Ausgabe Februar | März 2021

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Auch online geht – Nachbericht zur bauschaden-Fachtagung 2020
Am 29. November 2020 fand die bauschaden-Fachtagung coronabedingt erstmals online statt. Angemeldet hatten sich ca. 50 Teilnehmer, um sich über Lösungen für den Innenausbau im Bestand zu informieren und ihre Praxisfragen an die Referenten zu stellen.

AM OBJEKT
Austausch in Teilflächen – Ablauf einer Flachdachsanierung vom ersten Ortstermin bis zur Schlussrechnung
Im Jahr 2000 wurde in Norddeutschland ein dreigeschossiges Büro- und Gewerbegebäude in konventioneller Massivbauweise errichtet. Den oberen Abschluss bildet ein Flachdach, das in der Mitte von einem Atriumdach aus Glas und Kunststoffprofilen „gekrönt“ ist. Wie eine vom Erwerber des Gebäudes beauftragte Ist-Analyse des Flachdachs bewies, war dieses stark sanierungsbedürftig.

Abdichtung und Wärmedämmung defekt – Komplettsanierung mehrerer Terrassendächer
Die Terrassen eines Terrassenhauses aus den 1970er-Jahren waren mangels Pflege nicht nur optisch unansehnlich, sondern wiesen auch diverse Schäden auf, die sich im Innenbereich des Gebäudes fortsetzten. Eine Bestandsaufnahme der Schäden und Mängel sollte helfen, die umfassenden Sanierungsmaßnahmen korrekt umzusetzen und durchzuführen.

ZUR SANIERUNG
Gegen Verschleiß und Schäden – Flachdachsanierung mit Umsetzung aktueller energetischer Anforderungen
Flachdächer zählen aufgrund ihrer Konstruktion und Beschaffenheit zu den besonders schadensträchtigen Bauteilen. So machen sich fehlerhafte Planung und mangelhafte Ausführung in der Regel drastisch bemerkbar. Im Gegensatz zu Steildächern läuft hier das Wasser nicht zum großen Teil an Leckagen vorbei, sondern kann als stehendes Wasser über Undichtigkeiten und z. B. mangelhafte Randanschlüsse tief in die Konstruktion eindringen. Gerade das Zusammentreffen von mannigfaltigen Aufgaben, die das Flachdach als oberer Gebäudeabschluss zu bewerkstelligen hat, und die damit verbundene Anzahl der Bauteilschichten erhöhen den an die Planung, Ausführung und insbesondere energetische Sanierung gestellten Anspruch.

IM DETAIL
Das Ende der Abdichtung – Dachranddetails mit Bitumenbahnen
Dachranddetails spielen bei der Verarbeitung und Planung – unabhängig von der Dachform und den verwendeten Materialien – eine entscheidende Rolle. Denn dort, wo die Abdichtung endet, sind die anfälligsten Stellen für Undichtigkeiten nicht weit. Deshalb ist hier besondere Sorgfalt geboten. Worauf es bei der Planung und Ausführung von Dachranddetails beim Flachdach ankommt, welche Fehlerquellen häufig auftreten und wie man diese gekonnt umgehen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Lösungen für Holzflachdächer – Langlebige und sichere Aufbauten und Detailausbildungen
Flachdachaufbauten auf Holz muss besondere Beachtung geschenkt werden. Die Problematik des Feuchteintrags durch Diffusion wird oftmals unterschätzt. Ungenaue Ausführungen, Fehlplanungen oder auch kleinste Leckagen können sich aufgrund der Feuchteempfindlichkeit des Baustoffs Holz auf Dauer schädigend auswirken. Mit den richtigen Aufbauten bei hinterlüfteten und nicht hinterlüfteten Konstruktionen sowie gut geplanten und fachgerecht ausgeführten Detaillösungen ist das Problem jedoch lösbar.

Dampfsperre, Dämmung und Gefälle – Diese drei Knackpunkte führen bei Flachdächern immer wieder zu Schäden
Nicht nur eine fachgerechte Abdichtung ist wesentlich für ein dauerhaft dichtes Flachdach. Insbesondere bei Industriedächern haben auch die Dampfsperre, Wärmedämmung und Gefällegebung großen Einfluss auf das Funktionieren der Gesamtkonstruktion während der Nutzungsphase. Welche Anforderungen an die diese drei Schichten gelten und wie in der Praxis Schäden verhindert werden können, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Abdichtung unter Grün – Aktuelle Ansprüche an dauerhafte und nachhaltige Gründächer
Gründächer werden als Ausgleichsfläche für versiegelten Baugrund immer beliebter. So wurden laut Bundesverband GebäudeGrün e. V. im Jahr 2019 über 7,2 Mio. Quadratmeter neue Dachbegrünungen geschaffen. Auch die Kombination aus Dachbegrünung und Solaranlagen ist zunehmend zu finden. Daher sollen hier die wichtigsten Anforderungen an dauerhafte Gründächer vorgestellt werden.

An- und Abschlüsse von WDVS – Fehlerquelle beim Übergang zu Flachdächern sowie Terrassen
Vor allem der untere Abschluss ist im Fassadenbereich ein Bauteil, bei welchem es aufgrund von fehlender Planung, mangelhafter Ausführung oder auch falsch eingesetzter Materialien immer wieder zu Schäden kommt – und dies sowohl im Neubau als auch im Zuge von thermischen Sanierungen. Dabei verstärken montierte Schutzbleche im Sockelbereich oftmals sogar die Schäden. Sowohl eine gewerkübergreifende Planung als auch eine Koordination der Arbeiten vor Ort sind notwendig, um zukünftige Mängel zu vermeiden.

ZUR BEURTEILUNG
Leckageortung on point – Moderne Mess- und Trocknungsverfahren bei Schäden an Flachdächern
Flachdächer gelten als besonders schadensanfällig. Oft entstehen die Schäden unerwartet, beispielsweise durch eintretendes Wasser. Dies hinterlässt nicht selten folgenreiche Schäden an der Gebäudesubstanz und an den im Gebäude befindlichen Gütern. Durch Leckortungsverfahren können potenzielle Schäden jedoch frühzeitig erkannt und deren Folgen minimiert werden.

Feuchtemonitoring mit System – Wie die Dichtheit von Flachdachabdichtungen von Anfang an prüfbar ist
Die Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Abdichtungen großer Flachdächer können mithilfe von Monitoringsystemen nahtlos bereits ab der Abnahme überwacht werden. Wir stellen vor, welche Arten von Monitoringsystemen und Sensoren es gibt, was sie leisten und was bei ihrer Auswahl zu beachten ist.

IM STREITFALL
Rechtsprechung aktuell – Die wichtigsten Gewährleistungsurteile für die Baupraxis aus dem Jahr 2020 kurz kommentiert
Auch die im vergangenen Jahr veröffentlichten Gerichtsurteile befassen sich mit in der Praxis häufig gestellten Fragen: Wie wird ein Mangel richtig beschrieben? Haftet der Auftragnehmer für ungeeignetes, vom Auftraggeber vorgeschriebenes Baumaterial? Welchem Stand der anerkannten Regeln der Technik muss die Bauleistung bei Abnahme genügen? Kann der Auftragnehmer die Mängelbeseitigung bei unverhältnismäßigem Aufwand verweigern? Beginnt die Gewährleistungsfrist auch ohne Abnahme? Nachfolgend werden die interessantesten und praxisrelevanten Urteile kurz vorgestellt.

Neues Glück oder alles beim Alten?

Oft geht mit einer neuen Jahreszahl die Erwartung einher, dass sich durch den Wechsel automatisch vieles ändert. Gesetzlich gesehen tut es das oft auch. Der Jahreswechsel ist eben ein guter Stichtag. So ist zum 01.01.2021 der Mindestlohn gestiegen, der Solidaritätszuschlag entfällt für die meisten Steuerzahler, pro ausgestoßener Tonne CO2 werden nun 25 Euro angerechnet, und die Mehrwertsteuer klettert zurück auf 7 bzw. 19 %. Im Bau- und Immobilienbereich dürfen sich einige Bundesländer über neue Bauordnungen freuen, Architekten ihr Honorar nun grundsätzlich auch ohne HOAI vereinbaren ‒ und bei Immobilienkäufen oder -verkäufen sollen sich Käufer und Verkäufer die Maklerprovision ab sofort teilen (so der Plan).
Die Liste der Änderungen ließe sich noch lange fortsetzen.

Was sich dagegen nicht ändert, ist das Umfeld, in dem sich das alles abspielt und wir als Protagonisten. Deshalb lassen sich gute Vorsätze auch so schwer einhalten. Deshalb kämpfen wir noch immer mit dem Lockdown. Und deshalb ist auch das aktuelle Klima mit hohen Niederschlägen, warmen Wintertemperaturen, früher Schneeschmelze und folglich den ersten Anzeichen von Hochwasser in Deutschlands Süden und Westen nicht wirklich eine Überraschung. So waren am 03.02.2021 in Bayern und Baden-Württemberg 16 bis 17 % aller vorhandenen Messstellen (sprich Pegel) von einer Hochwasserlage betroffen. Die Tendenz ging zu diesem Zeitpunkt weiter nach oben.

Wer angesichts des Winters, z. B. in Erwartung niedriger Temperaturen oder hoher Niederschläge, rechtzeitig z. B. mit einem Notdach auf seiner Baustelle vorgesorgt hat, kann sich nun glücklich schätzen. Auch wer die Ab- und Notüberläufe seines (fertiggestellten) Dachs im Herbst vorsorglich gereinigt hat, kommt sicherlich gut durch die nächsten Wochen. So brauchen das Monitoringsystem (S. 55) oder eine Leckageortung (S. 50) hoffentlich nicht zum Einsatz zu kommen. Wie Sie ein Flachdach aber schon ab der Planung vor Tauwasser (S. 32), Undichtheiten (S. 32 und 37) oder Durchwurzelung (S. 41) schützen können, lesen Sie in dieser Ausgabe ebenfalls.

Viel Erfolg bei Ihren Projekten im Jahr 2021 wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“