Ausgabe Februar | März 2015
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
DIN 18055 – Neue Norm für Fenster und Außentüren
Seit November 2014 ist die DIN 18055 „Kriterien für die Anwendung von Fenstern und Außentüren nach DIN EN 14351-1“ gültig. Sie beinhaltet die Mindestanforderungen in Deutschland. Hierzu zählen beispielsweise der Wärmeschutz, die Widerstandsfähigkeit gegen Windlast oder die Schlagregendichtheit, für die das ift Rosenheim ein Online-Tool entwickelt hat, mit dem sich die Anforderungen ermitteln lassen.
Service-App für Dübeltechnik
Dübel im Allgemeinen kennt jeder. Werden die Anforderungen aber komplexer, kommen beispielsweise Sicherheitsaspekte hinzu oder sind Zulassungen erforderlich, kann es mitunter schwierig werden, den passenden Dübel zu benennen.
5. Würzburger Schimmelpilz-Forum: Risiken, Kosten, Vorsorge
Schimmel in Gebäuden: Risiken, Kosten, Vorsorge – so lautet das Motto des 5. Würzburger Schimmelpilz- Forums am 20. und 21. März 2015. Im Fokus stehen die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen von Schimmelschäden, die Sanierungskosten bei Schimmelschäden und die Vorsorge.
AM OBJEKT
„Schwimmender“ Estrich
In den Räumen unter einer Damendusche tropfte Wasser aus der Stahlbetondecke. Schien zunächst ein undichter Bodenablauf verantwortlich, wurden schließlich fünf Schadensursachen gefunden, die zu stehendem Wasser in der Bodenkonstruktion führten.
Unter Wasser
Beim Bau von Schwimmbädern sind neben der besonderen Baukonstruktion umfangreiche Anforderungen an den Feuchte- und Wärmeschutz sowie die Hygiene zu berücksichtigen. In den vorliegenden Schadensfällen führte eine Kombination aus baukonstruktiven Mängeln und lückenhaftem Feuchteschutz zu erheblichen Schäden.
ZUR SANIERUNG
Klimawandel im Keller
Besonders in älteren Bestandsgebäuden weisen Kellerräume oft erhebliche Feuchteprobleme auf. Noch dazu werden in der Praxis manche Kellerräume gerade in den Sommermonaten regelrecht feucht gelüftet. Deshalb stehen nach der Lüftung von Wohnungen nun auch Lüftungskonzepte für Kellerräume im Fokus.
IM DETAIL
In Bewegung
Außenwand- und Sanitärfugen sind hohen Feuchtebelastungen ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie Verformungen standhalten können und optische Anforderungen erfüllen. Ohne den geeigneten Fugendichtstoff, viel Know-how bei der Ausführung und eine regelmäßige Wartung kann es deshalb schnell zu Schäden kommen.
Form und Farbe im Bad
Die Auswahl eines geeigneten Putzes und einer Beschichtung für Räume mit hoher Luftfeuchte oder Feuchtebelastung kann schwerfallen. Neben der Beanspruchung, der Sorptionsfähigkeit und der gewünschten Oberflächenstruktur ist auch die richtige Materialkombination ausschlaggebend, um Schäden zu vermeiden.
Verbundabdichtung, aber richtig
Verbundabdichtungen haben sich in privat genutzten Bädern als Stand der Technik durchgesetzt. Doch werden sie nicht exakt geplant und ausgeführt, besteht ein hohes Schadenspotenzial. Dabei gilt es auch, die geltenden Regelwerke zu hinterfragen.
Die Fuge im System
Die Ausführung von Fugen in WU-Konstruktionen ist von „A“ wie Abdichtungskonzept bis „Z“ wie Zulassung ein komplexes Thema. Über die zahlreichen Normen hinaus erfordern schadensfreie Bauwerke hier ein grundlegendes Verständnis von WU-Beton, den Fugenarten sowie den dafür verfügbaren Abdichtungssystemen.
NEUE REGELN
Neue DIN 4108-3
Nach mehr als 10 Jahren wurde die DIN 4108-3 zum klimabedingten Feuchteschutz umfassend fachtechnisch überarbeitet und im November 2014 veröffentlicht. Änderungen gab es vor allem bei der Nachweisführung.
IM STREITFALL
Feucht- oder Nassraum?
Feucht- und Nassräume unterliegen einer sehr unterschiedlichen Betrachtung. Dies hat in erster Linie Konsequenzen für erforderliche bauliche Maßnahmen. Am Anfang steht dabei die Definition der beiden Begriffe.
Verpflichtend oder überbewertet?
Häufig legen Hersteller eigene Richtlinien fest. Doch inwieweit sind diese maßgeblich? Was gilt, wenn der Unternehmer DIN-Vorschriften, nicht aber Herstellerrichtlinien eingehalten hat? Oder wenn es überhaupt keine DIN-Vorschriften für einen bestimmten Bereich gibt? Die Beantwortung dieser Fragen ist oft nicht eindeutig.
Komfortzonen
Feucht- und Nassräume entwickeln sich immer mehr zu „Komfortzonen“ – zum privaten Wellnessbereich. So schätzt der Deutsche Saunabund die Anzahl der Dampfbäder in Wohngebäuden auf ca. 1,6 Millionen. Private Pools soll es laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung ca. 660.000 geben. Der Nutzer verspricht sich davon mehr Entspannung. Doch wenn der Wellnessbereich buchstäblich zum Nassraum wird, kann es für alle Beteiligten schnell unentspannt werden.
Die Begriffe „Feuchtraum“ und „Nassraum“ klingen zunächst eindeutig; sie lassen auf hohe Feuchte oder eben Nässe schließen. Aber die Bautechnik fordert mehr Klarheit und damit Planungssicherheit – die es nicht gibt. In Nassräumen z. B. fällt laut DIN so viel Wasser an, dass ein Fußbodenablauf notwendig wird. Damit wäre auch ein barrierefreies Bad mit bodengleicher Dusche wie ein Nassraum zu behandeln. Noch schwammiger wird es beim Feuchtraum. Hier werden als Anhaltspunkte in der Praxis die Höhe der Raumluftfeuchte oder die Spritzwasserbelastung herangezogen. Das öffnet den Raum für viele Interpretationen – von der Waschküche bis zur Sauna ist alles drin.
Ist der Lastfall schon Ansichtssache, gilt das genauso für die erforderliche Konstruktion und die zu verwendenden Baustoffe. Dass hier nur gesunder Bauverstand weiterhilft, zeigt anschaulich unser Beitrag zu Verbundabdichtungen (S. 33). Damit Sie Komfortzonen entspannt angehen können, geben wir außerdem Tipps zur Fugenausführung (S. 21) und Materialauswahl (S. 29). Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe, welche Anforderungen die neue DIN 4108-3 an die Vermeidung kritischer Luftfeuchten und Tauwasserbildung (S. 45) stellt.
Eine spannende und anregende Lektüre wünscht Ihnen
Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“