Ausgabe April | Mai 2021

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Aus der Normung

AM OBJEKT
WDVS auf einem Holzrahmenbau – Totalschaden einer Fassade einschließlich der Wandkonstruktion
An einem Gebäude kam es nach drei Jahren zu Auffälligkeiten an der Fassade. Diese wies Ausbeulungen, kurze, vertikale Risse entlang der Putzabschlussschiene am Sockel sowie optisch unschöne Anschlüsse an den Fensterbänken auf. Daraufhin erfolgte eine Mängelrüge seitens des Bauherrn. In einem gerichtlichen Beweissicherungsverfahren wurden die Bedenken gegen die handwerkliche Ausführung des Wärmedämmverbundsystems (WDVS) spezifiziert. Ein umfangreiches Privatgutachten ging dem voraus.

Wenn die Farbe abfällt – Ursachen für Beschichtungsablösungen und Versatz an Holzfenstern
In einem größeren Bauvorhaben wurden weiß beschichtete Holzfenster im System IV 68 nach DIN 68121 eingebaut. Nach ca. zwei Jahren zeigten sich Beschichtungsablösungen im äußeren Bereich der Flügelrahmen. Die Ablösungen wurden auf erhöhte Restbaufeuchte zurückgeführt. Der Anstrich der betroffenen Fenster wurde daraufhin überholt. Nach weiteren zwei Jahren zeigten sich erneut Beschichtungsablösungen an den Flügelrahmen, die zur Ratlosigkeit beim Bauträger und Fensterbauer führten. Die Schäden sollten nun durch einen Gutachter geklärt werden.

ZUR SANIERUNG
Brandschäden im Holzbau richtig sanieren – Ergebnisse des Forschungsprojekts Brand_Wasser_Schaden der Holzforschung Austria
Im Forschungsprojekt Brand_Wasser_Schaden hat die Holzforschung Austria (HFA) Sanierungsmaßnahmen nach Brandereignissen im Holzbau, speziell im Einfamilienhausbereich, untersucht. Um globale Lösungsansätze zu finden, wurde die Sanierung von Ruß-/Verkohlungsschäden, Wasserschäden und Brandgeruch bearbeitet. Nachfolgend werden die Ergebnisse aus allen drei Themenbereichen vorgestellt.

Gegen Konvektion und Kondensat – Luftdichtheit und Sanierung von Leckagen im modernen Holzbau
Unentdeckte Leckagen können schnell zu Kondensat oder Schimmel führen. Deshalb ist es umso wichtiger, kritische und fehleranfällige Bauteile bereits beim Bau eines Gebäudes im Blick zu haben. Trotzdem kommt es immer wieder zu Schäden durch Leckagen. Was es bei deren Ortung zu beachten gibt sowie Beispiele für die Sanierung von Leckagen in der Gebäudehülle lesen Sie im Beitrag.

IM DETAIL
Der „moderne“ Gebäudesockel im Holzbau – Das Bauteil mit Erdkontakt? Ein völlig neues Bauteil?
Der Gebäudesockel einer Fassade gehört neben den Dächern und Balkonen zu den Bauteilgruppen eines Gebäudes, die häufig schadensanfällig sind. Grund ist hauptsächlich die örtliche Lage des Bauteils mit Beanspruchung durch Schlagregen, Spritzwasser und kapillarer Feuchtigkeit. Wie der Sockel trotz bodengleicher Ausführung konstruktiv geschützt werden kann, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Schallschutz im Holzbau – Trittschalldämmung und tieffrequente Geräuschimmissionen
Bauakustische Messungen im Holzbau zeigen, dass die Anforderungen an die Trittschalldämmung, aber auch der Schutz gegen Außenlärm und Lärm von gebäudetechnischen Anlagen in der Praxis immer wieder nicht erreicht werden. Insbesondere die häufig als störend empfundenen tieffrequenten Geräuschimmissionen können jedoch mit einigen gezielten Maßnahmen begrenzt werden.

Trittschalloptimierte Holzdecken – Besonderheiten der Trittschallübertragung und Konstruktionsempfehlungen
Im mehrgeschossigen Holzbau werden Störungen durch Trittschallübertragung häufig als tieffrequentes „Dröhnen“ negativ wahrgenommen, selbst wenn die Anforderungen der DIN 4109 eingehalten sind. Doch was sind die Ursachen dafür? Und vor allem: Mit welchen Konstruktionen können Holzbalken- und Massivholzdecken dahingehend optimiert werden?

Gut bedacht ist gut behütet – Brandschutzanforderungen an Flachdächer in Holzbauweise
Brandschutzanforderungen an Flachdächer in Holzbauweise sind kein kleines Nischenthema. Fast alle modernen Dachkonstruktionen sind als Hybridbauten ausgeführt – es findet sich meist ein Mix aus mineralischem Massivbau, Stahlbau und Holzbau. Welche Anforderungen in Österreich an den Brandschutz gestellt werden und welche Lösungen es dafür gibt, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Risse in Holzkonstruktionen – Harmlose Begleiterscheinung oder gravierendes Problem?
Risse in Bauholz gehören zum normalen Erscheinungsbild, und in verbautem Zustand wird ihnen oft wenig Beachtung geschenkt. Bestimmte Rissarten können jedoch durchaus über die Kategorie der optischen Störung hinausgehen und stellen einen ernst zu nehmenden Bauschaden dar. Im Folgenden soll die Rissbildung näher betrachtet und Möglichkeiten der Reduzierung vorgestellt werden.

ZUR BEURTEILUNG
Standsicherer Holzbau – Bauwerksprüfung und statisch-konstruktive Beurteilung im Holzbau
Eine periodisch durchgeführte Bauwerksprüfung verhindert die Gefährdung von Nutzern. Zudem können rechtzeitig erkannte Mängel und Schäden an der Tragkonstruktion schon mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand instand gesetzt werden, denn die Ergebnisse einer Zustandserfassung gestatten eine präzise Einschätzung der notwendigen Maßnahmen. Damit die Bauwerksprüfung gelingt, gibt Florian Scharmacher, Sachverständiger für Holzbau und Holzschutz, Tipps zur Vorgehensweise vor Ort, zu den Methoden zur Zustandserfassung sowie zur statisch-konstruktiven Beurteilung.

IM STREITFALL
Haftung für den Bauantrag – Warum Architekten im Bauantragsverfahren und für Rechtsberatungen haften können
Ein Architekt schuldet – werkvertraglich vereinbart – in der Regel die Genehmigungsfähigkeit seiner Planung. Aus den Besonderheiten des Ablaufs
eines Baugenehmigungsverfahrens können sich deshalb Haftungsrisiken für Architekten ergeben, die nachfolgend beschrieben werden. Gleichzeitig haben Architekten in vielen Fällen Hinweispflichten, auch in Bezug auf die Baugenehmigung. Daher werden ergänzend die Risiken vorgestellt, die für Architekten entstehen, die ihren Bauherren eine zu weitgehende Rechtsberatung anbieten.

Holz ‒ natürlich und regional

Langsam, aber stetig klettert seit einigen Jahren der Anteil der Baugenehmigungen mit überwiegend verwendetem Baustoff Holz im Wohn- und Nichtwohnungsbau. Bauherren, die sich bewusst für die Holzbauweise entschieden haben, taten dies oft, weil sie Wert auf umweltbewusstes Bauen und damit verbunden oft auch auf Regionalität legen. Doch stammt unser Bauholz tatsächlich (zumindest) aus Deutschland?

Laut Statista belief sich die deutsche Holzernte im Jahr 2018 auf 64,6 Mio. m3, importiert wurden zusätzlich 7,1 Mio. m3 Rohholz, exportiert dagegen 3,5 Mio. m3. Etwa 35 % der deutschen Holzernte wurden 2018 von der Sägeindustrie zu Schnittholz verarbeitet, sodass davon auszugehen ist, dass tatsächlich ein hoher Anteil unseres Bauholzes in Deutschland angebaut, geschlagen und verarbeitet wurde. Die aktuell sehr hohe, coronabedingte Nachfrage aus dem Ausland und die in den letzten Monaten stark gestiegenen Holzpreise verändern dieses Bild jedoch. Der Export v. a. in die USA nimmt zu, während Zimmerer von bereits mehrwöchigen Wartezeiten auf heimisches Bauholz berichten ‒ und von gestiegenen Beschaffungskosten, die sie aufgrund ihrer vertraglichen Bindung (noch) nicht an die Bauherren weitergeben können.

Unabhängig von seiner Herkunft gilt jedoch für jedes Holz: Seine Qualität wird durch den Wuchs und das Klima am jeweiligen Standort beeinflusst. In welcher Art und Weise und mit welchen Auswirkungen, das zeigt der Beitrag „Risse in Holzkonstruktionen“ ab S. 44. Doch auch ein Blick in das übrige Heft lohnt sich, z. B. wenn Sie den Trittschallschutz hinsichtlich tieffrequenter Geräusche optimieren wollen (ab S. 32), bodengleiche Eingänge planen (ab S. 22) oder Brandschäden sanieren müssen (ab S. 13).

Viel Erfolg bei Ihren Holzbauprojekten wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“