Ausgabe Juni | Juli 2022

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Aktuelles

AM OBJEKT
Total durchnässt: Die große Bedeutung des organisatorischen Holzschutzes
Bei einem im Jahr 2018 errichteten Eichenfachwerkhaus in Holzrahmenbauweise in zweiter Ebene wurde der Autor hinzugezogen, um eine Aussage zu den Holz- und Holzwerkstofffeuchten der verbauten Holzrahmenebene zum frisch gerichteten Eichenfachwerk zu treffen, welches augenscheinlich von Schimmelpilzen befallen war und feucht wirkte. Während der Lagerung, des Transports und der Errichtung kam es zu hohen Wassereinträgen durch Niederschlag in die Wände der Holzrahmenkonstruktion. Es stellten sich die Fragen nach Ursachen, Folgen und Behandlung von Auffeuchtungen im Holz, auf welche im Folgenden eingegangen werden soll.

Die äußere Hülle im Fokus: Zwei Beispiele der Instandsetzung einer Betonfassade
Das äußere Kleid eines Gebäudes kann mit unterschiedlichen Baustoffen „ausgeführt“ werden. Die Gebäudehülle soll meist als ästhetisch wahrgenommen werden und soll zugleich widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen sein, da sie stets den klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. Ein Bauwerk muss dabei als Ganzes regelmäßig gewartet, kontinuierlich gereinigt und bei Bedarf instand gesetzt werden – auch die äußere Hülle. Im Folgenden werden zwei Beispiele beschrieben, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, jedoch in der Instandsetzung unterschiedlich bearbeitet werden müssen.

Leitplanke für das Hochwasser: Kosten- und zeitsparende Fertigteilwände für den Hochwasserschutz in Passau
Der Schutz vor Hochwasser ist komplex. Und an besonderen Stellen wie Passau auch begrenzt, das wissen die Bewohner. Die besondere Lage ihrer Stadt an drei Flüssen ist Segen und Fluch zugleich. Zuletzt 2013 wurden weite Flächen mehrere Meter hoch überflutet, darunter auch ein Industriebetrieb. Für den Bereich dieses Wohn- und Industriegebiets wird nun eine außergewöhnliche Mauer errichtet.

ZUR SANIERUNG
Die Verschattung im Blick haben: Zur Schadensvermeidung bei der nachträglichen Errichtung von Photovoltaikanlagen auf unbelüfteten Holzdachkonstruktionen
Um die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens aus dem Jahr 2015 umzusetzen, wird u. a. vermehrt die regionale Erzeugung und Nutzung von Strom aus solarer Strahlungsenergie gefördert und gefordert. Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist dieser politische und gesellschaftliche Diskurs um die zukünftige Energiepolitik in Deutschland aktueller denn je. Ein wesentliches Energiepotenzial für die diesbezügliche Energiewende wird u. a. in der nachträglichen Errichtung von Photovoltaikanlagen oder von Gebäudebegrünungen auf Wohn- und Nichtwohngebäuden gesehen. Die bauphysikalischen Auswirkungen derartiger Installationen auf die Dachkonstruktion werden hierbei jedoch des Öfteren unterschätzt. Was gilt es daher aus bauphysikalischer Sicht zu berücksichtigen?

IM DETAIL
Sandwichelemente für das Dach: Statik, Temperatur, Luftdichtheit, Verlegung – die wichtigsten Anforderungen an langlebige Konstruktionen
Sandwichelemente ermöglichen bereits seit Ende der 1960er-Jahre schnell zu errichtende, wirtschaftliche Konstruktionen. Auch Dachelemente in dieser Bauweise sind inzwischen etabliert. Um Bauschäden dauerhaft zu vermeiden, müssen jedoch einige Anforderungen aus der Statik und der Bauphysik bei der Planung und Montage berücksichtigt werden. Gleichzeitig gibt es Aspekte, die nicht zwangsweise zu Schäden führen, aber als Mangel angesehen werden müssen, wenn sie nicht erfüllt werden.

Kreativität (fast) ohne Grenzen: Lösungen zur Befestigung von Fassadenplatten
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade, kurz VHF, erfreut sie sich einer schier endlosen Flexibilität und großen Beliebtheit. Lediglich vor die eigentliche, tragende Wand gehängt, ist die VHF keinen Anforderungen an die Gebäudestatik unterworfen und erfüllt selbst höchste gestalterische Ansprüche wie kaum eine andere Fassade. Welche Möglichkeiten aber gibt es zur Verankerung und Befestigung einer VHF und worauf muss bei der Auswahl der optimalen Lösung geachtet werden?

Große Fensterelemente: Grundlagen und Besonderheiten der Montage
Bauherren und Architekten wünschen sich möglichst große Glas- und Fensterflächen in Objekt- und Wohnbauten, nicht zuletzt, um Balkon- und Gartenflächen zum „Teil des Wohnraums“ werden zu lassen. Fenstersysteme und -beschläge werden auf immer größere Maximalmaße weiterentwickelt. Folgender Beitrag behandelt einige Besonderheiten, die bei der Montage von Großflächenelementen zu beachten sind.

Öffnungen im Glasfalz? Knackpunkte bei der Verwendung von Dichtprofilen für schlagregendichte Pfosten-Riegel-Fassaden
Pfosten-Riegel-Konstruktionen sollen Gebäudefassaden zur Außenseite hin öffnen und gleichzeitig die notwendigen bauphysikalischen und sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen. Neben Aspekten wie Wärmeschutz, Verschattung, Schalldämmung, Einbruchhemmung, Absturzsicherung gehören dazu auch Anforderungen an den Feuchteschutz und die Abdichtung. Doch insbesondere bei den oft verwendeten Dichtprofilen sind vonseiten der zu beachtenden Normen und Regelwerke viele Fragen offen, was häufig zu Feuchteschäden führt.

Hinweise zum Gelingen von Sichtbeton: Entwicklungen und Potenzial von Sichtbeton
Die aktuellen Entwicklungen können auch an Sichtbeton vor allem in Hinsicht auf Nachhaltigkeit nicht vorbeigehen. Doch was bedeutet das für die bestehenden Sichtbetonklassen? Und was wird in der Wahrnehmung und Bewertung von Sichtbetonoberflächen in Zukunft entscheidend?

IM STREITFALL
Beweisführung bei Baumängeln: Wer trägt die Beweislast bei Mängeln? Welche Anforderungen werden an die Dokumentation gestellt?
Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen, die sich rund um das Thema Beweisführung bei Mängeln stellen. Wie praxisrelevant dieses Thema ist, verdeutlichen die folgenden Beispielsfälle.

Gutes Ergebnis mit wenig Aufwand?

Schon länger leidet auch die Bauindustrie unter Lieferengpässen und damit steigenden Preisen für bestimmte Baustoffe. Doch seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die Lage dramatisch verschärft. Neben den deutlich gestiegenen Energiekosten führen fehlende Produktions- und Transportkapazitäten zu stockenden Lieferketten mit Engpässen bei vielen Baustoffen. Betroffen sind laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie v. a. Dieselkraftstoff, Stahl, Bitumen und Asphalt, Zement und Beton, Holz und Dämmmaterialien. Die Preise für Betonstahl in Stäben und Betonstahlmatten lagen im April mehr als 70 % über dem Vorjahresniveau.

Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue bzw. zusätzliche Wohnungen jährlich zu schaffen, rückt somit in immer weitere Ferne. Um dieses doch noch zu erreichen, sind nun nicht nur jede Menge zusätzliche Fachkräfte gefragt, sondern auch wirtschaftliche Lösungen für schnelles sowie personal- und ressourcensparendes Bauen – wie sie u. a. der Elementbau bietet. Beim Elementbau werden großformatige Fassaden-, Wand- oder Deckenelemente möglichst industriell vorgefertigt und vor Ort montiert. So können die Kosten für Bauteile, Personal und Koordination reduziert werden. Zum Einsatz kommen vorgefertigte Bauelemente aktuell sehr stark im Industrie- und/oder Gewerbebau. Doch auch im Wohnbau zumindest von Mehrfamilienhäusern sind häufig und zunehmend z. B. Betonfertigteile oder großformatige Fensterelemente zu finden.

Neben den Ressourcen kann der Elementbau auch Fehlerkosten sparen. Obwohl aber „nur“ noch die Montage der fertigen Bauteile notwendig ist, sind für langlebige Gebäude verschiedenste Aspekte zu berücksichtigen. Im Holzbau ist z. B. schon beim Transport, bei der Lagerung und bei der Montage auf eine geeignete Witterung zu achten, wie unser Objektbericht ab Seite 7 zeigt. Bei Fassaden- und Fensterelementen kommt es dagegen oft auf die richtige Befestigung und Dichtheit an, wie Sie z. B. in den Beiträgen ab den Seiten 36 und 41 lesen können.

Viel Erfolg beim Bauen mit Fertigelementen wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“