Ausgabe Januar | Februar 2016
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
bautec 2016 präsentiert Neuheiten und umfangreiches Rahmenprogramm
Die bautec 2016, die internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik, findet vom 16. bis 19. Februar in Berlin statt. In acht Messehallen geben die Aussteller einen Überblick über Neuheiten unter anderem aus den Bereichen Holzbau, Gebäudetechnik und Dach. Ausstellungen, Foren und ein Kongress zum „Kostengünstigen Bauen“ begleiten die Messe.
Fachtagung zum Feuchteschutz in der Altbausanierung
Am 3. März 2016 findet die erste bauschaden-Fachtagung statt. Schwerpunkt der Veranstaltung wird der konstruktive und klimatische Feuchteschutz in der Altbausanierung sein.
DBV/VDZ-Merkblatt „Sichtbeton“ aktualisiert
Der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E V. (DBV) und der Verein Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ) haben die dritte Fassung (Fassung Juni 2015) des gemeinsamen DBV/VDZ-Merkblatts „Sichtbeton“ herausgegeben. Das redaktionell überarbeitete Merkblatt berücksichtigt aktuelle Erkenntnisse, Forschungsergebnisse und die mit den vorherigen Auflagen gewonnenen Erfahrungen und gibt den derzeitigen Stand der Technik wider.
BSS testet Raumklimamessgeräte
Experten des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung (BSS e. V.) testen Raumklimamessgeräte – mit überraschendem Fazit der ersten Testphase.
AM OBJEKT
Der Gesamteindruck zählt
Mit höher werdenden Anforderungen und der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten von Sichtbeton wächst auch die Zahl möglicher Schadensbilder. Die folgenden Seiten geben einen Überblick darüber.
Ungewollt fleckig
Sichtbetonflächen werden in vier Klassen eingeteilt, die jeweils an Einzelkriterien gebunden sind. Die meisten dieser Kriterien sind technischer Natur und messbar. Die Farbtongleichmäßigkeit ist jedoch ein optisches Kriterium, das vielen Einflüssen unterliegt.
Stützen in Schieflage
Einen Abhang mittels Winkelstützen zu sichern, erscheint einfach: Fertigteile aufstellen, Fehlstellen verfüllen, pflastern. Doch warum traten in dem hier gezeigten Schadensfall trotzdem Schiefstellungen, Abrisse und Absackungen auf?
ZUR SANIERUNG
Facelift für Betonoberflächen
Das optische Erscheinungsbild einer Betonoberfläche ist maßgeblich auf betontechnologische und verarbeitungstechnische Gegebenheiten zurückzuführen. Zudem kommen auch eine Reihe von äußeren Einflüssen wie z. B. ein klimatischer Einwirkungsmix aus Außentemperatur und Sonneneinwirkung zum Tragen. Treten Betonfehler auf, ist es gut zu wissen, wie diese korrigiert werden können. So kann mit der richtigen Betonkosmetik nachträglich ein hochwertiges Erscheinungsbild geschaffen werden.
Korrosion im Fertigteil?
Betonfertigteile zeichnen sich in der Regel durch eine hohe Fertigungsqualität und vor allem durch regelmäßige, glatte Oberflächen aus. Doch sowohl Beton als auch Stahlbeton können durch verschiedene Ursachen beschädigt werden. Zu deren Sanierung stehen mehrere Verfahren zur Verfügung.
IM DETAIL
Aus einem Guss
Beton ist mengenmäßig der meistverwendete und zugleich formbarste Werkstoff der Welt. Beton ist aber nicht nur Konstruktion und Raum, sondern kann zugleich sichtbare Oberfläche sein. Er ist Spiegelbild seiner Form. Sichtbeton ist seit Jahren ein gestalterisches
Element und schafft einen unverwechselbaren, natürlichen und nachhaltigen Charakter der Betonoberfläche.
Beton wie immer?
Sichtbeton ist ein Beton, der sich sehen lassen kann. Bis dies so weit ist, sind viele zum Teil „steinige“ Wege zu beschreiten. Oft stellt der Sichtbeton einen Spagat zwischen Theorie und Praxis dar.
NEUE REGELN
Schön gerechnet
Im letzten Herbst wurde ein Großteil der ATV DIN der VOB/C überarbeitet. Dazu gehörte auch die DIN 18340 Trockenbauarbeiten. Die dort enthaltenen Änderungen stellen der Praxis einige Fallstricke, z. B. in der Abrechnung.
Alles neu!?
Die Regelungen der DIN 18195 Bauwerksabdichtungen werden neu strukturiert und in eine Normenreihe mit fünf Anwendungsbereichen aufgeteilt. Die bereits bestehende DIN 18531 Dachabdichtungen bildet dabei einen Teil der neuen Normenreihe, die darüber
hinaus noch aus den Normen DIN 18532 bis 18535 und der neu gefassten und als Rahmendokument fungierenden DIN 18195 bestehen wird. Die ersten Entwürfe zu dieser neuen Normenreihe über Abdichtungen sind im vergangenen Jahr erschienen. Welches sind die wesentlichen Änderungen?
IM STREITFALL
Gewährleistung und Mängel
Nicht jedes Jahr wird die Rechtsprechung zur Haftung für Baumängel revolutioniert. Beachtenswerte Entscheidungen sind indes auch im Jahr 2015 gefällt worden. Eine Auswahl der getroffenen Entscheidungen wird im Folgenden dargestellt.
Beton im Blick
Schallplatten, Waschbecken, Sofas, lichtdurchlässige Bodenplatten – aktuelle Entwicklungen wie ultrahochfester Beton (UHPC), Textilbeton oder Lichtbeton machen es möglich. Diese Innovationen vereint neben einer vielgestaltigen Optik (zu bewundern z. B. am Museum für die Zivilisationen Europas und des Mittelmeerraums in Marseille) ihre hohe Dichtheit und neue Formen der Bewehrung aus Glasfasern oder Carbon, die nicht korrodieren. Mit solchen Baustoffen sollen die zukünftigen (Sicht-)Betonbauten auf eine Lebensdauer von 200 Jahren und mehr gesichert sein.
Unabhängig von den Materialeigenschaften der innovativen Betone dürften Praktiker bei deren Verwendung jedoch mit vielen Problemen zu kämpfen haben, die bei Bauwerken aus „normalem“ Sichtbeton genauso auftreten. Ungünstige Witterung, Engstellen beim Einbringen, verschmutzte oder beschädigte Schalungen, „abfärbende“ Klebebänder oder Stützen – bei praktisch jedem Schritt der Herstellung eines Sichtbetons können chemische oder physikalische Wechselwirkungen auftreten, die später zu sichtbaren Folgen führen. Und diese sind gerade bei Sichtbeton unerwünscht.
Doch wie kann ein Sichtbeton-Projekt trotzdem zu aller Zufriedenheit umgesetzt werden? Genau formulierte Anforderungen im Leistungsverzeichnis, eine gemeinsame Durchführung im Sichtbetonteam, Probebetonagen und die richtigen Umgebungsbedingungen sind das A und O, so meinen Dr.-Ing. Monika Helm (ab S. 42) und Dipl.-Ing. Dr. Johannes Horvath (ab S. 38) – und geben entsprechende Praxistipps. Falls später doch optische Abweichungen sichtbar sein sollten, zeigt der Beitrag „Facelift für Betonoberflächen“ ab S. 25, wie Fehlstellen fachgerecht reprofiliert werden können.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“