Ausgabe Oktober | November 2024
AUSZUG AUS DEM INHALT:
AM OBJEKT
Von Zaubermitteln bei der Schimmelpilz-Entfernung: Die Frage nach der Notwendigkeit von Fachkunde
Ein ehemaliges Kasernengebäude wird nach einem Umbau u. a. als Kindertagesstätte, Büro und Kantine genutzt. Im Zuge der Sanierung bildeten sich beim Wiederaufbau nach Einbau der Fenster massive Schimmelschäden über mehrere 100 m². Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie viel Fachkunde bei der Schimmelpilz-Sanierung vonnöten ist, und zeigt am konkreten Objekt, wie mit großflächigem Befall umzugehen ist. Es gilt, bei Schadensaufnahme, Beprobung und Beurteilung fachgerecht vorzugehen, um einen Sanierungserfolg zu erzielen und diesen auch durch eine erneute Sanierungskontrolle sicherzustellen.
SONDERTEIL: DIGITALE HELFER BEI DER SANIERUNG
Gebäudebestand rationeller erfassen: 3-D-Laserscanning bei Sanierungsprojekten
Werden Gebäude saniert, müssen sie in der Regel zunächst vermessen werden. 3-D-Laserscanner erfassen alles geometrisch und fotografisch, präzise, dreidimensional und in wenigen Minuten. Dieser Beitrag möchte einen weitläufigen Überblick über diese Messtechnik geben, wie diese funktioniert, wie sich ihre Vorteile auf dem Markt darstellen und wie der Auswertungsprozess vonstattengeht.
Altes Rittergut ganz digital: Aufmaß mit 3-D-Laserscanning bei der Sanierung
Das Bauen im Bestand nimmt einen immer größer werdenden Anteil am Baugeschehen ein. Es ist die nachhaltigste Art zu bauen, da Ressourcen eingespart werden. Gerade im Bereich der Denkmalpflege, welche dem Erhalt Jahrhunderte alter Bausubstanz dient, ist es vonnöten, den historischen Bestand zu erhalten und saniert an zukünftige Generationen zu übergeben. Wie aktuelle Technik dabei hilft, alle sichtbaren Geometrien eines Gebäudes hochgenau abzubilden und zu digitalisieren, davon handelt dieser Projektbericht. Konkret steht die Erfassung des Gut Bennigsen bei Hannover im Fokus. Die Projektbeteiligten kommen im Laufe des Beitrags zu Wort und zeigen, wie ein digitales Aufmaß mit Laserscanning im Rahmen der Sanierung eingesetzt wurde.
Längst Standard: Drohneneinsatz bei Bau- und Sanierungsprojekten
Wenn man an die Umsetzung des Handwerks 4.0 bei Bauprojekten denkt, hat man sofort ein Bild im Kopf: die Drohne über dem Ort des Geschehens. Tatsächlich sind die fliegenden Hightech-Kameras für viele Betriebe und Bauunternehmen heute schon tägliches Arbeitswerkzeug. Die Beliebtheit des Drohneneinsatzes bei Bau- und Sanierungsprojekten liegt zum einen an den kontinuierlich sinkenden Kosten, zum anderen an den stetig wachsenden Einsatzmöglichkeiten.
ZUR SANIERUNG
Doppelt dämmt besser: Aufdopplung von Wärmedämmverbundsystemen
Ob zur Reduktion von CO2-Emissionen oder um Unabhängigkeit von Energieressourcen zu erreichen: Es gibt viele Gründe, warum die thermische Sanierung ihren aktuellen Aufwind erlebt. Inzwischen kommen dabei immer mehr Gebäude ins Gespräch, welche bereits über ein Außenwand-Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verfügen. Deshalb widmet sich dieser Beitrag der Praxis einer sog. Aufdopplung von WDVS – also dem Anbringen eines zusätzlichen, neuen auf ein bereits vorhandenes WDVS. Der Autor erklärt, worauf bereits bei der Planung geachtet werden muss sowie wie die Aufdopplung vonstattengeht.
IM DETAIL
Brandschutz bei Wärmedämmverbundsystemen: Materialeigenschaften, Schutzmaßnahmen, Baustoffklassen
Mit dem Verfahren F 8 nach WTA Merkblatt 2-4 können rissige Fassaden mittels flächiger Applikation eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) Instand gesetzt werden. Dies stellt aber nur einen möglichen Beweggrund für eine Fassadenertüchtigung mittels WDVS dar. Neben der Modernisierung kommen weiterhin die Wertsteigerung der Immobilie oder auch die damit einhergehenden sinkenden Energiekosten in Betracht. Es wird versucht, sich zukunftssicher und krisenfest aufzustellen. Ein WDVS birgt enormes Energie-Einsparpotenzial und ist mitunter entscheidend für die klimapolitischen Ziele. Laut „dena-Gebäudereport Kompakt 2018“ gibt es in Deutschland 18,8 Mio. Wohngebäude und 2,7 Mio. Nichtwohngebäude [1]. Von diesen Gebäuden sind insgesamt ca. 65 % ungedämmt.So besteht nach wie vor ein enormer Markt für WDVS. Ein besonderes Augenmerk und einhergehend mit jedem WDVS sollte das Thema Brandschutz sein. Der folgende Beitrag geht auf Materialeigenschaften, Schutzmaßnahmen und Baustoffklassen ein.
Natürliche Dämmalternative Leichtlehm: Ein Interview mit Fachexperte Andreas Link
Bei der Dämmung von Gebäuden können auch alternative Wege gegangen werden – so bietet sich in manchen Anwendungsfällen die Dämmung mit Leichtlehm an. Der Baustoff Lehm findet seit Jahrtausenden in verschiedenen Zusammensetzungen Verwendung in Bauprojekten. Auch in näherer Vergangenheit erlebt Lehm einen Boom und wird gerne bei Neubauten und der Sanierung von Bestandsgebäuden eingesetzt. Ob und vor allem wo eine Dämmung mit Lehm sinnvoll ist und worauf es bei der Umsetzung ankommt, weiß Fachexperte Andreas Link.
ZUR BEURTEILUNG
Fachgerecht oder nicht? Qualitätskontrolle im Nachgang einer Einblasdämmung
Dämmstoffe aller Art bilden die Grundlage einer energieeffizienten Bauweise – sowohl im Neubau, aber auch im Altbau. Gerade im Bereich der energetischen Altbausanierungen hat sich die Einblasdämmung als beliebtes Verfahren etablieren können. Schließlich können so auch kaum erreichbare Hohlräume zur Dämmung nutzbar gemacht werden. Dieser Beitrag beleuchtet Methoden und Instrumente zur Sicherstellung, dass solche Hohlräume tatsächlich vollflächig gefüllt sind und die Einblasdämmstoffe dort sitzen, wo sie hingehören.
IM STREITFALL
Nach der Überschwemmung ist vor der Sanierung: Ertüchtigung elektrischer Anlagen nach Brand- und Wasserschäden
Die in den letzten Jahren zunehmende Anzahl von Starkregenereignissen und großflächigen Überschwemmungen rückt die Betrachtung von Sanierungen elektrischer Anlagen nach Wasserschäden wieder in den Fokus von Schadenregulierern der Versicherungen und Sachverständigen. Ähnliche Aufgabenstellungen finden sich ebenfalls nach Feuerwehreinsätzen, bei denen es zu einer Beaufschlagung elektrischer Anlagen durch Löschwasser gekommen ist.
Grenzüberschreitendes Ärgernis: BGH-Urteil: Wärmeschutzüberbau einer Grenzwand darf – jedenfalls in Berlin – über das Nachbargrundstück ragen
Energetische Sanierungen erleben einen Boom – nachträgliche Wärmedämmungen in Bestandsgebäuden haben ein großes Potenzial zur Energieeinsparung inne. Während bei alleinstehenden Gebäuden eine solche Sanierung zu wenig Konflikten führen dürfte, sieht das in dicht bebauten Siedlungsgebieten anders aus. Ist das Anbringen einer Wärmedämmung an der grenzständigen Giebelwand zu dulden? Und wie sieht es mit der Anbringung eines hängenden Gerüstes im Zuge der Arbeiten aus? Unsere Expertin geht diesen Fragen anhand eines Urteils des Bundesgerichtshofes (BGH) nach.
Die ungeliebte Rückkehr
Wenn es Ihnen in letzter Zeit wie mir ging, verstehen Sie die folgende Situation. Nach einem Urlaub mit sommerlichen Temperaturen folgte die Rückkehr in das unangenehm ausgekühlte Zuhause. Eine leere Wohnung ‒ und die herbstlichen Temperaturen taten ihr übriges. Da vergeht einem als Anhänger wärmeren Wetters schnell die Freude über die gewohnte Umgebung. Statt einem Bad in der warmen Nachmittagssonne folgte nun der schnelle Griff zum Heizkörper, um die Raumtemperatur wieder auf ein wohnliches Maß anzuheben. Aber auch die Garderobe muss sich den nun herbstlicheren Temperaturen anpassen und so fand die Rückkehr eines ungeliebten Klassikers an die Haken des Hausflurs statt: die Winterjacke.
Auch Gebäude sollten sich im kommenden Herbst und Winter warm anziehen. Mit einer Winterjacke lassen diese sich aber nicht ausstatten. Vielmehr sorgt eine fachgerecht ausgeführte Wärmedämmung für eine angenehme Innentemperatur auch in der kalten Jahreszeit und spart darüber hinaus noch kräftig Heizkosten ein. Dabei geht es nicht nur um den Kostenfaktor – auch in Anbetracht des Klimawandels lässt sich nicht von der Hand weisen, dass bei Neubau und Bestand in vielen Fällen noch Einsparpotenzial vorhanden ist.
Das Thema Dämmung ist äußerst vielfältig − in dieser Ausgabe können Sie sich deswegen auf ein breites Spektrum an Beiträgen freuen. So lesen Sie ab S. 27 über die Aufdopplung von Wärmedämmverbundsystemen sowie ab S. 32 über brandschutztechnische Aspekte bei Fassadendämmungen sowie Anforderungen an den baulichen Brandschutz. Aber auch einem konkreten Baustoff kommt Aufmerksamkeit zu: Lehm. Ab S. 38 sprechen wir mit einem Fachexperten über die natürliche Dämmalternative und worauf es bei der fachgerechten Umsetzung ankommt.
Eine spannende Lektüre wünsche ich Ihnen!
Lioba Listl
Redaktion „Der SanierungsVorsprung“