Ausgabe Juli | August 2016

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Seit Juli neue Regeln für den Schallschutz
Im Juli sind mehrere Teile der DIN 4109 erschienen, die bisher lediglich als Entwurf aus dem Jahr 2013 vorlagen. Nunmehr gelten für den Schallschutz im Hochbau die Bauteilkataloge und Rechenverfahren der Teile

• 1 Mindestanforderungen,
• 2 Rechnerische Nachweise der Erfüllung der Anforderungen und
• 4 Bauakustische Prüfungen.

Kleben statt Schweißen im Stahlbau
Verbindungen im Stahl- und Leichtmetallbau werden in der Regel durch Schweißen oder Schrauben hergestellt. Bei Schraubverbindungen wird der Bauteilquerschnitt geschwächt; beim Schweißen kann sich der Wärmeeintrag negativ auf die Beanspruchbarkeit auswirken. Eine am KIT entwickelte Klebtechnik könnte diese Nachteile vermeiden.

AM OBJEKT
Baudenkmal in Not
Aufgrund eines Leerstands blieben Leckstellen an der Dacheindeckung des Georgianums in Ingolstadt unbemerkt. Eindringende Niederschläge führten unter anderem zu Schäden an den Hölzern des Dachtragwerks. Diese sollten auf einen Befall mit Holz zerstörenden Organismen untersucht werden.

ZUR SANIERUNG
Heißluft statt Gift
Während das Heißluftverfahren vor einigen Jahrzehnten eher ein Geheimtipp der baubiologischen Literatur war, hat es sich inzwischen zur Regelsanierung nach DIN 68800 „gemausert“. Nicht nur der Verzicht auf chemische Bekämpfungsmittel, sondern vor allem die hohe Sicherheit und der sofortige Abtötungserfolg sind Vorteile bei der Bekämpfung eines Holzschädlingsbefalls an Gebäuden.

Trocknen, bebeilen oder entfernen?
Einer der größten Feinde von Holzkonstruktionen ist das Eindringen von erhöhter Feuchtigkeit in das Holz. Wird in diesem Fall nicht rasch für eine umfassende Trocknung gesorgt, folgen der Feuchtigkeit oftmals Holz zerstörende Organismen. In den meisten Fällen ist dann eine aufwendige Sanierung erforderlich.

Beschichtung oder Löschanlage?
Von Anstrich über die Beschichtung bis zur Kapselung und Löschanlage gibt es zahlreiche Wege, Holzkonstruktionen brandschutztechnisch aufzuwerten. Doch welche Maßnahmen sind für Fassade, Wand oder Decke geeignet und welche Vor- und Nachteile bieten sie?

IM DETAIL
Konstruktiv geschützt
Holzbauwerke haben bei richtiger baulich-konstruktiver Planung und Ausführung eine lange Nutzungsdauer. Das belegen eine Vielzahl historischer und jüngerer Holzkonstruktionen. Dabei entscheiden kleine und wenig kostenrelevante Details über die Dauerhaftigkeit des Bauteils oder des gesamten Bauwerks.

Edel und eben
Besteller entscheiden sich immer häufiger für die Verlegung von Landhaus- und Massivholzdielen. Dieser Trend bedeutet auch, dass der Auftragnehmer sich auf die besonderen materialspezifischen Merkmale der Dielen einstellen muss, wenn Verformungen des Belags verhindert werden sollen.

Gratwanderung
Nicht belüfteten Flachdächern mit Volldämmung in der Tragebene eilt der Ruf voraus, dass sie wenig schadenstolerant sind. Diese Erfahrung stammt aus einer Zeit, in der jede Dachkonstruktion dieser Bauart innen wie außen mit dampfsperrenden Bauteilschichten versehen wurde. Heute ist es möglich, bei einer entsprechenden feuchtetechnischen Bemessung robuste Bauteile zu planen und zu erstellen.

ZUR BEURTEILUNG
Ein Echter Hauschwamm?
Nach DIN 68800 ist der Echte Hausschwamm von anderen Holz zerstörenden Pilzen abzugrenzen, da er besondere Bekämpfungsmaßnahmen erfordert. Doch der Pilz verändert sein Erscheinungsbild abhängig von Alter und Wachstumsbedingungen. Ein Experte gibt Tipps, wie die Bestimmung trotzdem gelingen kann.

IM STREITFALL
Durchblick im Fristen-Dschungel
Wenn es um Gewährleistungsansprüche geht, herrschen oft Unsicherheiten und Unklarheiten darüber, wann welche Verjährungsfristen gelten. Nicht alles, was ein Bauwerk zu sein scheint, kann mit einer Verjährungsfrist von 4 oder 5 Jahren angenommen werden. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Lauf der Verjährungsfrist zu verlängern. Der folgende Beitrag soll Licht in das Dunkel des Fristen-Dschungels bringen.

Holzbau extrem

In einigen Regionen sind die Lebensbedingungen von Natur aus rau. Schon auf circa 3.000 Meter hohen Alpengipfeln kann man mit Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h, überwiegend frostigen Temperaturen, großen Schneemengen, Lawinen, dünner werdender Luft und einer verstärkten UV-Strahlung rechnen. Keine guten Ausgangsbedingungen für gestalterisch anspruchsvolle Architektur, noch dazu, wenn es ein Holzbau sein soll. Doch ausgerechnet in solch rauen und oft schwer zugänglichen Gebieten entstanden in den letzten Jahren immer wieder moderne, architektonisch anspruchsvolle wie auch nachhaltige Gebäude, die in weiten Teilen als Holzbau errichtet wurden. Die letzten Neuzugänge sind:

• 2012: Ersatz-Neubau der Goûter-Hütte (Frankreich)
• 2013: Um- und Anbau der Domhütte, Mattertal (Schweiz)
• 2015: Ersatz-Neubau der Höllentalangerhütte (Deutschland)
• 2015: Ersatz-Neubau der Bergstation auf dem Chäserrugg (Schweiz)
• 2015: Um- und Anbau der Hörnlihütte (Schweiz)

Neben den gestalterischen und ökologischen Aspekten sprach bei diesen Projekten vor allem die gute Transportierbarkeit für einen hohen Anteil vorgefertigter Holzbauteile in der Konstruktion. Dazu mussten die Planer und Ausführenden jedoch individuelle Lösungen für die einwirkenden Lasten finden.

Bei solch grundlegenden Problemen treten Anforderungen wie der Feuchte- oder Brandschutz fast in den Hintergrund. Doch gerade im Holzbau kommt es hier auf das Detail und eine funktionierende Bauphysik an, insbesondere wenn im Schadensfall kaum Abhilfe geschafft werden kann. Diese „Detailversessenheit“ sollte sogar schon bei der einfachsten Fußgängerbrücke beginnen, wie der Artikel „Konstruktiv geschützt“ ab Seite 34 zeigt. Wie Sie Holzkonstruktionen zusätzlich in punkto Brandschutz verbessern können, lesen Sie ab Seite 29.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“