Ausgabe Juni | Juli 2018

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Überarbeitete Richtlinienreihe VDI 6022
Die VDI 6022 hat das Ziel, eine gesamtheitliche Hygienebewertung der Raumlufttechnik in ihrer Einbau- und Betriebssituation zu ermöglichen. Die Richtlinie VDI 6022 Blatt 1 ist zu Beginn des Jahres vollständig überarbeitet erschienen. In der neuen Fassung wurden u. a. die Blätter 1.1 bis 1.3 integriert, das Thema Luftmessung eingeführt, die Gefährdungsbeurteilung erläutert sowie die Filterklassen angepasst.

Neues Verfahren zur Prüfung asbesthaltiger Brandschutzklappen in Gebäuden vom TÜV Nord
In Gebäuden fest verbaute asbesthaltige Brandschutzklappen ohne Gefährdung zu prüfen – das ermöglicht ein neu entwickeltes Verfahren des Prüfdienstleisters TÜV NORD. In Anlehnung an medizinische Diagnostikverfahren beurteilt ein Safety Advisor den Zustand der Klappen. Das Verfahren ermöglicht es, bereits vor der eigentlichen baurechtlichen Prüfung zu klären, ob beim testweisen Fallenlassen der Brandschutzklappe eine Asbestexposition auszuschließen ist – die Prüfung also trotz Asbestbelastung durchgeführt werden kann.

AM OBJEKT
Auf den Hund gekommen
2008 wurde ein Einfamilienhaus errichtet. Schon bald nach dem Einzug kam es zu Geruchsbelästigungen und gesundheitlichen Beschwerden der Bewohner. Eine Raumluftmessung bestätigte dann auch das Vorhandensein von Schimmelpilzsporen in zahlreichen Räumen des Gebäudes. Für die Suche nach der Quelle und den Ursachen wurden zunächst Schimmelspürhunde und später die Differenzdruck-Thermografie eingesetzt.

Leckortung an erdberührten Bauteilen
Feuchteschäden können auch an Neubauten auftreten, wenn diese mangelhaft errichtet wurden. Um deren Ursachen zu klären und um sie fachgerecht zu sanieren, müssen jedoch erst das Ausmaß und die Lage der Leckagen festgestellt werden. Wie das Elektroimpulsverfahren dabei hilft, zeigen die folgenden beiden Beispiele.

Flickwerk
Viele Köche verderben den Brei – dies gilt anscheinend auch für die Abdichtung von Flachdächern. Die nachfolgend beschriebenen Flachdachflächen eines Gewerbebaus wurden innerhalb von 10 Jahren von verschiedensten Akteuren dreimal saniert, da immer wieder Wasser eintrat. Das Ergebnis der Maßnahmen: mangelhaft.

ZUR SANIERUNG
Materialmix ausgeschlossen?
Früher wurden gerade bei Flachdachabdichtungen häufig verschiedene Materialien eingesetzt, weil bestimmte bewegliche Anschlüsse und Dehnfugenausbildungen nicht mit traditionellen Bahnen aus Oxidationsbitumen ausgeführt werden konnten. Heute werden auf Flachdächern kaum noch Kombinationen verschiedener Abdichtungsstoffe eingesetzt. Warum ist das so und welche Materialien lassen sich wenn notwendig doch kombinieren?

Dauerhaft füllen und überbrücken
Welches Verfahren zur Instandsetzung von Rissen in (Stahl-)Beton eingesetzt wird, hängt vom Rissbild und von der Rissursache ab. Der Sachverständige Dieter Ogniwek zeigt anhand von Beispielen, was bei der Tränkung, beim Vergießen und bei Injektionen zu beachten ist.

IM DETAIL
Richtig trennen und dämmen
Die Schalldämmung von Haustrennwänden nimmt – gerade im Hinblick auf knapper werdendes Bauland und steigende Zahlen von Doppel- und Reihenhausbebauungen – einen immer höheren Stellenwert ein. Doch gerade hier kommt es immer wieder zum Rechtsstreit, weil unerwünschte Nachbargeräusche zu hören sind. Doch worauf kommt es bei der Ausführung des Schallschutzes zweischaliger Trennwände konkret an?

Regenwasser nutzen
Anlagen zur Regenwassernutzung sind Stand der Technik. Im Jahr 1990, als der Autor seine eigene Regenwasseranlage geplant hat, gab es weder eine allgemein anerkannte Regel der Technik dazu noch ein System mit aufeinander abgestimmten Komponenten wie Speicher, Filter und Pumpentechnik. Heute ist dies anders: Planung und Ausführung werden in der DIN 1989 klar geregelt. Trotzdem sollten rund um die Einsatzmöglichkeiten von Regenwasser in privaten, öffentlichen oder gewerblichen Gebäuden einige Punkte beachtet werden.

ZUR BEURTEILUNG
Achtung, hier zieht‘s
Leckagen, in denen sich konvektive Luftströmungen entwickeln, sollten am besten schon während der Bauphase geortet und nachgebessert werden. Aber auch nach der Fertigstellung (v. a. bei aufgetretenen Schäden) deckt das Blower- Door-Verfahren (bzw. die Differenzdruckmessung) Undichtheiten auf. Zur konkreten Ortung und Einordnung können dann mehrere Verfahren eingesetzt werden. Die folgenden Seiten zeigen das schrittweise Vorgehen bei der Leckageortung mit und ohne technische Hilfsmittel.

Luftwechselmessung
Im Zuge zunehmender Luftdichtheit von Gebäuden kommt es häufiger zu problematischen Konzentrationen an Innenraumschadstoffen, die bei früher üblichen Luftwechseln in wesentlich niedrigeren Konzentrationen aufgetreten und deshalb unauffällig geblieben wären. Insbesondere bei energetischen Sanierungen, bei denen häufig nur Veränderungen an der Gebäudehülle mit Verbesserung der Luftdichtheit, jedoch ohne Einbau einer Lüftungsanlage, vorgenommen werden, treten Probleme auf. Eine Prüfung des Luftwechsels kann bei der Beurteilung helfen.

NEUE REGELN
Schallschutz nach DIN 4109
Im Januar 2018 sind die Teile 1 und 2 der DIN 4109 Schallschutz im Hochbau neu erschienen. Damit ist die Normenreihe DIN 4109, die bereits im Juli 2016 novelliert wurde, wieder vollständig und auf aktuellem Stand. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen gegenüber der Vorgängerausgabe, wobei der Fokus auf die Schalldämmung von Bauteilen in Massivbauweise gelegt wird.

IM STREITFALL
Qualitätsmanagement im Planungsbüro
In vielen Lebensbereichen haben ordentliche Menschen Vorteile. Sie verschwenden keine Zeit mit Suchen und haben wichtige Dinge griffbereit. Im beruflichen Alltag kommt ein wichtiger Faktor hinzu: Ordnung im Büro steigert die Qualität der Arbeit – sie ist Voraussetzung für effizientes Arbeiten. Gleichzeitig ist sie ein Garant für qualitativ hochwertige Arbeit. Das Ergebnis sind zufriedene Kunden, die wiederkommen und weiterempfehlen. Viele Planungsbüros scheuen die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems, weil es ihnen zu aufwendig erscheint. Warum es aber geeignet ist, um letztlich auch Bauschäden zu vermeiden, zeigt dieser Beitrag.

„Nur“ ein Loch?

Wikipedia definiert ein Leck als „(…) ein Loch (…), durch das Feststoffe, Flüssigkeiten oder Gase unerwünscht ein- oder austreten können“. Solche Lecks bzw. Leckagen kennen die meisten aus dem Alltag, wenn z. B. Gehwege oder Straßen plötzlich überflutet sind und kurzfristig eine Sperrung entsteht, um die betroffene Wasserleitung freizulegen und zu reparieren.

Schwerwiegender sind jedoch Lecks, die nicht nur einzelne Haushalte oder Anwohner betreffen, sondern gleich zehn- oder hunderttausende Personen. So wurde zur Jahreswende bekannt, dass Prozessoren mehrerer Hersteller Sicherheitslücken aufwiesen, die es Hackern ermöglichten, Daten (z. B. Kennwörter) von PCs auszulesen. Kaum wurden diese geschlossen, haben verschiedene Forscher-Teams acht neue Sicherheitslücken in Prozessoren gefunden, wie die c‘t Anfang Mai berichtete.

Und der vermeintliche Paradefall Facebook? Bei dem Datenskandal im Zusammenhang mit der Firma Cambridge Analytica liege technisch gesehen gar kein Leck vor, so das Unternehmen laut Presseberichten. So sei niemand in die Systeme eingedrungen und habe die Daten abgezogen. Vielmehr wurden Millionen von Nutzerdaten über einen Weg weitergegeben, den die Plattform (zumindest damals) regulär vorgesehen habe – was deren Verwendung im US-Wahlkampf aber auch nicht besser macht.

Um schwerwiegende Auswirkungen zu verhindern, kommt es schlussendlich darauf an, Leckagen frühzeitig zu entdecken und schnellstmöglich zu unterbinden. Das gilt auch für Leckagen in Gebäuden. Denn egal, ob die Bauwerksabdichtung, die luftdichte Ebene oder der Schallschutz betroffen sind – die Folgen reichen von vielleicht nur störend bis hin zum kostspieligen Sanierungsfall. Wie Sie Leckagen verschiedenster Arten in Gebäuden aufspüren können, zeigen wir in der Ihnen vorliegenden Ausgabe, z. B. in den Objektberichten ab den Seiten 7 und 13 sowie in einem Fachbeitrag zur Ortung mit BlowerDoor & Co ab der Seite 39.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“