Im Blickpunkt

2021 bleibt virtuell

die bauschaden-Fachtagung am 27. April

Text: Anke Jahn | Foto (Header): © goodluz – stock.adobe.com

Am 27. April fand die bauschaden-Fachtagung coronabedingt wieder als Online-Live-Tagung statt. Der Stimmung der sieben Referenten und der knapp 100 Teilnehmer tat dies jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil: Mit viel Know-how, aber auch Humor diskutierten die Teilnehmer Schäden und Sanierungsfragen zum Thema „Ertüchtigung und Modernisierung von Steildächern“.

Neben den technischen Fragen einer zeitgemäßen Modernisierung griff die Tagung typische Schadensbilder auf, die entsprechende Sanierungsmaßnahmen mit sich bringen können und die es für dauerhafte Lösungen zu vermeiden gilt. Während am Vormittag der Tagung eben diese Schadensbilder, aber auch der Schall- und Wärmeschutz sowie die Luftdichtheit im Mittelpunkt standen, ergänzten die Referenten am Nachmittag mit Vorträgen zum Feuchte- und Brandschutz sowie zu zwei am Steildach nicht weniger wichtigen Themen: nachgerüsteten Photovoltaikanlagen und dem Umgang mit Schadstoffen im Bestand.

Das Referententeam bildeten durchweg erfahrene Praktiker sowie Sachverständige, die ihr umfangreiches Wissen gern teilten. Michael Zimmermann, Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk, sensibilisierte zum Auftakt zum Fehlerpotenzial von Dachsanierungen. Welche Dämmlösungen dagegen energetisch und schallschutztechnisch vorteilhaft sind, beantwortete Dipl.-Ing. Guido Dietze vom Ingenieurbüro Dietze – Akustik und Bauphysik. Dipl.-Ing. Stefan Hückstädt, Sachverständiger für hygrothermische Bauphysik, zeigte, warum es bei der Herstellung der Luftdichtheit gedämmter Dächer nicht nur auf Fläche, sondern v. a. auf die Details ankommt. Da er an der Tagung nicht nur als Fachreferent teilnahm, sondern auch den Veranstaltungspartner moll bauökologische Produkte – proClima vertrat, gab er zudem einen kurzen Einblick in das Leistungsspektrum des Herstellers.

Nach der Mittagspause gab der Dach-Spezialist und bauschaden-Autor Marius Amann Tipps zur Verlegung von Unterdächern sowie für dichte Anschlüsse. Zahlreiche Praxisfragen beantwortete anschließend Dipl.-Ing. Ulf Müllenberg, Prüfingenieur und Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Sein mit Fachinformationen dicht gepackter Vortrag zum Thema Flucht- und Rettungswege beim Dachausbau verdeutlichte, wie anspruchsvoll Brandschutzplanungen im Bestand oft sind. Auch Wolfgang Schröder, BDSF-geprüfter und zertifizierter Sachverständiger für Photovoltaikanlagen, thematisierte den Brandschutz – allerdings als nur einen der vielen Teilaspekte, um Photovoltaikanlagen nachträglich schadensfrei zu installieren. Abschließend gab Dipl.-Ing. Dirk Voss, Sachverständiger für Asbest, einen Einblick in den sicheren Umgang mit Schadstoffen (u. a. Asbest, KMF, PAK), die in älteren Steildächern noch immer zu finden sein können.

Angesichts des digitalen, aber vielen Teilnehmern mittlerweile vertrauten Formats herrschte eine entspannte Atmosphäre. Mit frischer Aufmerksamkeit stellten die Zuschauer zahlreich ihre individuellen Fragen – über den Chat oder persönlich. Den Fachreferenten war der Dank der Teilnehmer damit sicher. In der Evaluation bestätigten die Teilnehmer ihren positiven Eindruck, auch wenn der längere persönliche Austausch fehlte. Es bleibt zu hoffen, dass die kommende bauschaden-Tagung im November 2021 dies wieder ermöglichen wird.

Die bauschaden-Fachtagung wurde veranstaltet in Zusammenarbeit mit moll bauökologische Produkte – proClima.

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