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Volumetrische Mischtechnik für zementären Schnellbeton

Fußbodensanierung für Drehmaschinen-Fundament im laufenden Betrieb

Text | Foto (Header): © Korodur

Eine 70 m2 große Standfläche für Drehmaschinen innerhalb von zwei Tagen zu sanieren und vollständig belastbar für die Produktion wiederherzustellen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei der Loosen Werkzeug GmbH in Klausen (Moseleifel) haben die Experten von Estrich Schlag dies im Mai 2021 geschafft – und zwar mit einem innovativen Herstellungsverfahren: der volumetrischen Mischtechnik für Schnellbeton.

Geschäftsführer Michael Schlag, der auch den Vorsitz des Bundesverbands Estrich und Belag (BEB) innehat, setzte hierbei auf das Know-how des Betonlieferanten Mörtel Mich GmbH, den Schnellbeton KORO­CRETE von Korodur und eine spezielle Mischtechnik. „Diese wegweisende Kombination aus volumetrischer Mischtechnik und dem Schnellbeton wurde bei Loosen erstmals eingesetzt und hat sich für weitere Anwendungen auf jeden Fall bewährt“, sagt Michael Schlag, dessen Fachbetrieb Niederlassungen in Deutschland und Luxemburg unterhält.

Zeitdruck spielte bei diesem Projekt eine wesentliche Rolle: Als mittelständischer Hersteller von Dreh- und Frästeilen ist die Firma Loosen auf die Verfügbarkeit ihrer Maschinen angewiesen, sodass die Sanierung im laufenden Betrieb unumgänglich war. Entsprechend stand der Zeitfaktor beim Entfernen der beschädigten Fliesen und Estrichflächen sowie beim Herstellen des neuen Industriebodens klar im Vordergrund.

Korodur, Mörtel Mich und Estrich Schlag mit der volumetrischen Mischtechnik bestens vertraut

Mörtel Mich und die Profis von Estrich Schlag arbeiten seit vielen Jahren mit Produkten des Herstellers Korodur und verlegen mit ihnen zumeist Sichtestriche. Beide Firmen verfügen über besonderes Know-how für Zementestriche und Schnellbetone – und für den Einsatz volumetrischer Mischtechnik! So ist Michael Schlag mit entsprechenden Projekten in den USA bereits seit mehreren Jahren vertraut.

Dasselbe gilt auch für den Hersteller Korodur: Aufgrund der bereits seit zehn Jahren bestehenden Partnerschaft mit Rapid Set in Amerika verfügen die Amberger über weitreichende Erfahrungen mit der in Mitteleuropa noch relativ neuen Technik. So werden volumetrische Mischtrucks gerade im US-amerikanischen Straßen- bzw. Autobahnbau seit Jahrzehnten eingesetzt. Auch in Europa, z. B. in den Niederlanden und Großbritannien, hat Korodur damit in den letzten Jahren sehr gute Ergebnisse erzielt.

Bei Industrieböden im Bereich der Sanierung hat das Schnellestrich-Bindemittel FSCem einen signifikanten Stellenwert, da es für schwundarme Flächen prädestiniert ist. Beim Projekt in Klausen waren die Anforderungen an die Druckfestigkeit sehr hoch. Dass das Schnellbindemittel FSCem sich hier gerade deshalb anbot, erklärte Lasse Manns, Betontechnologe und Projektleiter beim Hersteller, den Anwendern von Estrich Schlag und Mörtel Mich im Vorfeld der Projektplanung.

Rezeptur und Logistik für eine Sanierung unter Zeitdruck

„FSCem ist ein ternärer Schnellzement zur Herstellung hochbelastbarer, schnell nutzbarer und verlegereifer Estriche und Betone. In Anlehnung an die Expositionsklassen und die DIN EN 206 ist eine Vielzahl von Rezepturen abbildbar, auch mit farbigen Varianten. Unsere Kunden setzen FSCem sowohl in Innen- als auch in Außenbereichen ein. Der enorme Vorteil: Vier Stunden nach dem Einbau sind die Böden in der Regel erstmals begehbar. Bei diesem speziellen Projekt haben wir die Rezeptur und das Verfahren gemeinsam mit ­Estrich Schlag und Mörtel Mich so angelegt, dass die Fläche bereits am nächsten Tag voll nutzbar war. Bei anderen Verfahren ist hingegen oftmals eine Wartezeit von 28 Tagen einzuplanen“, erläutert Lasse Manns.

Ein Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche Umsetzung lag in der optimal getakteten Logistik vom Anmischen des Betons bis zur Weiterverarbeitung. Leif Bernheine sorgte als zuständiger Betontechnologe aufseiten von Mörtel Mich mit dem Einsatz eines volumetrischen Mischers für den reibungslosen Ablauf: „Wir verfügen über einen Lkw, der den perfekten Mix – quasi als mobiles Betonmischwerk – vor Ort herstellt. Gegenüber dem Anmischen im stationären Betonwerk sparen wir also Transportzeit. Und das vorzeitige Anziehen der Masse während des Transports sowie den vorsorglichen Einsatz von Verzögerern können wir so weitestgehend vermeiden. Außerdem lässt sich die Rezeptur vor Ort je nach Umfeldbedingungen sofort genau anpassen“, weiß Leif Bernheine.

Die für den Bauherrn Loosen produzierte Betonmasse entspricht der Konsistenzklasse F4 („sehr weich“) und konnte entsprechend leicht und sicher verarbeitet werden.

Auch kleine Mengen exakt angemischt

Ein weiterer Vorteil: Gemäß Rezeptur lassen sich auch kleinere Mengen „Schubkarre für Schubkarre“ exakt anmischen. Dies sorgt einerseits für die konstante Qualität bei jeder Charge. Andererseits lassen sich die Herstellungsmengen so genau kalkulieren, dass praktisch keine Restmengen anfallen.

Der Lkw verfügt über mehrere Kammern. Die ersten sind für Kies und Sand vorgesehen, eine weitere für Zement, und der Pigmentbehälter enthält je nach Bedarf Farben. Außerdem gibt es einen Wassertank sowie drei Zusatzmittelbehälter, über die bei Bedarf Verzögerer, Fließmittel und Luftporenbildner zugemischt werden können. Beim Projekt in Klausen wurde Korodur FSCem auf diese Weise mit regionaler Gesteinskörnung (A/B16), Wasser und Fließmittel zu KOROCRETE-Beton angemischt. Für die 70 m2 zu sanierender Fläche und eine Aufbaustärke von ca. 80 mm wurden rund 6 m3 KOROCRETE hergestellt und schubkarrenweise vorsichtig transportiert – schließlich sollte die Produktion in den anderen Gebäudeteilen ungestört weitergehen.

Betonarbeiten innerhalb eines Vormittags

Hierfür wurden die schadhaften Fliesen und Estrichflächen am Vortag per Kugelstrahlverfahren entfernt und der Untergrund anschließend wassergesättigt. Gegen 8.45 Uhr begann am 18. Mai 2021 der Einbau des Bodens mit dem dünnschichtigen Auftragen der Haftbrücke (HB 5 rapid von Korodur). Gegen 10.00 Uhr waren das Verteilen und Abziehen der KOROCRETE Betonschicht bereits abgeschlossen, und es folgte das maschinelle Glätten der Oberfläche in mehreren Arbeitsgängen. Gegen 13.00 Uhr desselben Tages war auch dieser Arbeitsschritt erledigt, und die Fläche wurde zur Nachbehandlung mit einer Folie abgedeckt, um den jungen Beton vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Um Gewissheit über die Druckfestigkeit zu erlangen, stellte Leif Bernheine parallel zur Betonverlegung drei Probewürfel her, die im Labor untersucht wurden. Die für den Boden der Firma Loosen erforderliche Druckfestigkeit von 37 MPa wurde mit 43 MPa bereits nach 24 Stunden übertroffen. Nach 48 Stunden waren schon 50 MPa erreicht.

Michael Schlag war mit dem Verlauf der Tests und des Betonbodenbaus bestens zufrieden: „Die Plastizität des Betons ist ein wesentlicher Faktor, um eine gute Verarbeitbarkeit und eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Dies war dank des Baustoffs KOROCRETE und des volumetrischen Verfahrens jederzeit gegeben. Entsprechend erfreut über das Ergebnis und die schnelle Abwicklung äußerte sich auch unser Auftraggeber, die Firma Loosen“, zieht Michael Schlag ein rundum positives Fazit des neuen Schnellestrich-Verfahrens.

Mehr unter: www.korodur.de