Ausgabe August | September 2018

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Neueinschätzung der Erdbebengefährdung Deutschlands
Deutschland hat ein neues Kartenwerk zur Erdbebengefährdung. Obwohl die Gefährdung durch Erdbeben in Deutschland relativ gering ist, ist sie keinesfalls vernachlässigbar. Bedeutende Schadenbeben mit Magnituden Größe 6 sind innerhalb Deutschlands sowie in unmittelbarer Nachbarschaft immer wieder aufgetreten. Bereits 1981 wurde die erste Erdbebenbaunorm bauaufsichtlich eingeführt. Das neue Kartenwerk ersetzt die vor rund 20 Jahren konzipierte alte und bis jetzt gültige Erdbebenzonierung.

AM OBJEKT
Schimmelschaden im Spitzboden
Im Spitzboden eines Einfamilienhauses hatte sich ein sichtbarer Schimmelbefall gebildet; von einem weiteren, nicht sichtbaren Befall war auszugehen. Nachdem die Ursachen des Befalls gefunden waren, wurden sowohl bezüglich der Planung als auch der Ausführung mehrere Sanierungsvarianten diskutiert und geprüft, denn der Auftraggeber, die räumliche Enge und die befallenen Hölzer stellten besondere Anforderungen.

Schimmelbefall in einer Dachwohnung
An den Außenwänden einer Dachwohnung hat sich sichtbarer Schimmelbefall gebildet. Ein erster Beseitigungsversuch der Bewohner schlug nicht nur fehl, sondern führte im weiteren Verlauf sogar zur großflächigen Ausbreitung des Befalls. Mithilfe einer Leckortung, Feuchtemessungen und einer Prüfung der Bausubstanz wurde die Ursache schließlich gefunden.

ZUR SANIERUNG
Wärmeschutz mit wenig Aufwand
Spätestens seit Inkrafttreten der EnEV 2014 ist die Dämmung der obersten Geschossdecke auch für Holzbalkendecken verbindlich. Mit einer Einblasdämmung aus Zelluloseflocken ist diese Forderung vergleichsweise wirtschaftlich durchführbar. Wie sich die Dämmung auf den Wärmeschutz auswirkt und welche Randbedingungen zu beachten sind, zeigt dieser Beitrag.

Prävention in der Planungsphase
Im Zuge der Liberalisierung des Baurechts in den 90er-Jahren wurden gesetzliche Genehmigungsverfahren vereinfacht – die Verantwortung für die Sicherheit in einem Brandfall fiel damit auf den Bauherren und den Planer. Dank der neuen Freiheiten entschieden sich Planer aus Kostengründen mitunter für unzureichende Brandschutzlösungen. Hierfür können Bauherren im Brandfall auch nachträglich zur Verantwortung gezogen werden. Mit einem individuellen Brandschutzkonzept
werden mögliche Risiken bereits in der Gebäudeplanungsphase minimiert.

IM DETAIL
Intelligente Lüftungssysteme
Lüftungsanlagen sorgen unbestritten für frische Luft in den Räumen. Gerade in den Wintermonaten gibt es jedoch Klagen über zu geringe Luftfeuchtigkeit. Das kann sowohl die Behaglichkeit der Bewohner beeinträchtigen als auch zu Problemen bei der Innenausstattung, z. B. bei Holzböden, führen. Wie lässt sich das vermeiden?

Lüftung innen liegender Bäder
Wohnungen mit innen liegenden Bädern bzw. Toiletten sind aus Lüftungssicht besonders anspruchsvoll. Das Zusammenwirken der DIN 1946-6 und DIN 18017-3 erweist sich dabei als komplex und erfordert die Unterscheidung verschiedener Anwendungsfälle.

Wohlbefinden auch im Sommer
Dachwohnungen und andere genutzte Dachräume sind bei hohen Temperaturen und lange anhaltenden Hitzeperioden besonders den hohen Sonnenstrahlungsintensitäten ausgesetzt. Um sommerliche Überwärmung zu vermeiden, stellen die EnEV und die DIN 4108-2 Anforderungen an den zulässigen Sonneneintragskennwert. Doch mit welchen Maßnahmen kann dieser unter dem Dach erreicht werden?

Sommerlicher Wärmeschutz
Nach DIN 4108-2 stehen für den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes ein statisches und ein dynamisches Verfahren zur Verfügung, die je nach Einzelfall ein unterschiedliches Ergebnis liefern. Dabei sollten Planer grundsätzlich die wirtschaftlichere Variante umzusetzen. Ein Vergleich der Verfahren anhand eines Beispiels zeigt, wie sich die Ergebnisse der Nachweisverfahren unterscheiden.

Funktionsdauer wie erwartet?
Am Anfang eines Flachdachs steht die Planung. Diese sollte vor allem die an das Dach geknüpften Erwartungen an die Funktionsdauer und Sicherheit berücksichtigen. Vom Leichtdach bis zum vollständig verklebten Dachaufbau der Anwendungskategorie K2 sind dabei – je nach Anforderung – verschieden aufwendige Konstruktionen möglich. Doch wie sind deren Dauerhaftigkeit und Schadensanfälligkeit einzuschätzen?

ZUR BEURTEILUNG
Mit Bedacht
Ein Sachverständiger, Sanierer oder Planer, der einen Schimmelschaden vorfindet, wird von den Betroffenen oft auch um eine Einschätzung gebeten, ob und wie sich dieser auf die Gesundheit auswirkt. Nicht zuletzt nimmt diese Einschätzung auch Einfluss auf den Umfang der Sanierung und deren Dringlichkeit. Doch wie lässt sich die Situation in schimmelbelasteten Innenräumen von einem medizinischen Laien bewerten?

IM STREITFALL
Wareneingangskontrolle am Bau
Wie wichtig eine sorgfältige Wareneingangskontrolle auf der Baustelle ist, merken viele Bauunternehmen leider erst, wenn es schon zu spät ist. Denn vielfach wird übersehen, dass eine unterbliebene oder nachlässige Überprüfung der zur Baustelle gelieferten Baustoffe drastische Folgen nach sich ziehen kann. Zeit, aufzuwachen!

Herrliche Hitze?

Heiße, trockene Sommer sind längst keine Ausnahme mehr in unseren Breiten, sondern werden zur Regel. Laut Umweltbundesamt finden sich 10 der 15 wärmsten Jahre seit Beginn der konstanten Wetteraufzeichnung im Jahr 1880 im 21. Jahrhundert. Um diesen Klimawandel und seine Auswirkungen zu mildern, ist nicht nur die schnellere Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen erforderlich. Zugleich müssen sich die Menschen vielerorts auf veränderte Klimabedingungen wie z. B. längere Hitzephasen einstellen. Das betrifft auch das Wohnen. Um hierfür Lösungen zu finden, lohnt sich ein Blick in den Süden.

In Regionen wie Nordafrika, dem Mittleren Osten oder Indien spielt insbesondere das Dach für die Temperierung von Wohn- und Aufenthaltsräumen eine zentrale Rolle. So werden helle Dachbeschichtungen – früher aus Kalk, heute oft Flüssigkunststoffe – eingesetzt, um Sonnenlicht zu reflektieren. Auch Mosaike aus weißen Porzellanscherben haben diesen Effekt. Hell beschichtete Fliesen oder Schindeln wirken häufig nicht nur reflektierend, sondern auch dämmend, wenn sie gleichzeitig Hohlräume haben. Eine traditionelle indische Methode nutzt ebenfalls den dämmenden Effekt von Hohlräumen. Dazu werden flache Tontöpfe kopfüber auf dem gesamten Dach ausgelegt und einzementiert. Anschließend wird die Fläche ähnlich einem Estrich egalisiert. Auf die nun begehbare Ebene können wiederum reflektierende Fliesen oder Beschichtungen aufgebracht werden.

Bei uns soll die passive Kühlung von Gebäuden meist die (Dach-)Dämmung in Verbindung mit Verschattung übernehmen. Für die Temperierung bewohnter Dachräume im Sommer erweist sich Dämmung jedoch als weniger effektiv. Sonnenschutz und bedarfsgerechte Lüftung sind hier das Mittel der Wahl, wie Sie u. a. ab S. 34 lesen können. In Altbauten, in denen der Dachbereich nicht bewohnt wird, fehlt häufig jeglicher Hitzeschutz. Hier kann die Einblasdämmung jedoch eine wirtschaftliche Lösung sein, um sommers wie winters zumindest im obersten Geschoss behaglichere Raumtemperaturen zu erreichen, wie ein Beitrag ab S. 16 zeigt.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“