Die Hersteller von Fenster- und Türensystemen haben den Trend erkannt und bieten entsprechende Lösungen an. Dennoch besteht eine große Verunsicherung seitens der Planer und der ausführenden Firmen, wie solche Schwellen zu realisieren sind, welche Anforderungen bestehen und wie diese zu erfüllen sind.
Die Kunst des Übergangs – Zur Entwicklung der Schnittstelle vom Stahl- zum Betonsandwich
Sandwichelemente sollen der Dämmung von Wänden dienen. Doch bei falscher Montage kann es auch zu Instabilitäten und Verwerfungen der unteren Verwahrungen kommen, wie das folgende Praxisbeispiel zeigt. Einige Tropfprofile warfen größere Amplituden auf, als sie sollten. Der Ursache für diesen Effekt wurde durch eine gutachterliche Untersuchung und Bewertung auf den Grund gegangen.
Luftdurchlässigkeit von Grobspanplatten – Nichtwohngebäude – energieeffizient Heizen und Kühlen
Die Begrenzung der Lüftungswärmeverluste wird über die Luftdichtheit der Gebäudehülle mithilfe einer umlaufenden, luftdichten Ebene realisiert. In der Holzbauweise werden dazu auch Grobspanplatten (OSB-Platten) verwendet, da sie als ausreichend luftdicht angesehen werden. Luftdichtheitsmessungen in diesen Gebäuden aus den vergangenen Jahren zeigen jedoch vermehrt unzureichende Ergebnisse, die auf die Luftdurchlässigkeit der OSB-Platten zurückzuführen sind.
IM STREITFALL
Stützverlust durch Vertiefung? – Die Haftung der Baubeteiligten für Tiefbauschäden auf dem Nachbargrundstück
Aufgrund der Wohnungsknappheit in den Städten wird deren Bebauung verdichtet. Das Schließen von Baulücken birgt allerdings die Gefahr, dass auf den Nachbargrundstücken bestehende Bebauung durch die Arbeiten Schaden nimmt. Einwirkungen auf den Baugrund, wie der Aushub einer Baugrube, das Absenken von Grundwasser oder das Einrammen von Pfählen zur Sicherung der Baugrube richten dabei die größten Schäden an Nachbargrundstücken an. Die Baubeteiligten sind deshalb zu besonderer Sorgfalt verpflichtet, um von den geschädigten Nachbarn nicht in Anspruch genommen zu werden. Hierfür kommen meist nur die im Folgenden ausgeführten Anspruchsgrundlagen in Betracht.
Besser als ihr Ruf
Das Bauen mit Fertigteilen hat unter Laien einen ähnlich schlechten Ruf wie Fertiggerichte in der Gastronomie. In großer Stückzahl zu niedrigen Kosten produziert, sparen beide vielleicht Ressourcen, doch es mangelt an (nicht nur optischer) Qualität. Ein in diesem Zusammenhang vielbeschworenes Negativbeispiel ist die „Platte“ bzw. Plattenbauweise. Seit den 1950er Jahren gelang sie besonders vor dem Hintergrund des damaligen Wohnraummangels zur Blüte und galt späteren Generationen als Inbegriff monotoner, seelenloser Großstadtlandschaften. Auch in der Industrie, wo Fertigbauweisen auch aktuell noch häufig eingesetzt werden, tritt die Gestaltung in der Regel hinter die Funktion zurück.
Dass das Bauen mit Fertigteilen aber auch kreativ, abwechslungsreich und modern sein kann, zeigen Beispiele wie die Firmenzentrale von Kaffee Partner in Osnabrück, das Bauhaus Museum Weimar oder das ROC Mondriaan College in Den Haag. Hier wurden Fertigteile aus Architekturbeton gekonnt für die Fassadengestaltung eingesetzt. Auch in der Modulbauweise sind individuelle Fassadengestaltungen und Innenausbauten möglich, so dass Modulbauten kaum noch von regulären Massivbauten zu unterscheiden sind. Die Möglichkeit, hier auf feste Standardkonstruktionen und -details sowie aufeinander eingespielte Monteure zurückgreifen zu können, spart Zeit und erhöht die Bauqualität.
Ein weiteres Vorurteil gegenüber dem Fertigteilbau betrifft die Entbehrlichkeit handwerklichen Könnens, welches durch die fließbandartige Fertigung ersetzt wird. Doch Fertigteile oder Module müssen eben nicht nur gefertigt, sondern auch transportiert, montiert und gegebenenfalls vergütet werden. Gerade die Einbindung der Fertigteile in die übrige Konstruktion erfordert in zahlreichen Details viel Know-How, wie z. B. die Beiträge ab den Seiten 31 oder 41 zeigen. Falsch ausgeführt, können diese Details zu erheblichen Schäden führen, die mitunter nur noch durch einen Austausch der betroffenen Bauteile zu beseitigen sind. Beispiele dafür geben die Objektberichte ab den Seiten 7 oder 12.
Viel Erfolg bei Ihren Bauprojekten wünscht Ihnen
Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“