Ausgabe Juni | Juli 2020
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
Kurz berichtet
AM OBJEKT
Fehlerhafte Entwässerung & Co. – Erhebliche Mängel durch nicht fachgerechte Flachdachausführung zu beklagen
Die Flachdachflächen eines Einkaufszentrums waren mit diversen Mängeln behaftet, u. a. trat Schutzflies aus der Dachbegrünung heraus und Druckentwässerungssysteme waren mangelhaft erstellt. Das Flachdach konnte somit nicht mehr zu 100 % seine Funktion erfüllen. Lesen Sie im Artikel, wie bei der Analyse und Ursachenermittlung der Mängel vorgegangen wurde und welche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Dachfunktion beschlossen wurden.
Sanieren statt demontieren – Komplexe Trocknung eines Flachdachs nach Hagelschaden
Das aufwendig konstruierte Flachdach eines Multiplex-Kinos wurde infolge eines massiven Hagelschadens stark beschädigt. Über unzählige Hageleinschläge traten anschließend Schnee- und Regenwasser ein und verursachten eine hohe Durchfeuchtung der verbauten Sperrholzplatten und Mineralwolledämmung. Im Zuge der Schadensaufnahme konnte jedoch ein innovatives Sanierungskonzept erarbeitet und so die kostspielige Erneuerung der Dachkonstruktion verhindert werden.
ZUR SANIERUNG
Dämmstoffe und Wasserschäden – Handlungsempfehlungen für die Beurteilung und Sanierung von natürlichen organischen Dämmstoffen
Natürliche organische Dämmstoffe werden immer beliebter, da sie als ökologisch und nachhaltig gelten. Im Fall von Elementar-, Oberflächen- oder Leitungswasserschäden in Gebäuden reagieren einige dieser Dämmstoffe empfindlich auf Feuchte, andere eher widerstandsfähig. Kommt es jedoch zu einem mikrobiellen Befall, werden sie meist stark geschädigt. Wie sind Wasserschäden an natürlichen organischen Dämmstoffen also zu beurteilen und wie ist bei einer Sanierung vorzugehen?
Hitzeschäden an Betonfahrbahnen – Ursachen, Instandsetzung und Präventivmaßnahmen
Hitzeschäden – auch „Blow-ups“ genannt – stellen für die Verkehrsteilnehmer eine große Unfallgefahr dar. Deshalb werden an kritischen Hitzetagen auf gefährdeten Streckenabschnitten temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen (80 bis 100 km/h) angeordnet, um das Unfallrisiko zu reduzieren. Diese Maßnahme hat sich zwar bewährt. Besser wäre es jedoch, Blow-ups grundsätzlich zu vermeiden, was durch gezielte Instandsetzungs- und bauliche Präventivmaßnahmen an gefährdeten Streckenabschnitten erreicht werden kann.
IM DETAIL
Überflutungsgefahr? – Wie die Entwässerung von Freiflächen und Gebäuden auch bei großen Regenmengen gesichert werden kann
Wenn bei Starkregenereignissen Flächen und Gebäude überflutet werden oder Kellergeschosse „absaufen“, muss das nicht sein. Durch eine fachgerechte Planung und gewissenhafte bauliche Umsetzung können Schäden aufgrund solcher Ereignisse vermieden werden. Die zu berücksichtigenden Aspekte sind in der DIN 1986-100 aufgeführt, sie sollten vollständig eingehalten werden. Aus meiner langjährigen gutachterlichen Tätigkeit im Bereich der Grundstücksentwässerung und Abwasserableitung kann ich jedoch feststellen, dass einige Grundsätze nicht oder nicht ausreichend beachtet werden. Daher stellen die folgenden Seiten wichtige Aspekte bei der Planung und Umsetzung der Entwässerung von Grundstücken vor und geben Tipps, mit denen ein zuverlässig schadensfreies Ergebnis erreicht werden kann.
Leicht oder schwer? – Lösungen zum Schutz von Flachdachoberflächen
Das Flachdach ist heute eine multifunktionale, umweltsoziologisch relevante und in der Freizeit genutzte Ebene. Je nach Nutzung sind Flachdachflächen jedoch zahlreichen Beanspruchungen ausgesetzt. Insbesondere die Einwirkungen durch Hitze, Sturm, Starkregen oder Hagel nehmen zu. Wie können Flachdächer und ihre Abdichtungen davor geschützt werden?
ZUR BEURTEILUNG
Erkundung und Schutz – Das ist bei Arbeiten im Bestand bezüglich Asbest ab sofort zu beachten
In Gebäuden, die vor 1995 errichtet wurden, steckt häufig noch Asbest, das durch Instandsetzungs- oder Sanierungsarbeiten freigesetzt werden kann. Im Jahr 2019 wurde die hierfür gültigen Arbeitsschutzanforderungen der TRGS 519 überarbeitet. Kurz darauf ist im April 2020 die Leitlinie für die Asbesterkundung erschienen. Unser Autor hat für Sie zusammengefasst, welche Neuerungen sich dadurch ergeben und was es bei der Annahme von Aufträgen im Bestand deshalb zu beachten gilt.
Bohrlochabstände feuchteabhängig wählen – Zur Verteilung von Injektionsmitteln in der Nähe des Bohrlochs, Teil 2
In Teil 1 dieses Beitrags in der Ausgabe April/Mai von „der bauschaden“ wurde bereits festgestellt, dass Bohrlochabstände für Injektionsmittel-Anwendungen immer individuell, abhängig vom eingesetzten Injektionsmittel und vom vorliegenden Baustoff festgelegt werden sollten. Diese Erkenntnis ist essenziell für deren erfolgreiche Anwendung. In der Praxis kann das Ergebnis einer Injektionsmittel- Anwendung allerdings weiter optimiert werden. Dazu gibt Teil 2 dieses Beitrags Hinweise zu den Einsatzgrenzen von Injektionsmitteln sowie zur Planung und Prüfung des Sanierungserfolgs.
IM STREITFALL
Gesamtschuld am Bau – Die Haftung mehrerer Baubeteiligter
Die Errichtung eines Bauwerks macht meist das Zusammenwirken mehrerer Beteiligter erforderlich. Dazu gehören z. B. Objekt- und Fachplaner, Bauausführende, Baustofflieferanten, Bauüberwacher und Projektsteuerer. Baumängel treten wiederum oft in den Bereichen auf, in denen Leistungen verschiedener Baubeteiligter aufeinander aufbauen oder ineinandergreifen, koordiniert und überwacht werden müssen. Dabei schiebt der eine Baubeteiligte die Verantwortung für den Mangel oft auf den anderen. In vielen Fällen haften dem Auftraggeber aber mehrere Baubeteiligte für den Mangel zusammen, das heißt sie haften gesamtschuldnerisch – manche Baubeteiligte voll, doch andere nur anteilig.
Wissen oder glauben?
Mit dem Schwerpunkt „Klimabedingte Schäden“ haben wir uns auf ein Terrain begeben, das mindestens so streitbar ist wie das Coronavirus.
Für mich persönlich ist die Existenz des Klimawandels ebenso wenig zu leugnen wie die Gefährlichkeit des Coronavirus. Das sehen viele anders, und um ihre Meinung zu belegen, werden von beiden Seiten gern Studien, Experten oder Institutionen zitiert. Mit großer Sicherheit lassen sich sowohl für die eine als auch die andere Meinung Belege finden – oder zumindest so interpretieren bzw. zuschneiden, dass diese in das jeweils eigene Weltbild passen. Die Psychologie nennt das „belief preseverance“, also das anscheinend im Menschen verankerte Beharren auf Überzeugungen (auch dazu lassen sich einige Studien finden). Grundsätzlich klingt das auch sinnvoll – wer will denn ernsthaft jeden Tag sein Weltbild ändern oder selbst engste Vertraute neu hinterfragen müssen? Also alles in Ordnung?
Auch im Baubereich gibt es solche Grundsatzdiskussionen, z. B. um die Wirksamkeit bestimmter Sanierungsverfahren, „richtige“ Feuchtemessungen oder die Gefährlichkeit von Schadstoffen oder Schimmel. Doch hier wissen Profis in der Regel zu recherchieren und zu differenzieren: Was ist Regel der Technik? Was „nur“ Stand der Technik oder der Wissenschaft? Welche Quellen sind glaubwürdig? Dabei ist den meisten klar, dass es hier eine stete Weiterentwicklung gibt, die nachverfolgt werden will – allein schon aus Haftungsgründen.
Diese Souveränität aus der Berufswelt im privaten Alltag angewandt, könnte einige der derzeit hitzig geführten Diskussionen verhindern helfen.
Klimabedingte Schäden, aktuelle Entwicklungen und Haftung – alle diese Themen werden Sie in dieser Ausgabe finden, nach bestem Wissen und Gewissen von Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet recherchiert. Und sollten Sie einmal Fehler entdecken, melden Sie sich bei unserer Redaktion. Denn auch wir sind nicht unfehlbar. In diesem Sinne:
Viel Erfolg bei Ihren Projekten und bleiben Sie informiert!
Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“