Ausgabe Oktober | November 2017

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Auf welche Details kommt es bei der Abdichtung von Dächern an?
Dieser Frage widmet sich am 16. November das Referenten-Team der bauschaden-Fachtagung in Hannover.

Lärmbelästigung durch moderne Haustechnik?
Laut Umweltbundesamt haben Beschwerden über tieffrequente Geräusche oder so genannte Brummton- Phänomene in den vergangenen Jahren zugenommen – vor allem dort, wo Menschen wohnen.

AM OBJEKT
Feuchteangriff innen und außen
Feuchtigkeit, die in die Holzkonstruktion eindringt, ist oft die Hauptursache von Schäden an Fachwerkhäusern. Solche Schäden können im Innen- wie im Außenbereich durch ungeeignete Baumaterialien wesentlich verschlimmert werden. Welche Auswirkungen Zementputze oder Gipskartonwände im Zweifelsfall haben, zeigt der nachfolgend beschriebene Fall.

Sanierungsstau mit Folgen
Nach Jahrzehnten unzureichender Bauunterhaltung und Pflege, durch ungeeignete Sanierungen und durch Missachtung des baulichen Holzschutzes bei baulichen Veränderungen stellten sich an einer Holzfachwerkfassade biotische Schädigungen ein. Besonders viele Schäden traten auf, weil die Anschlüsse und Fugen nicht gegen Feuchtigkeit und Schlagregen geschützt waren. Über diese Schäden und deren Instandsetzung wird nachfolgend berichtet.

Vom Rückbau zum Neuaufbau
Ein einmaliger, unter Denkmalschutz stehender Fachwerkspeicher in Isernhagen war in seinem Bestand stark gefährdet, da er als landwirtschaftliches Gebäude schon lange nicht mehr benötigt wurde. Um den Verfall zu stoppen und den Speicher zu retten, hat die zuständige Denkmalschutzbehörde der Stadt Hannover genehmigt, dass ein privater Bauherr das Gebäude erwirbt und dass es auf dessen (im selben Ort befindlichen) Grundstück transloziert wird.

ZUR SANIERUNG
Fachwerkbauten erhalten
Historische Fachwerkbauten heutigen Nutzungsansprüchen und Regeln entsprechend zu sanieren, erfordert viel Sachverstand. So haben sich einige Maßnahmen, die vor wenigen Jahrzehnten noch als fachgerecht galten, inzwischen als mangelhaft und schadensanfällig herausgestellt. Doch wie lassen sich solche Fehler zukünftig vermeiden?

IM DETAIL
Innendämmumg als Trockenbau
Innendämmungen sind zeitsparend in Trockenbauweise mit Holz- oder Metallständern erstellbar, deren Zwischenräume mit Dämmstoffen gefüllt werden. Auf welche Anforderungen dabei – vom Schlagregenschutz über die Baustoffauswahl bis zur Detailausführung – konkret zu achten ist, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Mineralisch abdichten
In der August-Ausgabe wurden die Planung und Ausführung der Abdichtung von erdberührten Bauteilen mit mineralischen Dichtungsschlämmen in Zusammenhang mit der neu erschienenen DIN 18533 besprochen. Mit dem nun vorliegenden Beitrag widmen wir uns der Anwendung von MDS als nachträgliche Innenabdichtung bei erdberührten Bauteilen. Die für diesen Anwendungsbereich geltenden Regeln werden im Folgenden beschrieben.

ZUR BEURTEILUNG
Aufgedeckt
Die Thermografie als berührungslose bildgebende Messmethode ermöglicht die Ortung und Quantifizierung thermischer Differenzen an Objekten. Mit der Auswertung der flächigen Temperaturinformation und ohne eine Bauteilöffnung können nicht sichtbare Strukturen erkannt, ausgewertet und verwertet werden.

NEUE REGELN
Das neue Bauvertragsrecht
Am 09.03.2017 hat der Bundestag das Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts beschlossen, diesem hat am 31.03.2017 der Bundesrat zugestimmt. Somit wird es ab dem 01.01.2018 umfangreiche Änderungen im Bereich des Werkvertragsrechts geben.

IM STREITFALL
Drum prüfe, wer sich bindet …
Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten. Dieses schon aus dem römischen Recht stammende Prinzip der Vertragstreue ist die wichtigste Maxime im deutschen Vertragsrecht. Sie bedeutet im Umkehrschluss, dass ein nachträgliches Lösen von einem einmal geschlossenen Vertrag den absoluten Ausnahmefall darstellt. Umso wichtiger ist es daher für den Planer, im Vorhinein darauf zu achten, welche Rechte und Pflichten Vertragsinhalt werden.

Üben, üben, üben

Der amerikanische Wirtschaftsautor Josh Kaufman geht in einem seiner Bücher davon aus, dass man eine neue Fähigkeit in ca. 20 Stunden erlernen kann. Danach soll man diese Fähigkeit soweit beherrschen, dass das Können allgemein als „gut“ bewertet wird. Voraussetzung sei allerdings, so der Autor, dass die Aufgabe konsequent und regelmäßig geübt werde, Ablenkungen vom Lernen vermieden werden und die richtige Technik eingesetzt werde. Dazu empfiehlt er, die Tätigkeit in Einzelschritte zu teilen und diese so lange zu trainieren, bis sie automatisiert seien.

Wer es wiederum zur Meisterschaft auf seinem Gebiet bringen will, muss nach einer Studie der Wissenschaftler K. Anders Ericsson, Ralf Krampe und Clemens Tesch-Römer aus dem Jahr 1993 ca. 10.000 Stunden investieren. Dabei führe zunehmende Erfahrung auf einem Gebiet nicht automatisch zu einer Leistungssteigerung. Einmal auf einem hohen Niveau angelangt, sollen Leistungen nur noch durch weiterhin konsequentes und angeleitetes Üben verbessert werden können.

Als 10.000-Stunden-Regel bekannt geworden, bezieht sich die Studie jedoch auf Musiker, Sportler oder Schachweltmeister – also Fähigkeiten, die weder als Arbeit im herkömmlichen Sinn noch als Hobby zu sehen seien, sondern als Aufgaben, bei denen Leistungen bis zur Perfektion erreicht werden wollen und sollen. Bei der Arbeit dagegen verhindern (so die Studie) vor allem Zeitdruck und hohe Fehlerkosten, dass zeitsparendere Techniken erlernt und so lange eingeübt werden können, bis sie zu einer tatsächlichen Zeitersparnis führen.

In vielen Bereichen ist Perfektion aber gar nicht gefragt. Wo die richtige Bewertung einer Situation und die fachgerechte Umsetzung gefordert sind, zählen doch wieder Erfahrung und Expertise. Das gilt unter anderem auch für Fachwerksanierungen, bei denen Fehlentscheidungen z. B. zur Oberflächenbeschichtung oder zum konstruktiven Holzschutz massive Schäden verursachen können. Anschauliche Beispiele dafür sind unsere aktuellen Objektberichte oder auch der Sanierungsbeitrag „Fachwerkbauten erhalten“ ab Seite 23.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“