Ausgabe August | September 2021

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Aktuelles

AM OBJEKT
Wenn die Randverklebung fehlt – Ursachen und Instandsetzung von Putzrissen auf XPS-Platten im Sockelbereich
Bei einem im Jahr 2018 errichteten Gebäude kam es kurz nach der Fertigstellung zu Putzrissen auf den Sockeldämmplatten. Eine Bauteilöffnung sollte Klarheit über die Ursache dieses Mangels bringen. Dabei wurden u. a. Ausführungsfehler des beauftragten Unternehmens aufgedeckt. Welche weiteren Mängel zu beklagen waren und wie die Instandsetzung dieser Mängel umgesetzt wurde, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Heikler als man denkt – Risse und Hohllagen an zwei mit Dämmputz verputzten Fassaden
Wenn man den Begriff „Aerogel“ hört, kommt einem „High-Tech“ in den Sinn. Aber das ist noch lange nicht alles. Neben den vielen guten Eigenschaften des Materials erfordert vor allem die Verarbeitung von Aerogel-Dämmputzen eine Menge Know-how. Und ohne entsprechende Berücksichtigung, welche über das übliche Maß hinausgeht, können schnell einmal größere Mängel mit teils massiven finanziellen Folgen entstehen, wie das hier vorgestellte Beispiel zeigt.

ZUR SANIERUNG
Damit es nicht blättert – Untergrundvorbehandlung und Beschichtungen auf WDVS – eine besondere Herausforderung
Kommen Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) in die Jahre, stehen deren Überarbeitungen an – sei es, weil sie aufgrund von Verschmutzung und/oder biologischem Bewuchs unansehnlich geworden sind, sei es, weil sie inzwischen Schäden aufweisen. Damit das WDVS seine technische und ästhetische Funktion weiterhin oder wieder erfüllen kann, ist eine fachgerechte Überholung erforderlich.

Geschickt verpresst – Sanierung von Rissen in Brettschichtholzbauteilen – mit Praxisbeispiel
Der Beginn der industriellen Herstellung von Brettschichtholz im frühen 20. Jahrhundert revolutionierte den Holzbau. Am häufigsten sind Brettschichtholzkonstruktionen mittlerweile in Industrie-, Sport- und Mehrzweckhallen zu finden. Doch dabei kommt es häufig auch zu Rissen in den Bauteilen, welche in den meisten Fällen eine Sanierung nach sich ziehen. Welche Rissursachen hierbei am häufigsten vorkommen, was es bei der Rissbeurteilung zu beachten gibt und welche Instandsetzungsmethoden empfehlenswert sind, lesen Sie im folgenden
Artikel.

IM DETAIL
Doppelt hält besser – Wärmedämm-Verbundsysteme dauerhaft und schadenfrei befestigen
Viele Schäden an Wärmedämm-Verbundsystemen resultieren aus einer unzureichenden Befestigung der Dämmplatten am Baukörper. So ärgern sich Bauherren über die deutlich sichtbare Abzeichnung von Dübeln und Dämmplatten, Verfärbungen oder Feuchteschäden. Ein Großteil dieser Schäden ist jedoch vermeidbar, wenn ein paar Regeln bei der Befestigung der Platten – am besten mit Verklebung und Dübel – berücksichtigt werden.

Dämmmaßnahmen bei erdnahen Bauteilen – Fokus auf Gründerzeitgebäude mit aufsteigender Feuchtigkeit
Durch die thermische Sanierung von Bestandsgebäuden steigt die Lebensqualität der Nutzer, gleichzeitig werden die Gebäude durch die Sanierungsmaßnahmen energieeffizienter. Oft reichen schon wenige Zentimeter Innendämmung, um einen thermischen Neubaustandard zu erreichten. Doch gerade im Sockelbereich sollte bei den erforderlichen Berechnungen berücksichtigt werden, dass die Wärmeleitfähigkeit – als eine der wichtigsten Kenngrößen – vom Wassergehalt des Baustoffs sowie der Temperatur abhängt.

Keller als Lebensraum – Raumklimatische Anforderungen und Folgen von Nutzungsänderungen von Kellerräumen – Teil 2: Luftwechsel und Hygiene
Für neu geschaffene Wohn- und Arbeitsräume in Kellern ist eine Kompensation der Heizlast notwendig, um die thermische Behaglichkeit für den Menschen sicherzustellen. Die Temperierung wirkt sich gleichzeitig positiv auf die Baukonstruktion aus, was dem Feuchteschutz entgegenkommt. Das Lüftungskonzept dient in erster Linie der Sicherstellung des Mindest-Luftwechsels zum baulichen Feuchteschutz. Doch im zweiten Schritt ist ebenso der hygienische Mindest- Luftwechsel zu beachten, insbesondere, wenn Räume zum häufigen Aufenthalt umgebaut werden, wie z. B. als Schlaf- und Ruheräume.

NEUE REGELN
Herausforderung Fensteranschluss – Gemeinsame Richtlinie der Verbände neu erschienen
Bei diesem komplexen Thema wissen Gutachter nur zu gut: Die fachgerechte Ausführung der Anschlüsse an Fenster, Fensterbänke, Rollläden und Sonnenschutzanlagen bei Putz, Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) und Trockenbau ist von großer Bedeutung für die Gebrauchstauglichkeit eines Gebäudes. Die überarbeitete Richtlinie „Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Wärmedämm- Verbundsystem und Trockenbau“ soll hier mehr Sicherheit schaffen.

Schwindklassen neu definiert – Überblick über die Änderungen in der DIN 18560-1:2021-2
Nachdem im Jahr 2015 die umstrittene Prüfung und Prüfpflicht der Estrich-Feuchtemessung in der DIN 18560-1 konkretisiert wurde, wurde die Norm in diesem Jahr erneut überarbeitet. Wesentlich war diesmal die Neudefinition der Schwindklassen in Anlehnung an die DIN EN 13813 Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche.

IM STREITFALL
Schon reif für die Abnahme? – Die Begrifflichkeiten rund um die abgeschlossene Bauleistung und ihre Bedeutung
In Zusammenhang mit der Abnahme sind verschiedenste Begrifflichkeiten gebräuchlich, die Rede ist von „Abnahmereife“, „vollständig“, „Fertigstellung“ oder „Bezugsfertigkeit“. Doch wie lassen sich diese Begriffe voneinander abgrenzen? Was ist im Fall der vorzeitigen Kündigung des Bauvertrags in Bezug auf die Abnahmefähigkeit zu beachten? Und unter welchen Voraussetzungen kann die Abnahme entbehrlich sein?

Dämmen gegen den Klimawandel

Angesichts des Hochwassers in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli wird der Ruf nach mehr Klimaschutz wieder lauter. Der richtige Weg dorthin ist umstritten, dabei zeigen Auswertungen des Umweltbundesamts zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland, in welchen Bereichen noch ausreichend Spielraum für Reduzierungen ist. Der Betrieb von Gebäuden stand im Jahr 2018 auf Platz 4 der größten CO2-Verursacher, nach der Energiewirtschaft (1), der Industrie (2) und dem Verkehr (3). In der Gebäudewirtschaft hat sich v. a. in den letzten 25 Jahren einiges getan; so hat sie im Jahr 2000 den Verkehr (vorher auf Platz 4) „überholt“. Und das, obwohl „die Wärmeversorgung in Deutschland noch zu weit über 80 % auf fossilen Energien“ beruht, so der VDI.

Folglich haben wohl die verschiedenen Verschärfungen der Energieeinsparverordnung in den letzten Jahren erste Wirkung gezeigt. Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) dürften dabei wesentlich zur Energieeffizienz von Gebäuden beigetragen haben. Die BBSR-Analyse „Dämmmaßnahmen an Gebäudefassaden“ aus dem Jahr 2017 schätzt auf Basis von Produktionszahlen der Branche, dass ca. 1 Mrd. m2 Fassadenfläche in Deutschland mit WDVS ausgestattet sind. Demnach wäre dies der aktuell häufigste Fassadentyp nach den Bestands-Putzfassaden ohne WDVS. Angesichts dieses großflächigen Einsatzes sollte bei WDVS aber nicht nur auf deren U-Werte geachtet werden. Bereits im Jahr 2010 wurden Kriterien erarbeitet, nach denen umweltgerechte WDVS mit dem Blauen Engel zertifiziert werden können. Zu den wichtigsten aktuellen Vergabekriterien (für das Umweltzeichen) gehören u. a. Anforderungen bezüglich des Einsatzes von Bioziden und Flammschutzmitteln. Aber auch die „Sachgerechte Ausführung der Arbeiten (Qualitätssicherung)“ ist zu gewährleisten, insbesondere sind die DIN 55699 und DIN 18345 zu erfüllen.

Voraussetzung für ein dauerhaftes WDVS ist aber nicht nur seine richtige Ausführung, wie z. B. Befestigung (siehe die Hinweise im Artikel ab S. 28 sowie der Objektbericht ab S. 7). Gleichermaßen bedeutend ist eine fachgerechte Planung, insbesondere schwieriger Details. Was diesbezüglich z. B. beim Fensteranschluss zu beachten ist, lesen Sie ab S. 45.

Viel Erfolg bei der Planung oder Ausführung von WDVS wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“