Ausgabe April | Mai 2018

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Erdberührte Bauteile im Fokus der bauschaden-Fachtagung 2018
Angesichts der steigenden Nachfrage nach städtischen Wohn- oder Nutzflächen war der Schwerpunkt der diesjährigen bauschaden-Fachtagung mit der „Instandsetzung von erdberührten Bauteilen“ treffend gewählt. Kellerräume geraten durch diese Entwicklung zunehmend in den Fokus, da ihre Modernisierung noch Flächen-Potenzial birgt. Vor der Modernisierung steht aber oft eine Instandsetzung, da Leckagen und Feuchteschäden für die höherwertige Nutzung zunächst beseitigt werden müssen. Die über 100 Teilnehmer der bauschaden-Tagung 2018 erhielten in sieben Vorträgen eine Vielzahl praxisnaher Informationen und Tipps zur Umsetzung entsprechender Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen.

AM OBJEKT
Schwachpunkt Fensterfuge
Die Fensterfuge stellt immer wieder eine Schwachstelle dar. So müssen Fenster innen luft- und dampfdicht an den Baukörper angeschlossen, der Spalt zwischen Baukörper und Fenster gedämmt und Fenster außen schlagregendicht an das Bauwerk angeschlossen werden. Insbesondere bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden werden Fensterelemente zudem in die Dämmebene versetzt. Dieser Artikel zeigt, wie es neben fehlender Gewerkekoordination und Fehlern in der Planung auch bei der falschen Anwendung neuer Materialien oder bei der Ausnutzung normativer Rahmenbedingungen zu Problemen kommt.

Durchbiegungen, Risse, Abbruch
Die Fassade des denkmalgeschützten Rathauses Mainz ist mit dem norwegischen Kalkstein „Porsgrunn“ bekleidet. Bereits im Jahr 1996 traten Schäden an diesen Fassadenplatten auf, die Sanierung erfolgte mit Nachverankerungen. Im vergangenen Jahr zeigten sich erneut Risse, sowie Ankerdornausbrüche bis hin zu abstürzenden Platten. Was war die Ursache?

ZUR SANIERUNG
Wandel bei den Wandhaltern
Das System der vorgehängten hinterlüfteten Fassade ist seit vielen Jahren als architektonisch vielseitiges, bauphysikalisch vorteilhaftes und nachhaltiges Fassadensystem anerkannt. Die ständig steigenden Anforderungen an die Dämmeigenschaften der Außenwände sind jedoch bereits seit mehreren Jahren nur noch bedingt mit konventionellen Wandhaltern aus Aluminium erreichbar. Die Lösung bieten verbesserte Haltesysteme mit geringerem Wärmedurchgang.

IM DETAIL
Anspruchsvolle Optik
Viele Millionen bereits verlegte Quadratmeter an Metallbekleidungen beweisen, dass bei sorgfältiger Planung, normgerechter Herstellung, fachgerechter Montage und üblichen Nutzungsbedingungen ansprechende Gebäudehüllen hergestellt werden können. Werden auch die funktionellen Anforderungen an die Fassaden in der Regel erreicht, gibt es aber immer wieder Ansatzpunkte für optische Mängel oder Abweichungen von den Vorstellungen des Bauherrn. Dieser Beitrag soll zeigen, wie häufige Fehler bei der Gestaltung von hinterlüfteten Metallfassaden vermieden werden können.

Schadensfreie Befestigung
Dorne, Steckdorne und Hinterschnittdübel sind bewährte Befestigungselemente für hinterlüftete Natursteinfassaden. Trotzdem kommt es immer wieder zu Rissen oder Abbrüchen an Natursteinplatten. Auf den folgenden Seiten lesen Sie, wie die Grundforderung der DIN 18516, die Außenwandbekleidung zwängungsfrei zu montieren, fachgerecht umgesetzt werden kann.

Brandkatastrophe Grenfell Tower
Der Brand des Grenfell Towers in London hat die Diskussion um Fassadenbrände in Zusammenhang mit Dämmstoffen erneut entfacht. Dieser Artikel versucht, die Auswirkungen des thermischen Geschehens im Bereich der Hinterlüftung von vorgehängten Fassaden im Fall eines Fensterausbrands näher zu beleuchten und deren Relevanz in den aktuellen gesetzlichen und normativen Bestimmungen darzulegen.

Stauwasser sicher ableiten
In den Ausgaben Dezember 2017 und Februar 2018 unserer Zeitschrift wurden die Aufgaben und der Anwendungsbereich von Dränanlagen sowie deren Planung und Ausführung beschrieben. Abschließend sollen nun noch typische Schäden an Dränanlagen, deren Ursachen sowie ihre Vermeidung betrachtet werden. Gleichzeitig werden die Hintergründe der Forderung nach einer dauerhaft funktionsfähigen Dränanlage und die damit verbundenen Instandhaltungsmaßnahmen thematisiert.

NEUE REGELN
Schimmel auf aktuellem Stand
Dreizehn Jahre sind seit dem Erscheinen des letzten Leitfadens vergangen. Eine lange Zeit, in der bei Weitem nicht alle Wissenslücken in Bezug auf Schimmel geschlossen werden konnten, es aber große Fortschritte beim Erkenntnisgewinn gab. So war es überfällig, einen neuen Leitfaden zu verfassen mit deutlich konkreteren Empfehlungen zur Materialbesiedlung, zu Schimmelschäden in Fußböden, zum Umgang mit Bioziden oder auch zur Berücksichtigung von Bakterien.

IM STREITFALL
Bei Mängeln alles erledigt?
Eine mangelhafte Leistung muss grundsätzlich vom Bauunternehmer beseitigt werden und zwar unabhängig davon, ob diese bereits vor oder nach der Abnahme festgestellt wird. Vor allem bei Mängeln, die in der Gewährleistungszeit festgestellt und beseitigt werden, kommt es in der Praxis immer wieder zu Diskussionen darüber, in wieweit der Unternehmer die Mangelbeseitigung mit dem Auftraggeber oder einem Nutzer abstimmen muss, ob er eine bestimmte Art und Weise der Mangelbeseitigung wählen soll, welche Unterlagen er gegebenenfalls zur Verfügung stellen muss, und ob die Mangelbeseitigungsleistung abzunehmen ist.

Suche nach Erkenntnis

Der Mensch, von Natur aus neugierig, wagt gern den Blick hinter die Kulissen. Über tausende Jahre alte Bauwerke wüssten Archäologen z. B. gern, wie sie errichtet werden konnten und ob sich darin nicht doch noch das ein oder andere Geheimnis verbirgt. So hat das Projekt „Scan Pyramids“ erst kürzlich herausgefunden, dass es in der CheopsPyramide einen bisher unbekannten, 30 m langen und 8 m hohen Hohlraum gibt.

Die Suche nach dem Unbekannten speist sich oft aus reinem Forscherdrang. Genauso häufig sollen neue Erkenntnisse aber dazu dienen, die Ursachen von Katastrophen zu verstehen, um letztere wenn möglich zu vermeiden oder zumindest rechtzeitig vorherzusagen. Ein trauriges Beispiel dafür ist der Brand des Grenfell Towers in London im vergangenen Sommer. Über dessen Entwicklung und Ursachen wird noch immer viel spekuliert. Als verhältnismäßig sicher gilt bisher, dass die verwendete Fassadenbekleidung und -dämmung – kombiniert in der hinterlüfteten Fassade des Hochhauses – Anteil an der schnellen Brandausbreitung hatten. Nun ist es umso wichtiger zu wissen, warum die anscheinend als normalentflammbar eingestuften Materialien zum Einsatz kommen konnten. Dies und weitere Fragen zum Brandgeschehen sollen Anhörungen und Untersuchungsberichte klären.

Da der Brand auch bei uns zu Diskussionen, Brandschutzprüfungen und sogar Räumungen von Gebäuden geführt hat, möchten wir noch einmal an die Mechanismen der Brandausbreitung bei hinterlüfteten Fassaden erinnern. Brandschutzexperte Werner Hoyer-Weber zeigt zudem, wie diese planerisch in den Griff zu bekommen sind. Denn vorgehängte hinterlüftete Fassaden sind aufgrund ihrer vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten nach wie vor beliebt. Werden Metall- und Steinbekleidungen eingesetzt, sind neben der bautenschutztechnischen Eignung auch die spezifischen Eigenschaften der Materialien zu beachten: Verformen sie sich? Wie lange sind sie haltbar? Lesen Sie dazu u. a. die Beiträge ab den Seiten 24 und 30.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“