Ausgabe Februar | März 2014

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Bürogebäude und Läden: Aluminium kommt aufs Dach
Aluminiumdächer haben bei den Architekten den Vorzug, wenn es um Dachmaterialien für wohnähnliche Gebäude geht, also z. B. für Büro- und Verwaltungsgebäude oder Geschäfte. In einer BauInfo-Consult-Befragung unter 180 größeren Architekturbüros mit Schwerpunkt im Nichtwohnungsbau nannte mehr als jeder dritte Architekt Aluminium als das Dachmaterial, das er in den nächsten Jahren am meisten bei solchen Gebäuden einsetzen möchte.

Mit mobilem Messgerät Fenster bewerten
Planern fehlen bisher die geeigneten Instrumente, um bei der Gebäudesanierung einen Fensteraustausch zu bewerten. Das neu erschienene BINE-Projektinfo „Bei Fenstersanierung fundiert entscheiden“ (15/2013) stellt die Software Uwin vor. Diese bestimmt  mögliche Einsparungen bei Fenster- und Fassadensanierungen. Die Datenbasis für die Berechnungen liefert ein mobiles Messgerät, das vor Ort den Dämmwert Ug der Verglasung misst.

Stahlfaserbeton schnell kontrollieren
Stahlfaserbeton hat sich bislang nicht durchgesetzt. Der Grund: Seine Qualität lässt sich nur schwer ermitteln. Bisher gibt es keine Methode, mit der man einfach und zuverlässig untersuchen kann, wie gut sich die Fasern im Beton verteilt haben. Davon aber hängt die Tragfähigkeit des Werkstoffs entscheidend ab. Sind die Fasern verklumpt oder einzelne Bereiche einer Betonplatte völlig frei von Fasern, kann das Material Belastungen weniger gut widerstehen.

Zeit zum Vernetzen und Austauschen – auf der bautec 2014
Vom 18. bis 21. Februar findet auf dem Berliner Messegelände (Expo Center City) die bautec 2014 statt. Die Fachmesse gibt einen Überblick über Branchentrends und Neuheiten. Außerdem gibt es wieder zahlreiche Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch.

AM OBJEKT
Im Verborgenen
Verdeckte Mängel bleiben so lange im Verborgenen, bis sichtbare Schäden auftreten. Dann ist es für eine einfache Reparatur aber oft schon zu spät und die Gewährleistungsfristen sind abgelaufen. Grund genug, die häufigsten Schwachstellen näher zu beleuchten.

Auf den zweiten Blick
Auffällig ist in den letzten Jahren die Zunahme von Hagelschlägen, Stürmen oder Schneemassen und der dadurch geschädigten Dächer. Doch nicht immer sind Elementarereignisse die primäre Ursache von Schäden – oft wirken sie nur begünstigend.

ZUR SANIERUNG
Unter Strom?
Photovoltaikanlagen haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt und sind in ihren Ausführungen verbessert und wirtschaftlicher geworden. Betrachtet man jedoch die Schäden, welche bei nachträglich installierten PV-Anlagen auftreten, liegt die Ursache meist in der Ausführung der Installation.

Warm von oben
Beim Bauen im Bestand geht es heute nicht mehr vorrangig um den Austausch des Ziegels. Stattdessen steht meist die Verbesserung des energetischen Standards im Vordergrund. Der Profi ist gefordert, eine individuelle Lösung zu erstellen. Wie das fachgerecht umsetzbar ist, wird nachfolgend an einem konkreten Beispiel dargestellt.

Trockenholz bevorzugt
Insekten wie der Hausbock- oder Nagekäfer können die Holzkonstruktion im Dach so weit zerstören, dass deren Tragfähigkeit in Gefahr gerät. Ein Befall muss deshalb frühzeitig erkannt und wirksam beseitigt werden.

Holzschutzmittel – was nun?
Holzschutz, der als Vorsorge und Schutz geplant war und wird, entwickelt sich bei einer Umnutzung von Dächern zum Fluch. Was ist zu tun, wenn im Dachstuhl Holzschutzmittel vermutet und festgestellt werden?

IM DETAIL
Kleben mit System
Sichere, dauerhaft luftdichte Anschlüsse sind im Dach- und Holzbau unabdingbar und eine Grundvoraussetzung für das nachhaltige Bauen. Dabei spielen Klebetechniken und funktionssichere Dichtungen eine wichtige Rolle.

Stark gegen Durchhänger
Dachtragwerke haben verschiedenste Funktionen zu erfüllen. Sie bilden den oberen Abschluss von Gebäuden und schützen ihre Nutzer vor äußeren Einflüssen. Sie sind damit neben den Fundamenten die wohl wichtigsten Bauteile eines Bauwerks. Auf ihre richtige Dimensionierung ist deshalb besonderes Augenmerk zu richten.

Rauchzeichen
Nun hat die „fast“ neue Ölheizung doch ihren Geist aufgegeben, dabei ist das gute Stück erst 18 Jahre alt. Der damals ungeeignete Schornstein wurde saniert und ein Edelstahlrohr eingebaut. Aber das scheint jetzt hinfällig. Der Bauherr stellt nun die Frage, welcher Brennstoff es werden soll. Dabei müssen auch die Randparameter stimmen – u. a. muss der Schornstein geeignet sein.

NEUE REGELN
EnEV 2014
Nach langen Verhandlungen wurde im Oktober 2013 eine Neufassung der EnEV verabschiedet, die am 01.05.2014 in Kraft tritt. Welche verschärften Anforderungen und neuen Regelungen für Wohn- und Nichtwohngebäude einzuhalten sind, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

IM STREITFALL
Ausführung im Abseits?
Leistungen im Baubereich müssen den „anerkannten Regeln der Technik“ entsprechen. Diese Vorgabe ist bei näherer Betrachtung aber nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick  scheint. Vor allem bei abweichenden vertraglichen Vorgaben, bei der Mangelbeseitigung und im Verhältnis zu den DIN-Vorschriften gibt es in der Praxis immer wieder Fehleinschätzungen und für die Beteiligten teure Überraschungen.

Dächer vor Gericht
Dächer sind ständig der Witterung ausgesetzt und stellen gleichzeitig hohe Anforderungen an den Wärmeschutz. Deshalb sind Arbeiten an der Dachabdichtung oder die sturmsichere Befestigung der Dachdeckung besonders sorgfältig auszuführen. Das zeigen vier Gerichtsurteile aus den letzten Monaten.

Luft nach oben

Das Dach wird oft als die Krone des Hauses bezeichnet. Umso schlimmer ist es, wenn diese Krone ihren Glanz verliert.

Egal ob nur zerstörte Ziegel oder großflächige Abdeckungen und Einstürze – die Presse berichtet immer wieder von Schadensfällen an Dächern. So stürzte im Dezember in Graz das Dach eines hundert Jahre alten Gebäudes auf einen schlafenden Pensionär – die marode Giebelwand hatte nachgegeben. Einen Monat zuvor ging der noch immer ungeklärte Einsturz eines Supermarkts in Riga durch die Medien. Und im beschaulichen Schwaben verursachte im Juli Hagelschlag großflächige Schäden an Gebäudedächern, deren Ausmaß von den Versicherern auf eine Milliarde Euro geschätzt wird. Diese Liste könnte schon bald von den Olympiabauten in Sotschi fortgesetzt werden, wie einige Kritiker befürchten. Da mag man sich die Frage stellen, ob es denn heutzutage keine widerstandsfähigen Dächer mehr gibt.

Betrachtet man die berichteten Fälle genauer, ist die Dachkonstruktion und -deckung jedoch meist „unschuldig“ am Geschehen. Kaum eine Dachdeckung ist auf die Einschlagsgeschwindigkeit von golfballgroßen Hagelkörnern vorbereitet, keine Sturmklammer hält einer Windhose stand. Und ohne tragende Wand bzw. Stütze gibt es schließlich auch kein Dach. Also alles nichts als heiße Medienluft?

Weitaus weniger populär, aber trotzdem nicht zu leugnen, sind die zahlreichen Schäden an Dächern, mit denen wir uns im Alltag auseinandersetzen müssen. So haben das Institut für Bauforschung und der Bauherren-Schutzbund 2012 einen Bericht zur „Bauqualität beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern“ veröffentlicht, in dem 100 untersuchte Bauvorhaben 70 Mängel an der Statik und Dachkonstruktion, 47 Mängel an der Dacheindeckung und 30 Mängel an der Dachentwässerung aufwiesen. Es gibt also noch Luft nach oben.

Diesen Bereich – die Zone zwischen IST und SOLL bei geneigten Dächern – loten wir im aktuellen Heft aus. So lesen Sie über Sturmschäden, die keine sind, besonders gut versteckte Mängel oder die Hindernisse bei nachträglichen montierten PV-Anlagen. Natürlich haben wir auch wieder einige Tricks und Kniffe parat, mit denen Sie das IST dem SOLL angleichen.

Eine spannende und anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Redaktion „der bauschaden“