Ausgabe April | Mai 2019

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

IM BLICKPUNKT
Feuchtemanagement im Fokus der bauschaden-Fachtagung 2019
Feuchte ist zunehmend auch in Neubauten ein Problem. Aus diesem Anlass lud die bauschaden-Fachtagung am 21. März 2019 nach Würzburg ein. Rund 80 Teilnehmer folgten der  Einladung, um sich über Schadensbilder und Maßnahmen zur Vermeidung von Feuchteschäden im Neubau zu informieren. Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung, die von den Partnern der bauschaden-Fachtagung 2019 – Franken-Systems, SE Ventilation, Belfor Deutschland, Gripsware Datentechnik sowie VELUX Deutschland – gestaltet wurde.

AM OBJEKT
Beschichtung mit Lücken – Erheblicher Schaden am Boden einer Tiefgarage – ohne einen Verantwortlichen
Bauschäden können aus unterschiedlichsten Gründen eintreten. Während in den meisten Fällen nach der Schadensanalyse eine Verantwortlichkeit zugewiesen werden kann, gibt es seltene Fälle, in denen jeder Baubeteiligte seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist – und dennoch ein Bauschaden entsteht. Ein solcher Fall wird auf den kommenden Seiten beschrieben.

Sichtbetonfassade eines Rathauses der Sechziger-Jahre – Gutachterliche Statusanalyse des aktuellen Bestands vor geplantem Rückbau
An der Sichtbetonfassade eines Rathauses aus den 1960er-Jahren gab es erkennbare Schäden. Um festzustellen, ob die Verkehrssicherheit weitere zehn Jahre bis zum Rückbau gewährleistet ist, wurden diverse Untersuchungen zur Betonbeschaffenheit durchgeführt. Anschließend wurden die Untersuchungsergebnisse beurteilt, um die Konsequenzen für die weitere Nutzung des Gebäudes festzulegen.

Vom Landhaus zur Palliativstation – Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes zur Umnutzung als Palliativstation
Wird ein Gebäude unter Denkmalschutz saniert, ist ein großes Verständnis für den richtigen Umgang mit historischer Bausubstanz gefordert. Eine gute und stetige Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde ist dabei wichtig und unerlässlich. In dem hier vorgestellten Fall wurde bei der Sanierung ein starkes Augenmerk auf die Fassade, das Dach sowie Fenster und Türen gelegt.

ZUR SANIERUNG
Chloridangriff stoppen –  Instandsetzung von chloridhältigem unbewehrten Beton am Beispiel von Tunnelbauwerken
Die Herkunft von Chloriden, die auf Betonbauwerke einwirken, ist vielfältig. Sie dringen in den Beton ein und können unterschiedliche Beschädigungen auslösen. Mit geeigneten Maßnahmen lassen sich derart geschädigte Bauwerke jedoch erfolgreich sanieren. Die Empfehlungen dazu, die auf den folgenden Seiten vorgestellt werden, lassen sich immer dort umsetzen, wo unbewehrter Beton beschichtet werden soll. Neben Tunnelbauwerken können dies z. B. ältere Brücken oder auch Stützmauern sein.

IM DETAIL
Unerwünscht verfärbt – Kalkausblühungen und Netzmittel- bzw. Additivauswaschungen auf stark farbigen Fassadenbeschichtungen
Zwei Schadensbilder sind an frisch fertiggestellten, stark farbigen Fassadenbeschichtungen in der Heizperiode immer wieder zu finden: Kalkausblühungen und Auswaschungen. Walter Felder, Sachverständiger für das Maler- und Lackiererhandwerk, erklärt die Merkmale und Ursachen dieser Schadensbilder und zeigt, wie sie behoben werden können.

Die Oberfläche der Oberfläche – Fünf Schadensbilder an der Beschichtung von Estrichen und Bodenbelägen
Ein funktioneller Oberflächenschutz von Parkett und Bodenbelägen gehört zum Standard von Fußbodenausstattungen. Gleichwohl stellen sich häufig im Nutzungszeitraum Unregelmäßigkeiten ein, welche zu Beanstandungen am eingebrachten Fußbodensystem führen. Die Einwendungen reichen von optischen Störungen bis hin zu technisch funktionellen Interventionen. Insoweit sind gerade Beschichtungen von Estrichen und Bodenbelägen sowie Versiegelungen von Parkett- und Holzfußböden häufig Gegenstand von Auseinandersetzungen.

Das Flachdach fest im Griff – Verklebt und fixiert, aber auch lagesicher?
Flachdach ist nicht gleich Flachdach – dies gilt nicht erst, seitdem Stürme in ungekannter Intensität und Häufigkeit über das Land hinwegziehen und entsprechende Schäden hinterlassen. Für die windsog- und lagesichere Befestigung der Dachschichten wurden deshalb von der Auflast über die Verklebung bis zur mechanischen Befestigung verschiedenste Methoden entwickelt. Doch welche davon erweisen sich als sicher und worauf ist bei deren Anwendung besonders zu achten?

ZUR BEURTEILUNG
Im Auge des Betrachters – Wie kann die visuelle Beurteilung von Oberflächen gelingen?
Kaum etwas ist so strittig wie das Erscheinungsbild von Oberflächen, kommt es doch stark auf die subjektive Wahrnehmung des jeweiligen Betrachters an. Umso wichtiger ist es, für den jeweiligen Einzelfall möglichst frühzeitig objektive Kriterien festzulegen, die für die spätere Bewertung der Oberflächen herangezogen werden können. Hinweise hierzu geben zwar verschiedene Normen und Richtlinien, doch deren Regelungen sind lückenhaft und auf den jeweiligen Einzelfall anzupassen.

IM STREITFALL
Änderungen gewünscht? – Der Umgang mit Änderungsanordnungen des Auftraggebers
Kein Bauvorhaben wird wie geplant errichtet! Je größer und komplexer das Bauvorhaben, umso mehr trifft diese Aussage zu. Die Gründe für Änderungen der Bauausführung sind vielfältig. Sie werden nicht immer vom Auftraggeber angeordnet und führen auch nicht ausnahmslos zu der vom Auftragnehmer gewünschten Nachtragsvergütung, sondern oft auch zu Obliegenheiten des Auftragnehmers. Lässt der Auftragnehmer diese außer Acht, kann dies für ihn nicht nur zu Schwierigkeiten, sondern auch zu erheblichen Nachteilen führen. Der Beitrag soll einen Überblick ermöglichen.

Im richtigen Licht betrachtet

Mit dem Frühling kommen das Licht und die Farben in unsere Breitengrade zurück. Die meisten Menschen fühlen sich dadurch gleich aktiver. Doch warum ist der Licht-Unterschied zum Winter so enorm? Natürlich hängt dies wesentlich mit unserer geographischen Lage ungefähr auf der Höhe von Kanada oder dem südlichen Sibirien zusammen. Aber schauen Sie sich auch einmal an Ihrem Arbeitsplatz um. Welches Licht und welche Beleuchtung stehen dort zur Verfügung? Wird Kunstlicht geplant eingesetzt oder herrscht ganztags eine künstliche Leuchtröhren-Atmosphäre?

Unbestritten ist, dass sich das Licht und seine Farbtemperatur auf den Organismus von Menschen, Tieren und Pflanzen auswirkt und die innere Uhr taktet. Das macht sich z. B. bei den unbeliebten Zeitumstellungen deutlich bemerkbar. Wie genau das funktioniert und welche Einflussfaktoren dabei wirken, wurde in den letzten Jahrzehnten umfangreich erforscht. Inzwischen werden die gewonnenen Erkenntnisse sogar schon praktisch umgesetzt u. a. in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Schulen, wie auch einigen Büros. So werden dort z. B. die Lichtfarbe und Beleuchtungsstärke über den Tagesverlauf verändert und an den Biorhythmus angepasst (sog. circadiane Beleuchtung). Menschen, die in einer solchen Umgebung arbeiten, fühlen sich in der Regel wacher und leistungsfähiger.

Licht wirkt sich aber nicht nur auf unseren Biorhythmus aus, sondern auch darauf, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Wenn es z. B. darum geht, optische Abweichungen zu beurteilen, wird es oft kritisch, weil die optische Anmutung im Auge des Betrachters zu liegen scheint. Streifigkeiten und Ausblühungen an Fassaden (vgl. S. 36 ff.), wolkige Sichtestriche (siehe S. 40 ff.) oder vermeintliche Unregelmäßigkeiten am Innenputz führen deshalb immer wieder zu Streitigkeiten. Nur wie lassen sich solche Abweichungen im Einzelfall objektiv bewerten? Dieser Frage widmet sich der Sachverständige und Wirtschaftsmediator Hans-Peter Füg auf den Seiten 49 bis 52.

Viel Erfolg bei Ihren Bauprojekten wünscht Ihnen

Anke Jahn
Chefredakteurin „der bauschaden“