Ausgabe Februar | März 2017

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
bauschaden-Fachtagung weiter ausgebaut
Am 17. November fand die zweite Ausgabe der bauschaden-Fachtagung 2016 „Feuchteschutz in der Altbausanierung“ in Wolfenbüttel statt. Es kamen rund 75 Teilnehmer, um sich über Sanierungslösungen, aktuelles Regelwerk und Entwicklungen im Baustoffbereich zu informieren und diese zu diskutieren.

Bauwerksabdichtung im Fokus der 43. Aachener Bausachverständigentage
Am 3. und 4. April finden die 43. Aachener Bausachverständigentage statt. Im Mittelpunkt stehen die Bauwerks-, Dach- und Innenabdichtung verbunden mit der Frage: „Alles geregelt?“

AM OBJEKT
Verzinkt ist nicht gleich verzinkt
Obwohl Feuerverzinkung gefordert war, wurde diese bei einem als Waschanlage genutzten Gebäude stellenweise nicht ausgeführt. Als Folge zeigten sich schon nach wenigen Jahren massive Korrosionsschäden. Dabei hätten die richtigen Schutzmaßnahmen die Korrosionsbelastung deutlich verringern und die Haltbarkeit verlängern können.

Lochfraß an Kupferrohren
Seit einigen Jahren treten gehäuft neuartige Schäden durch Lochkorrosion an halbharten Kupferrohren in der Kalt- und Warmwasser-Trinkwasserinstallation auf. Anhand von zwei Beispielen soll hier gezeigt werden, wie sich das Schadensbild darstellt und welche Lösungsansätze es bisher dazu gibt.

ZUR SANIERUNG
Selbstheilender Beton
Mit dem weltweiten Bauboom und der Verknappung von Rohstoffen rücken seit einigen Jahren zunehmend Fragen der Nachhaltigkeit des Baustoffs Beton auf die Agenda. Dies betrifft die Herstellung ebenso wie die Instandhaltung. Die Baustoffforschung hat daher seit einigen Jahren Fahrt aufgenommen. Ein neuer Ansatz ist dabei die Entwicklung von selbstheilendem Beton auf der Basis natürlicher Mikroorganismen.

IM DETAIL
Schwachstelle Fuge
Sandwichelemente haben sich als großflächige, vorgefertigte Bekleidung für Wände und Dächer bewährt. Ihr zudem häufig niedriger U-Wert hat jedoch eine Schwachstelle – die Längsfuge. Mit sorgfältigem Vorgehen vor, bei und nach der Montage kann diese Schwachstelle reduziert werden.

Jenseits der Beschichtung
Die aktuelle Normung wird der Komplexität des Korrosionsschutzes nur bedingt gerecht, denn die Umgebungsbedingungen werden darin eher grob erfasst. Vielfach sind das Mikroklima und die Belastung durch Verschmutzungen, die Beobachtbarkeit und die Erreichbarkeit jedoch von mindestens genauso großer Bedeutung. Dazu kommen die Verträglichkeit der Baustoffe und das Gefährdungspotenzial aus mechanischer Beanspruchung.

Betonverschleiß stoppen
Beton- und Stahlbetonbauwerke unterliegen wie alle Bauwerke unterschiedlichen Einwirkungen. Das können Frost und Hitze, Erschütterungen und Verschleiß, Salze und organische Verbindungen und vieles mehr sein. Viele dieser Einwirkungen führen zu Schädigungsprozessen im Beton. Doch welche chemischphysikalischen Prozesse laufen im Beton und im Betonstahl ab, die zu Schäden führen? Und vor allem: Wie kann man sie vermeiden?

Holz in aggressiver Atmosphäre
Biogas zählt zu den wesentlichen erneuerbaren Energiequellen. Hergestellt wird es in Biogasbehältern, deren Decke häufig von einer Holzkonstruktion gestützt wird. In den letzten Jahren häuften sich die Fälle, in denen die Decke aufgrund von Holzschäden versagt hat. Die Schadensursachen sind bisher kaum erforscht.

NEUE REGELN
Abdichtung unter Rädern
Im Mai 2016 wurde die DIN 18532 als Normentwurf herausgegeben. Sie soll die Planung, Ausführung und Instandhaltung der Abdichtungen von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton, wie z. B. Parkdecks, regeln. In Teil 1 dieses Beitrags lesen Sie, welche Bauwerke von dieser Norm betroffen sein werden und welche Anforderungen entsprechende Abdichtungen erfüllen sollen.

IM STREITFALL
Highlights der Rechtsprechung
Im Jahr 2016 wurden bisherige Rechtsprechungslinien zu wichtigen Grundsätzen des werkvertraglichen Haftungsrechts bestätigt. Ebenso wurden bislang in den Instanzgerichten strittige Bewertungen zum Teil überraschend höchstrichterlich klargestellt. Eine Auswahl der getroffenen Entscheidungen wird im Folgenden erläutert.

Bauproduktenrecht im Wandel
Fehlt es einem Baustoff an der öffentlich-rechtlichen Zulassung, führt dessen Verwendung zu einer mangelhaften Bauausführung und kann ein Einschreiten der Baubehörden zur Folge haben. Grund genug, sich näher mit dem Bauproduktenrecht und dessen Auswirkungen auf die Praxis auseinanderzusetzen. Hinzu kommt, dass die technischen Anforderungen an Bauprodukte und deren Regelung nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs derzeit einer Neuordnung unterzogen werden, die im Folgenden dargestellt werden soll.

Beständiges Material?

Im November 2016 wurden nordöstlich von Berlin über 7.400 mittelalterliche Münzen entdeckt. Der sogenannte Münzhort wurde bei Baggerarbeiten auf einem Areal freigelegt, das ehemals zu einem Schlossgut gehörte. In einem Keramikgefäß fanden sich vor allem Silber- und Goldmünzen aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Solch große Funde sind zwar selten, doch weltweit tauchen immer wieder Münzen aus früheren Jahrhunderten auf. Die ältesten erhaltenen Stücke datieren meist auf die Römerzeit zurück und bestehen aus Gold, Silber oder auch Bronze. Diese können äußeren Einwirkungen besonders lange widerstehen.

Die Lebensdauer heutiger Produkte aus Metall ist in der Regel kürzer ausgelegt. So sollen z. B. unsere Euromünzen 30 bis 50 Jahre in Umlauf bleiben – und das, obwohl die 1- und 2-Euro-Münzen aus zwei verschiedenen Metallen zu bestehen scheinen. Chemiker wie auch Bausachverständige wissen: wo zwei Metalle aufeinander treffen, „verliert“ dasjenige mit dem niedrigeren Potenzial (es wird zur Opferanode). Dies ist bei Euromünzen nicht anders. Die hier verwendeten Metalle sind jedoch trotz ihrer Optik ähnlich edel. Tatsächlich bestehen Euromünzen aus einer Kupfer-Nickel- (silberfarben) sowie einer NickelMessing-Legierung (goldfarben). Aufgrund der ähnlichen Zusammensetzung treten kaum Potenzialunterschiede und damit Korrosion auf.

Ein ähnliches Know-how kommt zum Einsatz, wenn Metallbauteile in Gebäuden verwendet werden oder sogar die gesamte Konstruktion aus Stahl besteht. Um Korrosion in diesen Fällen zu vermeiden, sind aber nicht nur passende Materialkombinationen und Beschichtungen entscheidend, sondern auch das Mikroklima, dem das Bauteil ausgesetzt ist, dessen Belastung durch Verschmutzungen sowie seine Zugänglichkeit für Wartung und Instandsetzung (zu lesen ab S. 26). Unerwartete Effekte bleiben unterdessen nicht ausgeschlossen, wie das noch ungelöste Beispiel der Kupferrohre mit Lochfraßkorrosion ab Seite 12 zeigt.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“