Ausgabe Dezember 2024 | Januar 2025
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
Sanierung und Erweiterung eines bioklimatischen
Flughafenterminals
Podcast-Tipp: „Glücklich wohnen: der BUWOG Podcast“
Die Frage nach den anerkannten Regeln der Technik: Abweichende Bauausführungen durch den Gebäudetyp
Der Gebäudetyp E soll Baukosten mindern, so die Bundesregierung. Dazu wurden zwei gewichtige Papiere vorgelegt. Zum einen die Leitlinien und Prozessempfehlungen aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, zum anderen ein Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz zur zivilrechtlichen Erleichterung des Gebäudebaus. Im folgenden Beitrag beschäftigt sich der Autor näher mit den zu erwartenden Änderungen und zeigt mögliche Konfliktfälle anhand bautechnischer Beispiele auf.
AM OBJEKT
Feuchte bei Holzfassaden: Wie gelingt die fachgerechte Ausführung einer Beschichtung auf PU-Harz-Basis (nicht)?
Für die Fassade eines aus mehreren Gebäuden bestehenden Schulneubaus wurde eine Fassadenbekleidung aus einer mehrlagigen Furnierschicht-Holzplatte mit einer transparenten Beschichtung auf PU-Harz-Basis geplant und ausgeführt. Bereits im ersten Jahr nach Fertigstellung zeigten sich auf allen Fassadenflächen mehr oder weniger ausgeprägte, auffällige Veränderungen. Anhand dieses beispielhaften Schadensbildes geht der Beitrag auf die Beschichtung von feuchtebelasteten Holzfassaden ein, gibt Tipps zur fachgerechten Ausführung und zeigt, an welcher Stelle besonders Acht zu geben ist.
Altes Amtsgericht blüht nach Sanierung wieder auf: Trockenlegung des historischen Walmdachbaus
Eine Sanierung in Einklang mit dem Denkmalschutz ist nicht immer eine leichte Sache. Im bayerischen Furth im Wald galt es, das feuchte Mauerwerk des alten Amtsgerichts – einem historischen dreistöckigen Walmdachbau – trockenzulegen und im Zuge dessen eine Grundlage für die weitere Bauschadensfreiheit des Gebäudes zu legen. Dabei kam die Methode der Mauerwerksinjektion zum Einsatz.
ZUR SANIERUNG
Kräfte sicher auffangen: Experteninterview: Fachgerechte Umsetzung von zusätzlichen Durchbrüchen in einem Bestandsbau
Umbau und Umnutzung zur Kita: Dieser Ansatz bei einem Projekt in Offenbach erhält die alte Bausubstanz, erforderte aber auch deutliche Eingriffe in die Tragstruktur, da für den neuen Zweck zusätzliche Durchbrüche in tragenden Wänden notwendig wurden. Damit die Standsicherheit weiter gewährleistet ist, entschieden sich die Planer für eine wirtschaftliche Tragwerksverstärkung mit aufgeklebten CFK-Lamellen (CFK = carbonfaserverstärkter Kunststoff). Mit den leichten Lamellen ließ sich die erforderliche Tragfähigkeit sicher herstellen. Über die Lösung und die Umsetzung sprachen wir mit Sabine Waltenberger, die bei der Kita die Planung innehatte.
IM DETAIL
Sicher vor den Flammen: Brandschutz an vorgehängten hinterlüfteten Fassaden
Die Fassade ist nicht nur das repräsentative Gesicht eines Gebäudes, sie ist vor allem eines: eine schützende Hülle. Das impliziert jedoch strenge Regelungen, die auch mit den Argus-Augen der Behörden kontrolliert werden. Dabei nimmt der folgende Beitrag den Brandschutz bei Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden (VHF) in den Blick, in Österreich geregelt durch die OIB-Richtlinien. Dabei gilt es, die erforderlichen baulichen Schutzmaßnahmen auf die notwendigen Schutzziele abzustimmen. Anders als in Deutschland bestehen in Österreich hierzu keine fixen konstruktiven Vorgaben.
Fassaden im Metallleichtbau: Planung und fachgerechte Ausführung industriell vorgefertigter Fassadensysteme
Fassadensysteme aus metallischen Grundwerkstoffen sind seit Jahrzehnten aus dem Gewerbe- und Industriebau bekannt. In diesem Beitrag sollen verschiedene Fassadensysteme herstellerneutral betrachtet werden, wobei auf Besonderheiten und zu beachtende Eigenschaften dieser Produkte eingegangen wird. Er enthält Hinweise für die Planung und Ausführung, die ein gutes und schadensfreies Gelingen sowohl bei Neubauten als auch beim Bauen im Bestand ermöglichen.
Trends im Bereich des baulichen Schallschutzes: Aktueller Stand bauakustischer Anforderungen an Bauprojekte
Der Schallschutz (Bauakustik) zählt im Wohnungsbau zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen. Das Feld an Projekten, bei denen die Bauakustik von großer Bedeutung ist, beläuft sich beispielsweise auf Hotels, Schulen, Krankenhäuser und Bürogebäude. Weshalb es essenziell für einen solchen Planungsprozess ist, sich bereits im Vorfeld mit Normierung und Trends dieses Bereichs auseinandergesetzt zu haben. Dieser Artikel möchte Familiarität mit den aktuellen bauakustischen Anforderungen an solche Projekte fördern. Er bietet Orientierungshilfen, beleuchtet häufige Fehlerquellen und vermittelt ein nötiges Grundverständnis der Materie.
NEUE REGELN
Neue Anforderungen an Schadstoffsanierungsarbeiten: Die neue ATV DIN 18448 und deren Anwendung in der Praxis
ZUR BEURTEILUNG
Optische Mängel an Fassaden: Beurteilung von Abweichungen bei der Sanierung
Die Bewertung von Fassaden wird in Fachkreisen der Sachverständigen vielfach und kontrovers diskutiert. Immer wieder stehen Forderungen im Raum, Regelwerke mit katalogartiger Auflistung von Beispielen zu erarbeiten. Es gibt zwar Regelwerke, allerdings bleibt es meist bei einer groben Formulierung und einer Auflistung von Grundsätzen zur Bewertung von Putzen und Oberflächen allgemein. Das ist nach Auffassung des Autors auch richtig so. Denn die Bewertung ist von vielen Faktoren abhängig, die projektbezogen vom Sachverständigen als Betrachter berücksichtigt werden müssen. Eine Katalogisierung von optischen Abweichungen ist schlicht nicht möglich.
IM STREITFALL
Risiko Baumangelbeseitigung: Haftung und Kostentragungspflicht nach einer ungeeigneten Mängelbeseitigung
Allseits bekannt: Das Bauwerk ist fertig und abgenommen, und es zeigen sich die ersten Mängel. Im Rahmen der sich dann anschließenden Abwicklung der Mängelbeseitigung kann es zu großen Schwierigkeiten kommen. Zum einen, wenn der Bauherr, nachdem der Unternehmer nicht selbst nachbessert, die Mängel beseitigen lässt und dabei einer Fehleinschätzung unterliegt, oder aber wenn ein Unternehmer sich zur Mängelbeseitigung eines Nachunternehmers bedient, dessen Maßnahmen jedoch nicht zum Erfolg führen.
Ein neues Gesicht für Gebäude
Im saloppen Sprachgebrauch hört man oft, dass die Fassade das Gesicht eines Gebäudes sei. Das Bauteil ist dabei einigen Belastungen ausgesetzt: Bei Wind und Wetter befindet es sich schließlich im Außenbereich. Änderungen von Temperatur oder Feuchtigkeit in Luft und Baustoffen können zu zusätzlichen Spannungen führen. Umso wichtiger, dass eine Fassade fachgerecht und widerstandsvoll umgesetzt wird.
Aber nicht nur unter praktischen Gesichtspunkten muss die Fassade eine Leistung erbringen – diese prägt auch den optischen Eindruck des Gebäudes. Dabei erinnere ich mich gerne an folgende Situation: Beim Einzug in meine aktuelle Wohnung wartete das Gebäude mit einer verblassten blauen Fassade auf, an der an einigen Stellen schon der Putz bröckelte. Die Vermieter machten diesen Frühjahr einen Rundumschlag und neben einer neuen Dämmung erstrahlt das Gebäude nun mit einem neuen Farbakzent. Der wiederum stellt sich als so anders dar, dass der erste Besuch gleich zweimal an meiner Wohnung vorbeifuhr – wohl auf der Suche nach dem verblassten, etwas schäbigen, Blau.
In dieser Ausgabe erwarten Sie diverse aufschlussreiche Beiträge zum Schwerpunkt Fassadensanierung: Gleich ab S. 11 zeigt Ihnen unser Experte, wie die fachgerechte Umsetzung einer beschichteten Holzfassade (nicht) gelingt. Zudem lesen Sie ab S. 22, worauf es hinsichtlich Brandschutz bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden ankommt. Sollte der Schaden bereits vorliegen, hilft Ihnen unser Autor ab S. 41 weiter – und zeigt Ihnen, wie die Beurteilung optischer Mängel bei der Fassadensanierung vonstattengeht.
In diesem Sinne: Eine spannende Lektüre wünsche ich Ihnen!
Lioba Listl
Redaktion „der bauschaden“