Ausgabe August | September 2013

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Mindestluftwechsel mit Konzept
Im März ist zur DIN 1946-6 das Beiblatt 2 zur freien und ventilatorgestützten Lüftung von Wohnungen erschienen. Darin wird ein Lüftungskonzept gefordert, in dem notwendige lüftungstechnische Maßnahmen für Wohngebäude ermittelt und geeignete Lüftungssysteme dargestellt werden.

Neue Anforderungen an Toleranzen im Hochbau
Seit April 2013 liegt die aktuelle Fassung der DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“ vor. Die DIN bildet die Basis für Toleranzen bei der Herstellung von Bauteilen und Ausführung von Bauwerken sowie deren Prüfung. Mit der Überarbeitung sollte auf zunehmende Unstimmigkeiten bei der Umsetzung und Einhaltung von Bautoleranzen reagiert werden.

AM OBJEKT
Kleine Ursache, großer Schaden
Ein im Holz- und Fertighausbau häufig missachtetes und deshalb sehr schadensträchtiges Thema ist die feuchtigkeitsbeständige Ausführung des Sockelbereichs. Die Sanierung eines entsprechenden Schadensfalls geriet dann fast zur „unendlichen Geschichte“ …

Zu dicht gebaut?
Bei diesem Schadensfall entstand ein massiver Feuchteschaden an einem Flachdach in Holzkonstruktion. Von der klagenden Partei bzw. deren Gutachter wurden kleine Undichtheiten in der Dampfsperre und der „Luftdichtheitsebene“ dafür verantwortlich gemacht. Als tatsächliche Ursache stellte sich dann aber etwas ganz anderes heraus …

ZUR SANIERUNG
Im Keim erstickt
In den vergangenen Jahren ist zu beobachten, dass das Auftreten von Schimmelpilzen in Innenräumen von Gebäuden in verstärktem Maße vorkommt. Dabei spielen die Belüftung, Beheizung und die dadurch erreichte Trocknung eine wichtige Rolle, um Schimmelpilzbefall langfristig zu vermeiden. Doch die Trocknung ist auch ein wesentlicher Faktor bei der Sanierung von Schimmelschäden.

Austausch oder Sanierung?
Immer wieder treten bei Sanierungen Schäden durch Feuchte, Holz zerstörende Pilze und Insekten zutage. Der Hausschwamm ist dabei besonders gefürchtet, da er in einigen Bundesländern meldepflichtig ist und aufgrund seiner hohen Vitalität einen Komplettaustausch der betroffenen Konstruktionen nahelegt. In der Regel ist die Statik jedoch nur in kleinen Bereichen betroffen, sodass aus wirtschaftlicher Sicht ein Teilaustausch genügt, verbunden mit konservierenden Maßnahmen der übrigen Bereiche.

IM DETAIL
Vom Sockel bis zum First
Die Luftdichtheit ist ein wesentlicher Bestandteil des Wärme- und Feuchteschutzes eines Gebäudes. Wird die luftdichte Ebene fehlerhaft ausgeführt, wirkt sich das insbesondere auf den Feuchteeintrag aus – das Schadenspotenzial ist entsprechend hoch. Neben der Planung und falschen Materialauswahl stellen v. a. Anschlussbereiche und Durchdringungen Schwachstellen dar, die es zu meistern gilt. Wie so oft, steckt der Teufel also im Detail …

Luftdichtheit optimal
Leckagen in der Luftdichtheitsebene und daraus resultierende Feuchteschäden sind vermeidbar, wenn alle Details der luftdichten Ebene fachgerecht ausgeführt werden. Die nachfolgende Checkliste hilft, wichtige Punkte systematisch zu prüfen.

IM STREITFALL
Fix und fertig
Für die Fälligkeit der Vergütung und den Beginn der Gewährleistungsfrist ist die Abnahme eines Bauprojekts von zentraler Bedeutung. Die Abnahme kommt jedoch gar nicht erst zustande, wenn das Bauwerk nicht abnahmefähig ist. Daher stellt sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen z. B. wegen fehlender Restleistungen oder einer Vielzahl an Mängeln die Abnahmefähigkeit nicht gegeben ist.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Ist ein Architekt im Rahmen eines Bauvorhabens mit der Bauüberwachung beauftragt, richtet sich die Pflicht zur Überwachung nach den übernommenen Aufgaben und den Gegebenheiten der Baustelle.

Grundsätzlich muss der Architekt die Bauarbeiten in angemessener und zumutbarer Weise überwachen und durch häufige Kontrollen sicherstellen, dass seine Anweisungen sachgerecht erledigt werden.

Doch was bedeutet „angemessen“, „zumutbar“ und „sachgerecht“ bei der praktischen Umsetzung? Vor allem ein Vorgehen nach dem „So-viel-wie-nötig, so-wenig-wie-möglich“-Prinzip.

NEUE REGELN
Harmonisierte Normung, besserer Schutz?
Im Jahr 2012 wurde die Normenreihe „DIN 68800 – Holzschutz“ nach über 15 Jahren umfangreich überarbeitet und umstrukturiert. Seither sorgt diese in Fachkreisen immer wieder für heftige Diskussionen. Ein Jahr nach dem Erscheinen ist es an der Zeit für ein erstes Resümee.

Zu schnell geurteilt?

Seit jeher haben die Menschen eine enge Beziehung zum Holz. Von der einfachen Hülle, über das Langhaus, die Blockhülle bis zum Fachwerk wird es seit vielen Jahrhunderten für die Errichtung von Gebäuden genutzt. Kein Wunder, dass Holz in Gebäuden noch heute als besonders behaglich empfunden wird. Dabei steht Holz nicht nur für Behaglichkeit. Der nachwachsende Rohstoff ermöglicht neben kurzen Bauzeiten auch besonders gute Dämmwerte. Das trifft den Nerv der Zeit. Müsste man jedenfalls meinen.

Dennoch erlebt das Bauen in Holzbauweise in Deutschland nicht gerade eine Renaissance: Laut dem Bund Deutscher Zimmermeister liegt er bei Wohngebäuden gerade einmal bei 15 %.1 Auch die Schweizer setzen mit nur 11 % Holzbauanteil eher auf Stein und Beton.2 In Österreich stieg der Holzbauanteil innerhalb der letzten Jahre zumindest auf 39 %.3 Aber warum nicht mehr angesichts der offensichtlichen Vorteile?

Seit den Zeiten von Fachwerk und Rippenbauweise wurden zahlreiche bautechnische Anforderungen gemeistert. Zum Beispiel sind inzwischen selbst bei mehrgeschossigen Gebäuden die Tragfähigkeit und der Brandschutz gesichert. Und viele durch Forschungen gewonnene Erkenntnisse zur Dauerhaftigkeit des Baumaterials Holz haben sich nun auch in der offiziellen Normung wie der DIN 68800 (siehe S. 51 in diesem Heft) durchgesetzt.

Trotzdem siegen wohl die Vorurteile: Holzhäuser gelten unter Bauherren als weniger wetterfest, weniger dauerhaft, weniger solide, sodass die „Geldgeber“ schlicht nicht zu überzeugen sind. Selbst wenn man von Bildern wie amerikanischen Tornadowüsten, Brandruinen oder vom Hochwasser weichgespülten Gartenhäusern absieht – auch „aufgeklärtere“ Mitmenschen hegen ihre Zweifel: Ist der Schallschutz gewährleistet? Muss nicht jedes Jahr die Fassade gepflegt werden? Ist das neue Heim auch wirklich „dicht“ oder muss der Sockel wegen aufsteigender Feuchtigkeit oder Nagerfraß schon nach den ersten Jahren ausgebessert werden?

Wir haben uns für Sie auf die Suche nach Antworten begeben. Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Redaktion „der bauschaden“