Ausgabe Februar | März 2022

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
bauschaden-Fachtagung – vom Steildach zum WDVS
Forschungsprojekt entwickelt Referenzmaterial für VOC-Freisetzung

AM OBJEKT
(Un)eingeschränkte Verwendbarkeit? – Wenn die korrekte Beschaffenheit von Industrieböden nicht erkannt wird
Nachfolgend wird über zwei Objekte berichtet, in welchen die Art des Industriebodens nicht korrekt erkannt wurde und daher seine individuellen Materialeigenschaften keine Berücksichtigung bei der Nutzung der Objekte fand. Dies führte zu großflächigen Fußbodenschäden.

Der richtige Belag? – Sanierung einer sturzgefährdeten Treppe mit PVC-Bodenbelag in einem Gewerbebau
Jedes Jahr stürzen über 600.000 Personen auf Treppen. An den Folgen eines Treppensturzes versterben laut statistischem Bundesamt jährlich 1.000 Personen. Das Belegen von Treppen und besonders von Gewerbetreppen stellt vor diesem Hintergrund sowohl Planer als auch Bodenleger immer wieder vor Herausforderungen. Nachstehend werden ein Planungsfehler, der sich anschließende Schaden und die sich daraus ergebende Sanierung beschrieben.

Damit alles glattgeht – Baugrund- und lastbedingte Bodensanierungen bei Industrieböden
Arbeitsschutz und Betriebssicherheit in Produktionsstätten zu gewährleisten bedeutet, die Produktionsbedingungen den sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen – z. B., wenn neue Anlagen montiert werden und die vorhandenen Böden diesen Belastungen nicht gewachsen sind. Eine Lösung für die Problemursache „Baugrund“ ist die Verfestigung mittels Injektionsverfahren, deren Anwendung anhand von zwei Beispielen vorgestellt werden soll.

ZUR SANIERUNG
Instandsetzung von Industrieböden – Überblick aus den Erfahrungen eines Sachverständigen
Industrieböden haben in der Regel eine hohe funktionale Bedeutung, da auf den gewerblichen Nutzflächen wirtschaftlicher Erfolg realisiert werden soll. Umso wichtiger ist es, dass sie auch unter veränderten Bedingungen stets nutzbar bleiben und den spezifischen Einwirkungen standhalten. Dies gelingt auf Dauer oft nur mit geeigneten Instandsetzungsmaßnahmen, die in diesem Beitrag anhand von Praxiserfahrungen aus der Planungs- und Sachverständigentätigkeit vorgestellt werden.

Hygienisch reine Trinkwasserbehälter – Instandsetzung von der betontechnologischen Voruntersuchung bis zur Beschichtung unter Berücksichtigung der DVGW W 300-1 bis -8
Bei der Instandsetzung von Trinkwasseranlagen und -behältern gilt es, besonders hohe Hygienestandards zu beachten. Eines der wichtigsten Regelwerke ist hierbei die DVGW W 300-1 bis -8. Was es dabei zu berücksichtigen gibt und was passieren kann, wenn die Regelung missachtet wird, zeigt der folgende Beitrag sowie das Praxisbeispiel.

IM DETAIL
Erfolgreich entkoppeln – So bleiben Fliesen- und Plattenbeläge dauerhaft rissfrei
Entkopplungsbahnen oder -platten sollen verhindern, dass durch unterschiedliche horizontale Verformungen von Estrichen und großformatigen Fliesen- oder Plattenbelägen Spannungsrisse entstehen. Gleichzeitig können sie weitere Funktionen wie die Abdichtung oder den Trittschallschutz übernehmen. Bei der Verwendung von Entkopplungssystemen sind jedoch einige Punkte zu beachten.

Systemböden und ihre Beläge – Diese Besonderheiten sind bei der Umsetzung von Doppel- und Hohlböden zu
beachten
Unter dem Überbegriff Systemböden versteht man Doppel- und Hohlböden, die immer da eingesetzt werden, wo Installationen auch nachträglich noch veränderbar sein sollen. Aufgrund ihres Aufbaus – eine Tragschicht mit Belag auf Stützelementen – sind schon in der Planung zahlreiche Besonderheiten zu beachten, z. B. hinsichtlich des Lastabtrags und des Brandschutzes. Doch auch die Ausführung der Tragschicht und eines geeigneten Belags erfordern Fachkenntnisse, um z. B. Verformungen oder Kantenabbrüche zu verhindern.

Lange draußen wohnen – Sichere Entwässerung von Terrassen und Balkonen
Dass bei der Entwässerung von Balkonen und Terrassen immer wieder falsch geplant bzw. ausgeführt wird, beweisen die vielen dokumentierten Feuchtigkeitsschäden in der Praxis. Diese Schäden setzen sich oft bis ins Innere des Gebäudes fort, wo sie auf Dauer zu teuren Folgeschäden für die Bauherren bzw. Eigentümer führen. Vermeiden lassen sich solche Folgen nur durch eine vorausschauende Planung und exakte Bauausführung.

IM STREITFALL
Sechs Monate zittern – Die wichtigsten Entscheidungen aus dem Mängelgewährleistungsrecht 2021
Auch im abgelaufenen Kalenderjahr haben sich deutsche Gerichte zuhauf mit Baumängeln in unterschiedlichsten Konstellationen befasst. Dabei erstaunt, dass der BGH als höchstes deutsches Zivilgericht längst geklärte Rechtsfragen in Erinnerung rufen muss.1 Zugleich war er gezwungen, Lösungen für gesetzgeberische Nachlässigkeiten zu finden. Die folgenden Entscheidungen des BGH und des OLG Rostock stechen insoweit heraus, da sie neue Nuancen in der Diskussion um die Themen Arglist und Verjährung beleuchten. Die zweite BGH-Entscheidung hat eine Fülle von Rechtsstreitigkeiten nach sechsmonatiger Ungewissheit „gerettet“.

Auf festerm Boden

Vor wenigen Wochen, am 12. Januar, hat der BGH in einem Fall entschieden, auf den viele Vermieter von Gewerberäumen geschaut haben dürften: Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 mussten zahlreiche Geschäfte und Dienstleister schließen, hatten plötzlich über Wochen keine Einnahmen mehr. Um die weiterlaufenden Kosten wie z. B. Mietzahlungen zu reduzieren, suchten einige Mieter erfolgreich das Gespräch mit ihren Vermietern. Andere sahen sich gezwungen, ihre Mietzahlungen einseitig zu kürzen oder ganz auszusetzen, was damals schon zu einer Reihe von Gerichtsverfahren führte. Nun sollte der BGH anhand eines Musterfalls Orientierung geben, wie mit diesen Fällen umzugehen ist.

Der BGH setzte in seiner Entscheidung ‒ wie schon in vielen anderen Urteilen zuvor ‒ auf Ausgleich und die Betrachtung des Einzelfalls. Was bedeutet das? Das Risiko einer Pandemie und ihrer sozialen und wirtschaftlichen Folgen wird von Gewerbemietverträgen in der Regel nicht erfasst. Es könne, so der BGH, nicht einer Partei zugerechnet werden. Daher haben gewerbliche Mieter einen Anspruch auf Mietminderung. Die Höhe müsse allerdings im Einzelfall festgelegt werden und individuelle Punkte berücksichtigen, wie z. B. erhaltene Versicherungsleistungen oder staatliche Hilfen.

Einige Mieter haben die Schließungen dagegen bewusst für sich genutzt – und in dieser Zeit bereits länger angestrebte Umbauten realisiert. Natürlich fallen dabei besonders Wandfarben, die Möblierung oder die Beleuchtung ins Auge. Wichtig ist jedoch auch der Fußboden. Der Fußboden? Ja, denn keiner wünscht sich Stolperfugen, rutschig-glatte oder unebene Beschichtungen oder abschüssige Oberflächen, wie sie beispielsweise die Objektberichte ab Seite 8 oder 12 zeigen. Dies gilt im Rahmen der Sicherheit nicht nur für Kunden und Kollegen, sondern auch für Lagerregale oder technische Anlagen.

Übrigens: Die Gerichte haben sich im vergangenen Jahr nicht nur mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie befasst, sondern auch Lösungen für gesetzgeberische Nachlässigkeiten gefunden, siehe unser Beitrag „Sechs Monate zittern“ ab Seite 53.

Einen guten Start und viel Erfolg bei Ihren Projekten im Jahr 2022 wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“