Ausgabe Dezember 2020 | Januar 2021

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Kurz berichtet

AM OBJEKT
Hausschwamm am Werk – Schonende Sanierung der Fachwerkwände eines historischen Oberlaubenstalls
Aufgrund von Feuchteschäden im Bereich der Fachwerkaußenwände fanden im März 2019 holzschutztechnische Begutachtungen an einem historischen Oberlaubenstall statt. Das Pfarrhaus im Süden Brandenburgs wurde bereits 2010 umfangreich saniert, doch nach nicht einmal zehn Jahren haben sich einige Schäden an der Bausubstanz eingestellt und erwiesen sich als dringend behandlungsbedürftig.

Wenn es summt und brummt – Insektenbefall eines Naturstammhauses – erfasst, bewertet und analysiert
Bereits vor der Fertigstellung eines Holzhauses wurden Verfärbungen an mehreren Holzbalken sowie diverse Insekten inklusive Schlupflöcher und Fraßmehl von den Bauherren bemerkt. Ein Gutachten sollte nun klären, ob die bautechnischen Eigenschaften des Gebäudes noch gegeben waren.

Damit alles glattgeht – Anhebung und Angleichung von Betonbodenflächen in Verkaufs- und Lagerräumen
Die unterschiedliche Beanspruchung bzw. die Nutzungsintensität von Betonböden wird häufig unterschätzt. Vielfach wird der Hallengestaltung, der Technik sowie Verkaufs- oder Lagereinrichtungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei gelten Hallenböden als die am stärksten beanspruchten Bauteile und können bei Problemen die betrieblichen Abläufe zum Stillstand bringen.

SPECIAL ALTBAUSANIERUNG
Weinrich Schokolade in Herford – DOYMA zeigt seine Schokoladenseite
Seit 125 Jahren dreht sich beim Familienunternehmen „Weinrich Schokolade“ aus Herford alles um die unangefochtene Nummer 1 unter den Süßigkeiten: die Schokolade. Gegründet als Keksfabrik im Jahr 1895 entwickelte sich Ludwig Weinrich GmbH & Co. KG über vier Generationen zu dem ostwestfälischen Premiumhersteller im Bereich Bio- und Fairtrade-Schokolade von heute. Im Rahmen des Um- und Ausbaus des Unternehmens lieferte DOYMA Plattenkonstruktionen und Dichtungseinsätze.

Komfortables Wohnen am See – Denkmalgeschützter Vierseithof erstrahlt nach Sanierung in neuem Glanz
Im Süden von Bayern – im Herzen des Chiemgaus – wurde vor Kurzem der historische Vierseithof Gut Obing umfassend und nach den Anforderungen des Denkmalschutzes instand gesetzt. In dem direkt am Obinger See gelegenen landwirtschaftlichen Bauwerk des späten 19. Jahrhunderts wurden moderne Eigentumswohnungen realisiert. Zur gelungenen Sanierung dieses einzigartigen Wohnprojekts in freier Natur konnten auch die hochwertigen Bautenschutz-Produkte des niedersächsischen Premium-Anbieters Remmers (Löningen) ihren Teil beitragen.

Nurdach-Haus seit über 20 Jahren trocken – Feuchtigkeit wäre ihm beinahe zum Verhängnis geworden
Die Silikonharz-Abdichtung war gerade neu auf den Markt gekommen. Für das völlig durchfeuchtete Nurdach-Haus auf Rügen bot sich damit die Chance, endlich den Keller trockenzulegen. Die feuchten Wände gehören seitdem der Vergangenheit an. Das ist jetzt weit über 20 Jahre her.

„Hochebene“ beim Zahnarzt – In nur zwei Wochen vom schadhaften Büroboden zur Praxis mit Chic
Von ehemaligen Büroflächen hin zu modernen Praxisräumen – die Anforderung beim Umbau im Auftrag der Zahnärzte Teucke & Jahnson in Nürnberg war klar. Die Herausforderung war neben der Herstellung eines hochebenen Bodens auch das Zeitfenster: Zwei Wochen blieben den Bodenexperten der Fürstenhöfer GmbH aus Wendelstein, um aus dem bestehenden, handwerklichen „Pfui“ ein technisch, funktional und ästhetisch überzeugendes „Hui“ zu zaubern.

Mit erhöhtem Schallschutz – Aufwendige Fußbodensanierung in einem Altbau mit Cemwood-Ausgleichsschüttung und Norit-Trockenestrich
Mit einer erklärten Strategie kauft die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HEG) Häuser auf, um sie anschließend von Grund auf zu sanieren. Das Ziel: einzelne Stadtteile von Hagen nachhaltig wieder aufzuwerten. Als Pilotprojekt fungierte ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem Baujahr 1890. Bei der Bodensanierung setzte der Bauherr auf eine Kombination aus Cemwood-Ausgleichsschüttung und Norit-Trockenestrich. Die beim Schall- und Brandschutz erzielten Ergebnisse überzeugten auf ganzer Linie.

ZUR SANIERUNG
Echter Hausschwamm – Immer ein Totalschaden?
Nein! Wie in der Medizin besteht bei der Sanierung oft ein Spielraum zwischen Totaloperation und alternativen Heilmethoden. Dieser Spielraum hat sich durch die Neufassung des WTA-Merkblatts Der Echte Hausschwamm im Jahr 2019 formal noch vergrößert. Daneben tauchen in der täglichen Praxis immer wieder veraltete und oft erstaunlich langlebige Meinungen und „Legenden“ zum Echten Hausschwamm und seiner Sanierung auf, die im Folgenden berichtigt werden sollen.

IM DETAIL
Raumseitige Feuchte am Fenster – Schadensbilder, Ursachen und deren Vermeidung
In erster Linie könnte man meinen, Fenster schützen vor äußerer Feuchte, wie dem Schlagregen. Aber bauphysikalisch ist das Thema innere Feuchte nicht zu vernachlässigen. Der Grundsatz „innen dichter als außen“, ist nicht nur für den Fensteranschluss, sondern insbesondere auch in der Konstruktion und Ausführung ein möglicher Schadensausgangspunkt. So liegen Ursachen und Auswirkungen nicht zwingend im Produkt, das bauphysikalisch immer mehr Aufgaben bewältigen muss. Grund genug, sich mit der Feuchtebelastung von innen näher auseinanderzusetzen.

ZUR BEURTEILUNG
Holzkonstruktionen beurteilen – Veranlassung und Vorgehensweise bei der Prüfung der Standsicherheit
Der Denkmalschutz ist eines der Hauptanliegen von regelmäßigen Gebäudeinspizierungen. Daneben fordern die MBO und das BGB auch für moderne Gebäude die Gewährleistung der Sicherheit aller Gebäudenutzer und Angrenzer, so dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet sind. Dieser Artikel beschreibt die systematische und geleitete Vorgehensweise der Beurteilung von hölzernen Bauwerkskonstruktionen, um diese langfristig zu sichern.

Wenn der Schaden langsam wächst – Begutachtung von Pilzschäden an Holzkonstruktionen
Holzkonstruktionen müssen, wie auch Konstruktionen aus anderen Baustoffen, gut geschützt sein und gewartet werden. Gerade eindringende Feuchtigkeit bietet einen guten Nährboden für Holzschädlinge, insbesondere für holzzerstörende Pilze. Diese erzeugen eine Fäulnis, die oftmals für den Laien lange Zeit nicht erkennbar ist. Für die Detektion und die Beurteilung von Pilzschäden braucht es daher erfahrene Gutachter mit entsprechenden Diagnosemethoden.

Feuchte richtig messen – Bestimmung der Holzfeuchtigkeit
Bei Schäden durch holzzerstörende Pilze (Fäulnis) liegt die Ursache immer in einer zu hohen Holzfeuchtigkeit. Neben der Feststellung und Beseitigung der Feuchtequelle ist die Bestimmung der momentanen Holzfeuchtigkeit des betroffenen Bauteils eine wesentliche Aufgabe, um abschätzen zu können, ob noch eine Gefahr des Fortschreitens des Befalls vorliegt. Aber auch ohne Fäulnisschäden kann es im Bauwesen sinnvoll oder notwendig sein, die Holzfeuchtigkeit von Bauteilen zu bestimmen.

Bohrwiderstandsmessungen – Verfahren und Ergebnisse anhand von Beispielen
Bei Holzbauteilen stellt sich häufig die Frage nach einer Beeinträchtigung der Festigkeit bzw. Tragfähigkeit aufgrund eines Befalls durch holzzerstörende Pilze und Insekten. Insbesondere bei nicht oder kaum einsehbaren oder schwer zugänglichen Bereichen bietet die Untersuchung mittels Bohrwiderstandsmessung eine gering in die Bausubstanz eingreifende Messmethode mit vergleichsweise hohem Informationsgehalt. Nachfolgend werden exemplarisch verschiedene Messkurven dargestellt und beschrieben, um zu zeigen, wie sich unterschiedliche Schadensbilder in Bohrwiderstandskurven ausdrücken können.

IM STREITFALL
Neben oder statt der Leistung? – Die wichtige Unterscheidung des Schadenersatzes nach BGB
Das BGB kennt mehrere Formen von Schadenersatz. Sollen entsprechende Ansprüche geltend gemacht werden, sind unterschiedliche Voraussetzungen zu beachten, z. B. hinsichtlich einer Fristsetzung. Die verschiedenen Schadenersatz- Formen waren bisher nur schwer abzugrenzen; dies hat sich seit einem BGH-Urteil vom 07.02.2019 jedoch geändert. Wie sich dieses Urteil zu einem Kfz-Schaden auf Schadenersatzansprüche im Bauwesen – auch im Verhältnis zu bestehenden Versicherungen – auswirkt, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Ein guter Schritt weiter

Glauben Sie an Horoskope? Ich eigentlich nicht. Ende 2019 haben die Horoskope für das Jahr 2020 bedeutende Veränderungen vorhergesagt und dabei auf den Klimawandel getippt. Das stimmte nur teilweise, denn den stärksten Eindruck dürften die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen hinterlassen haben, die sich unmittelbar auf unser gesamtes Leben ausgewirkt haben.

Wenn der Corona-Pandemie überhaupt etwas Gutes abzuringen ist, dann vielleicht die beschleunigte Digitalisierung. Fragen Sie sich einmal: Wie oft waren Sie dieses Jahr in virtuellen Begehungen, Online-Meetings oder auf Online-Tagungen und -Seminaren? Und wie oft in den 5 Jahren davor? Bei mir zeigt sich da eindeutig ein Trend. Insbesondere in der Organisation, Kommunikation und Weiterbildung hat sich gezeigt, dass die Umsetzung der Digitalisierung keine Frage des Könnens, sondern des Wollens bzw. des vorhandenen Drucks ist ‒ denn die notwendigen Tools sind längst vorhanden und weitgehend ausgereift.

Anders sieht es bei digitalen Prozessen wie z. B. dem Building Information Modelling (BIM) aus, die das Kerngeschäft des Planens und Bauens verändern. Hier ist die Vision vom allumfassend digital abgebildeten Bauprozess aktuell noch mehr Zukunftsmusik als gelebte Praxis. Denn egal, ob es sich um ein Großprojekt oder ein vermeintlich simples Einfamilienhaus handelt: in jedem Bauprojekt stecken eine Menge Individualität und Komplexität. Der Aufwand, diese digital abzubilden, lohnt sich (noch) nicht in jedem Fall.

Grundlegende Änderungen brauchen also ihre Zeit. Dass sie kommen, ist dennoch sicher. So wird wahrscheinlich auch das kommende Jahr (z. B. mit dem GEG und neuer HOAI) kein großer Wurf, aber ein weiterer Schritt in der Entwicklung. Was sich in jedem Fall trotzdem lohnt, ist, die eigenen Prozesse und Kenntnisse immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen. So zeigt z. B. Dr. André Peylo in seinem Artikel ab Seite 32, welche „Mythen“ im Umgang mit und der Sanierung von Echtem Hausschwamm längst überholt sind.

Einen entspannten Jahreswechsel und viel Erfolg für das Jahr 2021 wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“