Ausgabe August | September 2022

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Lebensdauer von Bauwerken verlängern
Studie zeigt Relevanz der ventilatorgestützten Lüftung für die Wärmewende

AM OBJEKT
Hier gibt’s oftmals Streit – Schimmel im Neubau durch Leitungswasserschaden
Als es in einem Gebäude zu einem Leitungswasserschaden kam, beschuldigte die Sanitärfirma das Trockenbauunternehmen, den Schaden verursacht zu haben. Es galt, die konkrete Schadensursache durch Untersuchungen herauszufinden, um somit auch die Verantwortlichkeit zu klären.

Risse an Innenwänden – Beispiele für aktuelle Planungstendenzen im Bauwesen und ihre Auswirkungen
Risse in Innenwänden müssen nicht zwangsläufig, aber können sich bezüglich Aussehen und Ursache von Rissen in Außenwänden unterscheiden. Ärgerlich sind diese Risse allemal. Gerade weil Innenwände durch den verringerten Betrachtungsabstand im Gegensatz zu Außenwänden und Fassaden meist für den Nutzer im wahrsten Sinne des Wortes augenfälliger sind. Dieser Beitrag zeigt das „Besondere“ und die aktuellen Planungstendenzen der Mauerwerksbauweise an sechs charakteristischen Merkmalen. An einigen Fallbeispielen werden diese und andere Ursachen von Rissen an Innenwänden vertieft.

ZUR SANIERUNG
Sicher im Dachgeschoss – Trockenbau-Lösungen für die Umsetzung des Brandschutzes im sensiblen Dachgeschossausbau
Der Brandschutz im Dachgeschossausbau wird meist mithilfe von Trockenbausystemen erreicht, welche die gesamte Dachfläche schützen. Um hier ein durchgängiges Gesamtsystem herzustellen, ist insbesondere auf die Details der Anschlüsse und Durchdringungen zu achten.

Schneller Trocknen – Bauwerkstrocknung im Neubau mit technischen Verfahren
Bauteile in Neubauten haben meist einen erhöhten Feuchtegehalt. Dies gilt insbesondere für mineralische Baustoffe. Während einige Baustoffe nur unter Zugabe von Wasser hergestellt werden können, kann Wasser auch durch falsche Baustofflagerung oder noch nicht witterungsgeschützte Baukonstruktion eindringen – sodass sich entsprechend hohe Feuchtegehalte einstellen. Um diese für den nächsten Arbeitsschritt oder für die Fertigstellung schnell zu reduzieren, können die nachfolgend vorgestellten technischen Trocknungsverfahren eingesetzt werden.

IM DETAIL
Unempfindlich gegen Feuchte – Putze und Beschichtungen für feuchtebelastete Räume
An Innenputze und Beschichtungen in feuchtebelasteten Räumen werden besondere Anforderungen gestellt. Diese ergeben sich im Wesentlichen aus einer erhöhten Beanspruchung durch Spritz- und/oder Brauchwasser sowie durch dauerhaft höhere Raumluftfeuchten. Typische Anwendungsbeispiele sind Schwimmbäder, öffentliche Duschen in Sportstätten oder gewerbliche Küchen. Welche wichtigen Regeln bei der Planung und Ausführung von Innenputzen und Beschichtungen in Feuchträumen zu beachten sind, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Anschluss gerissen? – Tipps für rissfreie Anschlussfugen im Trockenbau
Aufgrund des hohen Schadenpotenzials bei Anschlussfugen und der vielfältigen Anschlussmöglichkeiten sollten sich Planer und ausführende Unternehmen frühzeitig mit der Anschlussproblematik auseinandersetzen. Dabei müssen neben den rein technischen Aspekten (zu erwartende Verformungen, bauphysikalische Anforderungen wie Schall- und/oder Brandschutz) auch gestalterische Aspekte berücksichtigt werden.

Feuchteregulierend und verarbeitungsfreundlich – Anforderungen an den Einsatz von Lehmputzen
In keinem Land Europas werden wieder so viele Lehmbaustoffe und v. a. Lehmputze eingesetzt wie in Deutschland. Aktuell sprechen neben den positiven bautechnischen Eigenschaften auch ihre umweltfreundliche und häufig regionale Herstellung für ihre Verwendung. Doch bevor es mit der Verwendung beginnen kann, sollten die wichtigsten Regelwerke für Lehmputzmörtel sowie Lehmputzflächen und deren Anforderungen bekannt sein. Auch einige anwendungsrelevante Aspekte sind zu beachten.

Verfärbungen von Beton – Ursachen und Wertung unerwünschter Farbabweichungen
Ob an Betonbauteilen unerwünschte Verfärbungen auftreten, hängt nicht nur von der Zusammensetzung des verwendeten Betons ab. Auch einige Schritte in der Betonherstellung beeinflussen, ob und wie sich die Farbgebung verändert. Obwohl die wichtigsten Ursachen bekannt sind, lassen sie sich dennoch nicht immer verhindern. Doch zumindest haben sie keine Auswirkungen auf die technischen Eigenschaften.

ZUR BEURTEILUNG
Der Wert der Unvernünftigen – Die Beurteilung des merkantilen Minderwerts durch Bauschäden und -mängel
Ein Gebäude mit sanierten Baumängeln erscheint in den Augen von Kaufwilligen potenziell als minderwertig. Unter Umständen soll sich diese Minderwertigkeit auch im Preis ausdrücken – man spricht dann vom merkantilen Minderwert. Doch ist der Ansatz eines merkantilen Minderwerts stets gerechtfertigt? Und wie lässt sich für einen subjektiven Minderwert objektiv eine Größenordnung bestimmen?

IM STREITFALL
Wozu schriftlich? – Die Risiken eines Vertragsschlusses ohne schriftlichen Bauvertrag
Bauverträge dürfen grundsätzlich formlos, z. B. auch mündlich, geschlossen werden. Sollen nur einzelne Gewerke vereinbart werden, entsteht ein Vertrag oft nur durch Angebot und Auftrag. In vielen Fällen geht das gerade bei kleinen Baumaßnahmen gut und spart den Aufwand für einen umfangreichen Vertrag. Im Streitfall birgt diese Art der Vereinbarung aber viele Risiken – für Auftraggeber und Auftragnehmer.

Wiederaufbau in Grenzen

2021 hat das Hochwasser im Ahrtal in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen einen Großteil der vorhandenen Infrastruktur und Gebäude überschwemmt – vielerorts bis hin zur völligen Zerstörung. Die Flutkatastrophe, die als Jahrhundert(regen)ereignis klassifiziert wurde, liegt nun gut ein Jahr zurück. Was hat sich seitdem getan? Die Politiker und die Menschen vor Ort sind sich einig, dass der Wiederaufbau auch zur Modernisierung genutzt werden soll. So soll die Ahrtalbahn endlich elektrifiziert werden. In der Gemeinde Mayschoß soll z. B. Nahwärme Gas- und Ölheizungen ersetzen. Auch von mehr E-Mobilität, neuen Windenergieanlagen und Hochwasserschutzmaßnahmen für Gebäude ist die Rede.

Soweit die Pläne. Doch sowohl bei der Infrastruktur als auch im Wohnbau ist vieles erst provisorisch wiederhergestellt und wird es wohl noch lange Jahre bleiben. So berichten Betroffene privat wie gewerblich über komplexe Antragsverfahren für die Wiederaufbauhilfe sowie lange Wartezeiten auf Hilfs- und Versicherungszahlungen, Bauvoranfragen und Baugenehmigungen. Dadurch werden die steigenden Baukosten zunehmend zum Problem. Und wo doch schon gebaut wird, mangelt es wie überall an Material und Personal.

Im Hinblick auf Gebäude stellt sich v. a. die Frage, welche Bausubstanz nach erfolgter Reinigung und Trocknung (lesen Sie zur Trocknung auch den Beitrag ab S. 21) noch nutzbar ist, und welche nicht. Schließlich wurde diese nicht nur vom Grauwasser durchnässt und verschlammt, sondern auch mit Schwarzwasser und/oder Heizöl kontaminiert. Erscheint eine Abschottung oder Desinfektion in solchen Fällen nicht erfolgversprechend, lässt sich ein Abriss kaum mehr verhindern. Dabei sollte der Neuaufbau auch von einzelnen Gebäudeteilen trotz Zeitdruck nicht überstürzt, sondern sorgfältig erfolgen, um z. B. Riss- oder Leitungswasserschäden (wie in den Beiträgen ab den Seiten 8 und 12) zu vermeiden. Unter welchen Umständen sogar ein merkantiler Minderwert verbleiben könnte, zeigen unsere Experten im Beitrag ab S. 45.

Viel Erfolg bei Ihren Bau- und Sanierungsprojekten wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“