Ausgabe Oktober | November 2013
AUSZUG AUS DEM INHALT:
IM BLICKPUNKT
Beurteilung von Feuchteschäden in Fußböden
Im Juli wurden auf der Homepage des Umweltbundesamts „Handlungsempfehlungen zur Beurteilung von Feuchteschäden in Fußböden“ als Entwurf zur öffentlichen Diskussion veröffentlicht. Die Neuerscheinung soll Sachverständige und Baufachleute bei der Bewertung, in welchen Fällen der Ausbau eines feuchtegeschädigten Fußbodens tatsächlich notwendig ist, unterstützen. Dazu wurden zwei Bewertungsstufen entwickelt.
Fachsymposium Industrieboden
Gemeinsam mit URETEK veranstaltet die Fachzeitschrift „industrieBAU“, FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH, das Fachsymposium Industrieboden. Die Termine finden am 30. Oktober im Mövenpick Hotel Frankfurt City und am 21. November im Hotel NH Köln-Mediapark statt. Drei namhafte Experten referieren zu aktuellen Themen aus der Praxis.
AM OBJEKT
Auf nassen Füßen
Eine fehlende nachträgliche Bauwerksabdichtung im Rahmen der Sanierung eines Feuchteschadens an einem Altbau hat den Abdichtungserfolg verhindert. In der Folge trat erneut Feuchtigkeit in die Konstruktion ein und der zunächst unentdeckte Echte Hausschwamm wurde zur Arterhaltung „provoziert“.
Moderne (Riss-)Architektur
Offene Grundrisse oder große Fensteröffnungen – moderne Bauweisen erfordern ein Höchstmaß an planerischer Aufmerksamkeit und eine sorgfältige Bauleitung und Bauausführung. Denn werden z. B. Decken fehlerhaft dimensioniert oder nicht ausreichende Betongüten eingesetzt, entstehen später schnell Risse. Vier Beispiele aus der Praxis zeigen entsprechende Schadensbilder sowie deren Sanierung.
ZUR SANIERUNG
Jetzt wird dicht gemacht
Im Bereich von An- und Abschlüssen, Übergängen und Durchdringungen von Schwarzen Wannen kommt es häufig zu Schäden und Leckagen. Je nach Einbausituation, Wasserbeanspruchung und Schadensursache ergeben sich dabei unterschiedliche Möglichkeiten
der Sanierung. Diese reichen von der Instandsetzung der bisherigen schadhaften Abdichtung bis zu Sondermaßnahmen wie dem Einbau einer Innenabdichtung.
IM DETAIL
Das Rundum-Sorglos-Paket
KG-Rohr-Einführungslösungen bei Gebäuden ohne Keller werden von Versorgungsunternehmen immer häufiger abgelehnt. Stattdessen sind standardisierte Mehrspartenhauseinführungssysteme auf dem Vormarsch. Neben der platzsparenden Installation erfüllen sie v. a. die derzeit gültigen DVGW-Richtlinien.
Sanft gegen Setzungen
Setzungsschäden an Gebäuden sind häufiger verbreitet, als anzunehmen wäre. Die Ursachen sind dabei vielfältig. Ein vor mehr als 15 Jahren entwickeltes Injektionsverfahren für Gebäudegründungen steht für eine zerstörungsfreie Sanierung der Gründung bzw. Stabilisierung des Baugrunds.
Trocken trotz Rissgefahr
Zur Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit und der Dauerhaftigkeit erfordern Weiße Wannen eine geeignete Bauweise. Diese ist abhängig von den vorgesehenen Randbedingungen, wie z. B. der Beanspruchungs- und Nutzungsklasse. Das Gelingen der Bauaufgabe erfordert aber weiterhin eine detaillierte Planung und fachgerechte Ausführung geeigneter Fugenabdichtungen mit Ausweisung der jeweiligen Fugenklassen (FUG).
Schwarz mit Durchdringung
Egal, ob Bodenfeuchte oder aufstauendes Wasser: KMB-Abdichtungen müssen allen Lastfällen standhalten und gleichzeitig die Versorgung des Gebäudes mit Wasser, Gas oder Telekommunikation zulassen. Damit die Einbindung solcher Durchdringungen in die Flächenabdichtung dauerhaft ist, muss jedoch mehr als nur die vorliegende Wasserbeanspruchung berücksichtigt werden.
ZUR BEURTEILUNG
Wissen statt vermuten
Um den Feuchtegehalt von Bauteilen bestimmen zu können, stehen für die Praxis verschiedene Mess- und Diagnoseverfahren zur Verfügung. Doch nicht auf das Gerät oder die Methode kommt es an, sondern auf die richtige Anwendung der unterschiedlichen Messverfahren.
IM STREITFALL
Grenze überschritten?
Baumaßnahmen haben oft auch Auswirkungen auf benachbarte Gebäude. So können z. B. Schäden entstehen, wenn das Nachbargrundstück vor der Baumaßnahme nicht entsprechend abgesichert wurde oder es können aus Gründen der Standsicherheit Unterfangungen notwendig werden. In vielen Fällen, in denen solche Eingriffe nicht vorab eindeutig geregelt werden, entstehen später Streitigkeiten.
Auf festem Boden?
Der Baugrund ist der wichtigste Baustoff für die Umsetzung eines Bauvorhabens. Gleichzeitig handelt es sich hierbei aber auch um den wohl problematischsten Baustoff: Kein Material, welches auf der Baustelle Verwendung findet, ist so unvorhersehbar, so schwer zu analysieren und solchen Veränderungen unterworfen, wie der Baugrund. Und kaum ein anderer Baustoff kann derartige Planungsänderungen und Mehrkosten hervorrufen.
NEUE REGELN
Aus alt mach neu:
Mit der HOAI 2013 wurde das Leistungsbild Gebäude und raumbildende Ausbauten umfangreich überarbeitet und modernisiert. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf dem „Bauen im Bestand“: Da ein Umbauzuschlag von bis zu 80 % häufig nicht erreicht werden konnte, ist man mit der neuen Verordnung sogar zu einigen der früheren Regelungen der HOAI 1996/2002 zurückgekehrt.
Wahrhaft wehrhaft
Die Abwehr ist in vielen Bereichen ein „Muss“. Geprobt wird aktuell im Fußball, in der Politik oder zuletzt beim Hochwasser. Auch bei Gebäuden liegt ein Schwerpunkt auf der Abwehr, nämlich der von aufstauendem, drückendem oder sickerndem Wasser, das am Eindringen in die Konstruktion gehindert werden soll.
Manchmal gilt es aber, mehr als nur verschiedenste Formen von Wasser abzuhalten. Hier eröffnet ein Blick in die Schweiz ungewöhnliche Einsichten:
Die Schweizer gelten seit jeher nicht nur als Liebhaber von Schokolade und Käse, sondern trotz Immunität auch als besonders wehrhaft (Stichwort „Schweizergarde“). So berichtet tagesschau.de von mehr als 300.000 Bunkern, die die Bevölkerung im Land der Eidgenossen vor mensch- wie naturverursachten Katastrophen schützen sollen. Grund ist das Schweizer Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz, das bis 2012 bei Wohngebäuden ab 8 (jetzt 38) Zimmern einen eigenen Schutzraum vorsah.
Doch nicht nur die schiere Anzahl der Schutzräume ist beeindruckend. Einige der Bunker dienen mehr der Abwehr und sind deshalb besonders gut getarnt. Wer also über Schweizer Almen zu einem scheinbar abgelegenen Dorf wandert, wundert sich vielleicht über die Verlassenheit. Denn erst bei genauem Hinsehen wird klar: Die gut gepflegten Höfe oder Ställe beherbergen weder Mensch noch Tier, sondern militärische Abwehrgeschütze.
„Welch ein Glück“, mag mancher denken, dass sich Planer und Bauausführende hierzulande „nur“ mit den alltäglichen Fragen der Abwehr auseinandersetzen müssen – zum Schutz von Gebäude und Konstruktion durch Bauwerksabdichtung, Baugrundstabilität oder Standsicherheit. Warum sich auch bei diesen vermeintlich alltäglichen Aufgaben jede Menge Fallstricke finden lassen, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Bis zur nächsten Ausgabe – Uf Wiederluege!
Anke Jahn
Redaktion „der bauschaden“