Ausgabe September | Oktober 2016
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
Streitlösungsordnung für das Bauwesen erneuert
Die Streitlösungsordnung für das Bauwesen (SL Bau) ist zum 1. Juli 2016 novelliert worden. Sie dient der Vermeidung und Beilegung von Streitigkeiten ohne Einschaltung staatlicher Gerichte im Zusammenhang mit Planungs- und Bauleistungen jeder Art.
Prinzipskizzen zum luftdichten Mauerwerksbau
Vom Dachfirst bis zum Anschluss an die Bodenplatte: Auf 31 Datenblättern mit rund 60 Prinzipskizzen beschreibt der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB, Berlin) Baudetails, die beim Mauerwerksbau in Sachen Luftdichtheit regelmäßig spezielle Aufmerksamkeit erfordern.
denkmal 2016: Denkmalpflege und Restaurierung in ihrer gesamten Bandbreite
Bereits zum zwölften Mal versammeln sich auf der denkmal, die vom 10. bis 12. November 2016 in Leipzig stattfindet, die nationalen und internationalen Akteure der Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Mit Ausstellungen, Präsentationen und dem Fachprogramm bildet die denkmal eine Informations- und Austauschplattform für die gesamte Branche.
AM OBJEKT
Risiko Restfeuchte
Wie muss man sich verhalten, wenn Bauteile während der Bauphase unplanmäßig durchfeuchtet werden bzw. materialbedingt eine lange Trocknungszeit besitzen? Vielfach wird dem Thema Restfeuchte nicht der Stellenwert eingeräumt, der für ein schadenfreies Bauen erforderlich wäre. Die Folgen können – je nach Baustoff und Feuchtemengen – gravierend sein und ein erhebliches Schadenspotenzial aufweisen. Das zeigen die folgenden drei Objektberichte.
Trocknung von Estrich
Estrichdämmschichten sind je nach Material mehr oder weniger anfällig gegenüber mikrobiellem Wachstum. Wesentlicher Faktor hierbei ist neben dem Nährstoffangebot der Zeitraum, über den Feuchtigkeit einwirken kann. Eine mangelhafte Trocknung kann maßgebliche Ursache für eine spätere aufwendige Sanierung sein.
Dachverwandlung
Dachgeschosse in Altbauten werden oft stiefmütterlich behandelt und wenig instand gehalten. Ein Beispiel zeigt hier, was das für den Ausbau bedeuten kann: In einer aufwendigen Sanierung mussten neben der Bekämpfung eines Pilzbefalls die Auflagerbereiche der Deckenbalken statisch ertüchtigt werden.
ZUR SANIERUNG
Nachträglich gesperrt
Weisen Mauerwerke einen hohen Durchfeuchtungsgrad auf, kann dieser durch eine mangelhafte oder sogar fehlende Horizontalsperre verursacht worden sein. Um Folgeschäden zu verhindern, muss eine nachträgliche horizontale Abdichtung des Mauerwerks erfolgen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Verfahren.
IM DETAIL
Trocken von Anfang an
Moderne Neubauten werden mithilfe von tausenden Litern Wasser errichtet, doch ihre Dichtheit und verkürzte Bauzeiten lassen nicht genügend Zeit zum Austrocknen. Technische Gebäudetrocknung kann den Prozess jedoch beschleunigen und Folgeschäden verhindern.
ZUR BEURTEILUNG
Individueller Prozess
Um Baustoffe schadensfrei zu trocknen, ist es wichtig, die dahinter ablaufenden Prozesse zu verstehen – denn diese hängen von den chemischen Eigenschaften der Baustoffe ab. Was bei der Trocknung passiert und wie unterschiedlich die Trocknungsprozesse verschiedener Baustoffe zu beurteilen sind, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Blick in die Glaskugel?
Ohne Wasser kein Bauen – doch zu viel Wasser z. B. im Estrich verursacht u. a. Wellen, Blasen, Beulen und Verformungen am Bodenbelag. Solch typische Schäden beeinträchtigen die Gebrauchsfähigkeit des Fußbodens oder stellen sogar eine Unfallgefahr dar. Daher kommt der Frage, wie feucht ein Estrich sein darf und wie man diese Feuchte misst, eine besondere Bedeutung zu.
Schadensursache „Baum“
Setzungen von Gebäuden können unterschiedliche Gründe haben. Eine häufig auftretende Ursache ist das Schrumpfen des Fundamentuntergrunds. Dieses tritt vor allem in Regionen mit tonigen oder tonhaltigen Böden auf. Doch wie kommt es dazu und welche Folgen ergeben sich daraus?
NEUE REGELN
Dachabdichtung überarbeitet
Die Abdichtung von Dächern, Balkonen, Laubengängen und Loggien wird zukünftig einheitlich in der DIN 18531 (2016) geregelt. Die bisher geltende Aufteilung der Anwendungsbereiche auf zwei verschiedene Normen entfällt damit. Dieser Beitrag beleuchtet die Planung und Ausführung von Dach- und Balkonabdichtungen nach dem im Juni veröffentlichten Normenentwurf.
IM STREITFALL
Sicher trotz Abweichung?
Bauen abweichend der anerkannten Regeln der Technik stellt gerade beim Bestandsgebäude keine Seltenheit dar, bietet jedoch für den Planer erhebliches Haftungspotential und kann im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. Der nachfolgende Beitrag soll dem rechtssicheren Bauen dienen und Hilfestellung geben, Haftungsfallen zu „umschiffen“.
Pfiffig, gewitzt, schlau
Mit diesen Wörtern lässt sich das längst eingedeutschte „smart“ übersetzen – und das ist mittlerweile sogar in unsere Gebäude eingezogen: Auf der IFA, die am 7. September zu Ende gegangen ist, wurden neben der klassischen Unterhaltungselektronik verstärkt Hausgeräte und Gebäudetechnik vorgestellt. Dafür wurde erstmals der Ausstellungsbereich „Smart Home“ eingerichtet. Im Rampenlicht stand dort v. a. „weiße Ware“, wie der WLAN-Kühlschrank mit integriertem Touch-Display oder die Waschmaschine, die per App über den Status des Waschzyklus informiert.
Solche Einzellösungen gelten derzeit aber nur als kostspielige Hingucker, die sich in Deutschland erst in einigen Jahren durchsetzen dürften. Denn abgesehen vom Preis der smarten Ware wollen viele hiesige Konsumenten noch gar nicht, dass Kühlschrank oder Waschmaschine eigenständig Bestellungen aufgeben. Vielmehr sind Bauherren oder Sanierer an Lösungen interessiert, die zwar weniger ins Auge springen, doch dafür die Sicherheit, Behaglichkeit und Bedienbarkeit von Räumen und Gebäuden vereinfachen. So zeigt das „E-Haus“, das Modellhaus des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), wie sich schon jetzt wichtige haustechnische Systeme smart umsetzen lassen. Problemlos sind der Zutritt zum Gebäude, die Fensterlüftung, der Sonnenschutz oder die Wohlfühltemperatur und Beleuchtung automatisiert steuerbar, zunehmend sogar mittels Sprachbefahl.
Ob es dann in Zukunft Systeme gibt, die nicht nur vor Einbrüchen oder Bränden warnen, sondern auch vor Wasserschäden? Das Schadenspotenzial, wenn Regen in den Rohbau dringt oder ein Leck in der versteckten Wasserleitung die Etage flutet, ist jedenfalls enorm, wie die Berichte ab den Seiten 8 und 14 zeigen. Davon abgesehen lohnt sich bei dichten Gebäuden und verkürzten Bauzeiten ein Blick auf die Trocknungsprozesse und ihre Steuerung, wie Sie ab den Seiten 31 und 36 lesen können.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“