Ausgabe Oktober | November 2014

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Jubiläumsveranstaltung der Hanseatischen Sanierungstage
Zum Jubiläum finden die nunmehr bereits 25. Hanseatischen Sanierungstage des Bundesverbands Feuchte & Altbausanierung wieder in Heringsdorf im Maritim Hotel „Kaiserhof“ auf Usedom statt. Vom 30. Oktober bis zum 1. November erwartet die Teilnehmer eine Vielzahl von Vorträgen zum Themenkomplex „25 Jahre Feuchte und Altbausanierung“ sowie eine große begleitende Ausstellung von Produkten, Geräten, Technologien und Fachbüchern.

Historische Fassaden im Fokus der denkmal 2014
Die „denkmal 2014 – Europäische Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung“ zeigt vom 6. bis 8. November in Ausstellung, Fachprogramm und Sonderaktionen, wie Denkmalpfleger, Restauratoren, Handwerker, Architekten und Bauplaner höchsten technischen und ästhetischen Ansprüchen an eine historische Fassade gerecht werden können.

econstra 2014 lädt zum Austausch in Sachen Ingenieurbauwerke ein
Zum zweiten Mal findet die econstra – Fachmesse für Ingenieurbau, Architektur und Bauwerkserhaltung, in Freiburg statt: Die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG veranstaltet am 22. und 23. Oktober auf dem Freiburger Messegelände den Branchentreff.

Kasematten der Festung Königstein abgedichtet
In der Sächsischen Schweiz liegt die Festung Königstein, die vor mehr als 750 Jahren als mittelalterliche Burg entstand und im 16. Jahrhundert zur Landesfestung ausgebaut wurde. Die unterirdischen, vor Artilleriebeschuss geschützten Gewölbe, Kasematten genannt, sollten nach der Wende eine Gastronomie beherbergen. Um dies umzusetzen, musste der über den Kasematten verlaufende Wehrgang mit einer Abdichtung versehen werden.

Baugrundverstärkung für den Schwabentorturm in Freiburg
Dort, wo eine alte Handelsstraße in die Stadt Freiburg mündete, entstand vor ca. 800 Jahren ein Wehrturm. Dieser veränderte sein Aussehen über die Jahre hinweg, wurde aufgestockt, sackte ab, wurde wieder zurückgebaut. Doch das heutige Wahrzeichen der Stadt erfährt aktuell weitere Setzungen, die bei einer Sanierung der Außenmauern durch Risse sichtbar wurden. Eine Ertüchtigung der Gründung  war also angeraten.

AM OBJEKT
Die Dächer von Berlin
Berliner Dachgeschosse aus der Gründerzeit haben einige konstruktive Besonderheiten. Davon abgesehen bestehen sie meist aus Holz – und sind deshalb häufig von Holz zerstörenden Pilzen befallen. Mit schonenden Sanierungsverfahren können die wertvollen Konstruktionen jedoch erhalten werden.

Kein Raum für Moder
Waren Kellerräume früher untergeordnete Bereiche, werden heute oft erhöhte Anforderungen an sie gestellt, denen sie nur eingeschränkt gewachsen sind. Ein Beispiel zeigt, wie die damit verbundenen Probleme des Feuchteschutzes gelöst werden können – und welche Lösungen schief gehen.

ZUR SANIERUNG
Sanierung: mangelhaft
Selbst bei einer vergleichsweise geringen Feuchte- und Salzbelastung kann es bei Sanierputzen relativ schnell zu einer Sättigung und Salzausblühungen auf der Oberfläche kommen. Denn die Porenstruktur und die raumklimatischen Bedingungen beeinflussen ihre Wirksamkeit wesentlich.

Reine Nebensache?
Flankierende Maßnahmen bei der Mauerwerkstrockenlegung und Kellersanierung haben häufig den Charakter einer „Nebenbei-Leistung“. Doch oftmals kann beispielsweise erst durch den Einsatz einer nachträglichen Horizontalabdichtung eine Sanierungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen werden.

Original saniert?
Bei Lehm handelt es sich um einen Baustoff, der in der ganzen Welt seit Jahrhunderten zu Hause ist. Heutewird er wiederentdeckt. Denn vor allem in der Denkmalpflege können Gebäude und Raumklima von den guten Eigenschaften profitieren.

IM DETAIL
Gut kombiniert
Innendämmsysteme werden oft eingesetzt, wenn die Fassade bei einer energetischen Sanierung nicht verändert werden soll. Doch welche Systemvarianten und Dämmstoffarten können für Fachwerk, Backstein oder Bruchstein überhaupt verwendet werden?

Wasserdichte Sockel
Der Sockel ist aufgrund seiner Lage direkt über der Geländeoberfläche großen Beanspruchungen ausgesetzt. Um Durchfeuchtungen durch Spritzwasser, mechanische Beschädigungen oder auch Algenwachstum zu reduzieren, muss die gewählte Konstruktion den verschiedensten Einwirkungen angepasst sein. In zwei Beiträgen stellen wir deshalb die Beanspruchungen vor, die auf den Sockel einwirken, und zeigen entsprechende Ausführungslösungen.

ZUR BEURTEILUNG
Sichtbar undicht
Durch die zielgerichtete Ursachenforschung können die Sanierungskosten deutlich1 reduziert werden. Deshalb ist die eingehende Untersuchung von Leckagen Grundlage für jede Sanierung eines Feuchteschadens. Als zerstörungsfreie und zuverlässige Verfahren haben sich hier vor allem das Mikrowellen- und das Elektroimpulsverfahren bewährt.

NEUE REGELN
Regeln für den Lehmbau
Bisher fehlten für den Einsatz von Lehmbaustoffen detaillierte Regelwerke. Dies hat sich mit der Veröffentlichung der DIN-Normen für Lehmsteine, Lehmmauermörtel und Lehmputzmörtel im August 2013 grundlegend geändert.

IM STREITFALL
Segen oder Fluch?
Bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude ist Vorsicht geboten, denn der Denkmalschutz birgt einige Tücken. So stellt sich die Frage, welche Änderungen überhaupt zulässig sind, für welche Arbeiten eine Genehmigung eingeholt werden muss oder ob eine
Sanierung überhaupt noch wirtschaftlich ist.

Mythos Bestandsschutz
Die moderne und geschmackvolle Sanierung eines Altbaus – was oftmals mit vielen Hoffnungen beginnt, kann schnell zum Haftungsrisiko werden. Denn der Bestandsschutz birgt einige Tücken.

Denkmal, wohin gehst du?

Erhalt: In Deutschland gibt es hunderttausende von Baudenkmälern – von den bekannten, wie der Wartburg oder dem Dom zu Speyer, bis hin zum namenlosen Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert in einer hessischen Kleinstadt. Ihr Erhalt stiftet Tradition, prägt Stadtbilder und sogar Kulturlandschaften.

Ausverkauf: Die Finanzierung dieses historischen Stadtbilds ist für den Privatmann, den Investor, aber auch für die Länder eine Herausforderung. Neben der Restaurierung bauzeitlicher Konstruktionen müssen auch moderne Anforderungen (wie z. B. Energieeffizienz oder barrierefreier Zugang) erfüllt werden, um das Gebäude wirtschaftlich zu nutzen. Weil das zunehmend schwer fällt, vermitteln einige Länder die „Problemimmobilien“ schon online – und verkaufen nebenbei selbst zahlreiche Herrenhäuser, Schlösser und Industriegebäude. Eine andere Form des Ausverkaufs findet mitunter nur hinter den historischen Fassaden statt, wenn sich dort Konsumenten im vollentkernten und runderneuerten Kaufhaus tummeln.

Abriss: Bleibt nur noch der Abriss als kostengünstige Alternative? Ein Abriss ist in den meisten Bundesländern wegen Unzumutbarkeit der Sanierung (oder in schlimmen Fällen wegen Einsturzgefahr) oft recht einfach möglich. Und so verschwinden klammheimlich die historische Bausubstanz und damit für viele auch ein Stück Flair aus den Städten.

Empfehlung: Ein teurer Erhalt, die kommerzielle Umnutzung oder Totalverlust – eine schwierige Wahl, für die es sicherlich keine Pauschallösung geben kann. Für alle, die sich am Erhalt beteiligen, gibt diese Ausgabe jedoch wertvolle Anregungen und Tipps – und zeigt typische Schadensbilder: Von der energetischen Sanierung mit Innendämmung (Seite 32), dem wiederentdeckten Baustoff Lehm (Seiten 28 und 46) bis hin zur Umnutzung von historischen Dächern und Kellern (Seiten 10 und 15).

Eine spannende und anregende Lektüre wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“