Ausgabe Juni | Juli 2021

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Aktuelles

AM OBJEKT
Feuchte im Keller – Die Missachtung des Abdichtungslastfalls führt zu Durchfeuchtungsschäden an einem Wohnhauskeller
Im Rahmen des Neubaus eines Einfamilienhauses mit Vollkeller kam es aufgrund technischer Mängel bei der Erstellung der Bauwerksabdichtung des Kellers zu Wassereinbrüchen und Durchfeuchtungen am Kelleraußenmauerwerk. Daraufhin erfolgte eine Mangelbeseitigung, wobei der Keller zum zweiten Mal abgedichtet wurde. In der Folge kam es jedoch erneut zu Durchfeuchtungen am Kelleraußenmauerwerk, da auch die zweite Kellerabdichtung erhebliche technische Mängel aufwies.

Kein Platz für Sickermulden? – Versickerungsrigolen mit Vorbehandlung des Regenwassers im Untergrund
Nicht nur bei Neubau, auch bei Umbau und Modernisierung ist die Baugenehmigung abhängig von einer Entwässerungsplanung gemäß den aktuellen Technischen Regeln und Verordnungen. Das Entkoppeln von Schmutz- und Regenwasser gehört ebenso dazu wie das Behandeln des Regenwassers vor der Versickerung. Sind oberflächige Sickermulden nicht zulässig oder fehlt der Platz dafür, kommen unterirdische Alternativen zum Einsatz. Befahrbar und einfach in der Wartung sind Anlagen aus Beton, die traditionell von Tiefbauunternehmen versetzt werden.

ZUR SANIERUNG
Endlich dicht – Nachträgliche Vertikalabdichtungen nach WTA und DIN richtig umsetzen
Die nachträgliche Herstellung einer Vertikalabdichtung von erdberührten Wänden ist erforderlich, wenn eine vorhandene Abdichtung schadhaft geworden ist oder die Abdichtung gänzlich fehlt. Im Gegensatz zur Planung und Ausführung von Abdichtungen bei Neubauten sind bei einer nachträglich hergestellten Abdichtung im Bestand einige Besonderheiten und Randbedingungen zu beachten. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Regeln erläutert, wie eine nachträglich ausgeführte Vertikalabdichtung fachgerecht und regelkonform umzusetzen ist.

Sanierung von Feuchteschäden im Holzbau – Ursachen, Schadensbilder und Maßnahmen
Aufgrund der Hygroskopizität des Baustoffs Holz können unzuträgliche Feuchtemengen, die über längere Zeiträume auf das Holz einwirken, zu strukturellen Schädigungen durch holzabbauende Pilze führen. Die Sorge, dass im Fall von Feuchteschäden Holzbauteile unbrauchbar werden könnten, ist deshalb nachvollziehbar und berechtigt. Zugleich zeigt die Baupraxis, dass bei Einleitung fachgerechter Maßnahmen nach dem Eintreten eines Feuchteschadens die Bausubstanz nicht immer, jedoch in den meisten Fällen erhalten werden kann.

IM DETAIL
Keller als Lebensraum –  Raumklimatische Anforderungen und Folgen vonNutzungsänderungen von Kellerräumen – Teil 1: Behaglichkeit und Temperierung
Mit einer Nutzungsänderung von Kellerräumen kann Wohn- bzw. Arbeitsraum neu geschaffen oder erweitert werden. Um Bauschäden nachhaltig zu vermeiden, gilt es, die aus dieser grundlegenden Veränderung resultierenden Lasten sowie die neuen raumklimatischen Anforderungen zu berücksichtigen. Um thermische Behaglichkeit herzustellen und den Mindestwärme- und Feuchteschutz zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Maßnahmen-Kombination aus Wärme und Lüftung. Teil 1 dieses Beitrags setzt sich mit Lösungen zur Temperierung auseinander, der im August erscheinende Teil 2 mit dem Lüftungskonzept.

Die Qual der Materialwahl – Anforderungen und Lösungen für die Dämmung der Bodenplatte
Während bei der energetischen Sanierung in der Regel die Dämmung der Kellerdecke zum unteren Gebäudeabschluss zählt, ist es beim Neubau oft die Dämmung der Bodenplatte. Dabei haben Planer und Ausführende mehrere Möglichkeiten.

Wasserstand und Wasserdruck – Qualifizierte geotechnische Beratung vermeidet Feuchteschäden
Wasser ist nicht heimtückisch, denn eine bewusste Ausnutzung der „Wehrlosigkeit“ eines Bauwerks oder dessen Erstellers kann ihm natürlich nicht unterstellt werden. Wenn aber erfahrungsgemäß eine Vielzahl aller Bauschäden auf eine Wassereinwirkung zurückzuführen ist, drängt sich der Gedanke auf, dass Wasser ein besonderer Stoff sein muss. In diesem Beitrag werden anhand von Beispielen einige typische Fehler und daraus resultierende Schäden aufgezeigt, die bei qualifizierter geotechnischer Beratung vermeidbar sind.

Ewiger Stein? – Mangelfreie Ausführung und Abdichtung von Natursteinsockeln
In der modernen Architektur werden mit Naturstein bekleidete Sockel wieder häufiger geplant und errichtet. Trotz Sorgfalt bei ihrer Planung und Herstellung passieren immer wieder Fehler. Beachtet man jedoch grundsätzliche Material- und Herstellungsanforderungen, entstehen auch heute schöne und dauerhafte Gebäudesockel.

ZUR BEURTEILUNG
Bauschädliche Salze – Beurteilung von Schäden an Naturstein und Gegenmaßnahmen
Naturstein zählt zu den porösen mineralischen Baustoffen. Daher sind Natursteine häufig Opfer salzinduzierter Verwitterung und Zerstörung. Wasserlösliche bauschädliche Salze wandern in den Baustoff und führen dort durch Hydratations- und Kristallisationsprozesse zur Entfestigung des Gefüges. Durch rechtzeitiges Analysieren und solides Interpretieren der Daten lassen sich die Risiken einschätzen und die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten.

IM STREITFALL
Abnehmen will gelernt sein – Mangelvorbehalte bei der Abnahme
Oftmals werden die Rechtsfolgen der Abnahme unterschätzt oder sogar falsch eingeschätzt. Ein verbreiteter Irrglaube ist die Tatsache, dass die Mangelfreiheit eines Werks Abnahmevoraussetzung ist. Warum dies nicht so ist und wie mit Mangelvorbehalten bei der Abnahme umzugehen ist, erläutert dieser Beitrag.

Baustoffe wie Bananen

Aus meiner Kindheit in der damaligen DDR erinnere ich mich an lange Menschenschlangen aus einem Geschäft heraus bis um den halben Häuserblock, wenn einmal etwas Seltenes zu haben war. Oft waren das banale, heute gängige Lebensmittel wie Bananen oder Orangen. Aber auch Baumaterialien wie Fliesen oder Wasserhähne waren rare Tauschobjekte, für die so manch einer durch die halbe Republik gefahren ist. Ganz anders heute: Im Zuge der Globalisierung sowie angesichts einer leistungsfähigen Logistik sind wir es gewohnt, eine Vielzahl an Rohstoffen und Waren quasi unbegrenzt und schnell lieferbar zu erhalten.

Warum mir die langen Schlangen trotzdem gerade jetzt wieder einfallen? Die Antwort lautet wieder einmal: Corona. Anders als in Deutschland, leiden viele der asiatischen Produktionsländer aktuell unter schnell steigenden Infektionszahlen bei noch sehr niedriger Impfquote. Indien steht im Mittelpunkt des Sturms, aber auch Vietnam, Singapur, Malaysia, Taiwan und Japan sind laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung betroffen. Und das wirkt sich nicht nur auf die dort ansässigen Produktionen von z. B. Medikamenten, Smartphones oder Elektronikchips aus, sondern behindert auch die Logistik, wenn beispielsweise Frachtschiffe aus den betroffenen Regionen nicht mehr im Zielhafen anlegen oder ihre Crews ablösen dürfen. Das führt dazu, dass nach Bauholz, Betonstahl, EPS/XPS-Dämmstoffen, Folien sowie anderen Kunststoffprodukten und -verpackungen nun auch Produkte für die TGA knapp werden. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke befürchtet solche Engpässe „bei nahezu allen relevanten Produkten“. Dabei berichteten laut ifo-Institut bereits im April fast 24 % der Hochbaufirmen über Probleme bei der rechtzeitigen Beschaffung von Baustoffen bzw. -produkten.

Auch Abdichtungs- und Dämmstoffe sind weiter von der Knappheit betroffen. Deshalb gilt es, entweder Alternativen zu finden oder das Vorhandene so effizient und fehlerfrei wie möglich zu nutzen. Wie das bei erdberührten Bauteilen gelingen kann, lesen Sie auf den kommenden Seiten in dieser Ausgabe.

Viel Erfolg bei Ihren Bau- und Sanierungsprojekten wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“